KIKERIKI THEATER
Umwerfend komisch: „Die Akte Schneewittchen“!
Die Fans hoffen inständig auf eine nochmalige Wiederaufnahme des Stückes!
Rein theoretisch (!) KÖNNTE es möglich sein, dass der Schriftsteller und Kinderbuchautor Otfried Preußler (1923 – 2013), der 1962 den ersten „Der Räuber Hotzenplatz“ Roman veröffentlicht hat, den 1952 geborenen Roland Hotz gekannt hat und von ihm – beziehungsweise von seinem Nachnamen (Hotz) – den Räuber HOTZenplotz abgeleitet hat. Denn Roland Hotz, der Erfinder und Macher des legendären KIKERIKI THEATERs, ist im Grunde genommen auch ein Räuber. Seit nunmehr annähernd 50 Jahren hat er einigen hunderttausend Zuschauern die letzten Lachmuskeln geraubt …
Das Kikeriki Theater in der eigens hierfür gebauten „Comedy Hall“ in Darmstadt ist längst eine absolute Institution. Wilfried Emig, der Manager der Amigos, hatte vor einigen Jahren die glorreiche Idee, jeweils das Kikeriki Theater Ensemble, das gerade spielfrei hat, auf Tournee zu schicken. Und was sollen wir Ihnen sagen? – Henrik Starischka von Star Concerts und Wilfried Emig haben mit dem „Kikeriki Theater on Tour“ eine Art Ausverkaufs-Garantie.
Als Filetstück des Kikeriki Theaters gilt „Die Akte Schneewittchen“. Hier spielt eben auch der eingangs bereits erwähnte Roland Hotz mit, der als „Die böse Königin“ brilliert, aber auch als „Kaspersche“ sowie als „Jupp“. Von Roland Hotz ist überliefert, dass er „bis zu seiner Geburt sehr zurückgezogen“ lebte. Doch als es dann irgendwann im Jahre 1952 eben nicht hieß „Wollemernreinlasse?“, sondern „Wollemernreinlasse?“, da war’s im Grunde schon um die Comedy-Welt bestehen.
Mit Märchen kennt sich das Kikeriki Theater ja bereits bestens aus („Ur-Rumbelstlzje“, „Gränsel & Hetel“). „Die Akte Schneewittchen“ – unfrei nach den Gebrüdern Grimm – ist „Ein kriminelles Märchen mit Puppen, Masken und Menschen“. Die Personen: Das Schneewittchen. Die böse Königin. Der Jäger. Das Spieglein. Der Hirsch. Der Prinz. Die Zwerge.“ Aufgrund von Personalmangels und auch aus Kostengründen sind es in diesem Stück eben „Die drei sieben Zwerge“ … Die Schauplätze: Das Schloss. Der Wald. Das Zwergenhaus. Ein „Musikus“ (Steffen Stütz) unterstützt das Stück musikalisch. Die Sängerin Tina Krebs, die „vom Band“ eingespielt wird, erinnert stimmlich stark an die unlängst verstorbene AnNa R. („Rosenstolz“).
Jacob und Wilhelm Grimm (1785 – 1863 beziehungsweise 1786 – 1859) konnten seinerzeit nicht erahnen, dass es sich bei ‚ihrem‘ „Schneewittchen“ nicht um ein Märchen, sondern um einen Kriminalfall voller verbrecherischer Tatbestände handelt. Um ebendiese aufzuklären, gibt es zum Glück das Kikerki Theater – mit seinen Spielern Jochen Werner, der als „Schneewittchen“ brilliert und begeistert, Bernd Körner, Detlef Kühner und – natürlich – the one and only Roland Hotz.
Das Kikeriki Theater schafft es – im wahrsten Sinne des Wortes – spielend, an einem Montag UND an einem Dienstag die Kongresshalle Gießen bis auf den letzten Platz auszuverkaufen.
In der „Comedy Hall“ in Darmstadt konzentriert sich das Kikeriki Theater bis auf Weiteres auf Stücke wie „Faust“ (16.01. – 31.01.2026 – das letzte Mal auf der Bühne!), „Erwin – ein Schweineleben“ (01.02. – 28.02.2026), „Ach Gottsche“ (01.03. – 15.03.2026), „Ur-Rumpelstilzje“ (19.03. – 29.03.2026), „Schräge Vögel“ (01.04. – 12.04.), „Gränsel & Hetel“ (15.04. – 30.04.2026, 20.05. – 31.05.2026, 03.06. – 28.06.2026 und 14.08. – 30.08.2026), „Hinterhofstory“ (02.05. – 17.05.2026), „Siegfrieds Nibelungenentzündung“ (01.07. – 05.07.2026) und „Achtung Oma“ (09.07. 18.07.2026), auf Tour 2026 gibt’s „Siegfrieds Nibelungenentzündung“, „Achtung Oma“, „Schräge Vögel“ und „“Nosferatu – eine Ironie des Grauens“ zu sehen. Doch die Fans des Kikeriki Theaters hoffen inständig, dass Roland Hotz Erbarmen und das Einsehen hat, dass es ZWINGEND eben auch noch weiterer „Die Akte Schneewittchen“ Termine bedarf.
Das Erfolgsgeheimnis des Kikeriki Theaters könnte man am besten mit „Dem Volk aufs Maul geschaut“ beschreiben. Und JA, beim Kikeriki Theater geht es bisweilen durchaus auch mal etwas „derb-herb“ zu. Wobei der intelligente Humor überwiegt. Und obwohl es natürlich ein (von Roland Hotz verfasstes) Drehbuch gibt, gleicht beim Kikeriki Theater keine Vorstellung der nächsten. Das Zauberwort – spezial bei Roland Hotz, denn man nun wirklich nicht zum Feind haben möchte – heißt Spontanität.
Man kann nur hoffen, dass er zumindest noch bis zum 50-jährigen Jubiläum des Kikeriki Theaters im Jahre 2029 weiterhin selbst auf der Bühne steht. Und dann noch fünf weitere Jahre dran hängt. Denn das erste abendfüllende Erwachsenenprogramm-Stück feierte im Grunde genommen erst 1984 seine Premiere. Gerne kokettiert er bisweilen damit, den Weg in den Ruhestand antreten zu wollen. Doch da hat er die Rechnung ohne seine vielen Fans, die aus drei Generationen bestehen, gemacht.
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