BAP
smago! Konzert-Bericht “BAP – Zeitreise 81/82”!
Ein Gast-Beitrag von Uwe Burger!
„Affjetaut“ war das Publikum schon sofort nach dem ersten Song. Alle wussten, welche Songs sie zu erwarten hatten. Eine „Zeitreise“ eben, ganz im Sinne der ersten drei Scheiben und zwar komplett, über drei Stunden ohne Pause! Somit hat sich das Zugaben-Geplänkel schon von vornherein erledigt.
Wolfgang Niedecken weiß sehr zu schätzen, welche wunderbaren Mit-Musiker er seit vielen Jahren im Rücken hat. Diese Zeitreise muss man auch erst mal so umsetzten, wie es auf diesem Konzert im Freiburger Konzerthaus da geboten wurde. Ungezwungen locker, absolut auf dem Punkt und frisch, als wären BAP nicht schon zwischen 1980 und 82 mit diesen Songs auf Tour gegangen. Es war wie eine zeitlose Zeitreise, dank der fabelhaften Band um den Mittelpunkt Wolfgang Niedecken.
Eine Multi-Instrumentalistin wie Ann de Wolff an seiner Seite zu haben ist schlicht unbezahlbar. Ich habe beim sechsten Instrument aufgehört zu zählen. Was sie in die Hand nimmt, klingt einfach wunderbar.
Die hervorragende Bläser-Sätze sind überhaupt nicht wegzudenken. Was auch wieder zeigt wie gut, bewusst oder manchmal unbewusst, die Songs zur frühen Zeit schon komponiert und strukturiert wurden. Es gab Platz für alle möglichen Instrumente. Auch Blockflöte, Flügelhorn und Tamburin kamen damals, wie auch heute zum Einsatz.
Jeder der Anwesenden fand „seine Lieblings Songs“ wieder. Egal ob es locker rockend in den Waschsalon ging, oder man tiefgründig zum Song „Ahn ner Leitplank“ über den schnell kommenden Tod nachdachte. Wolfgang Niedecken’s Texte stehen doch noch immer im Vordergrund.
Waren die Ansagen zu den jeweiligen Songs zu lange ? Man könnte meinen, das waren sie. Aber jeder Song hat auch seine Geschichte und wenn der Wolfgang mal los gelassen wird, dann verzählt er wie es gerade raus kommt. Das zumindest hat er mit seinem Vorbild Bob Dylan nicht gemein, die Ansagen!
Zugegeben, der Schreiber dieser Zeilen ist Fan seit der ersten Tage bis inklusive der „Ahl Männer aalglatt“ Platte um Major, Steve, Effendi und Schmal Zeiten. Die alte Kapelle natürlich.
Und jetzt kommt das übliche „aber“….. aber besser wie diese Band heute Abend geht es nicht !!!
Alles hat seine Zeit und wenn, wie von unserem Wolfgang als Vorschlag angekündigt, im nächsten Jahr das Album „Zwesche Salzejebäck un Bier“ aus Jubiläumsgründen mit rein gepackt wird, bin ich auf jeden Fall sehr gerne mit dabei, da es auch insgeheim meine Lieblingsplatte ist.
Textquelle: Uwe Burger