Der niederbayerischer Musiker und Sänger erfand zum Beispiel auch die “Schunkelhilfe”, die er sich patentieren ließ …:
Alfred Raimund „Fredl“ Fesl (* 7. Juli 1947 in Grafenau; † 25. Juni 2024 in Pleiskirchen[2]) war ein niederbayerischer Musiker und Sänger, der als Erfinder des bayerischen Musikkabaretts gilt.
Leben
Fredl Fesl wuchs in seiner Geburtsstadt Grafenau im Bayerischen Wald auf und zog im neunten Lebensjahr mit seinen Eltern in das mittelfränkische Greding. Dort betrieben seine Eltern den Gasthof Zum Bayerischen. In seiner Kindheit soll er einer Schule verwiesen worden sein, weil er die Ohrfeige eines Lehrers ebenso mit einer Ohrfeige beantwortete. Fesl bestand nach der Volksschule die Aufnahmeprüfung für die Oberrealschule in Ingolstadt, wo er im Schülerinternat lebte. 1959 zog die Familie nach München, wo er von seinem Vater das Trompetenspiel lernte. Fredl Fesl wurde 1966 und 1967 oberbayerischer Juniorenmeister im Gewichtheben für den ESV München Ost, dessen Mitglied er seit 1962 war. Fesl machte eine Lehre als Kunstschmied. Gitarre spielen lernte er während seiner Zeit bei der Bundeswehr, wo er auch zum hintergründigen Spaßvogel der Gebirgsjägertruppe wurde und seine Vorgesetzten etwas verärgert haben soll.
Nachdem sich Fesl in verschiedenen Berufen erprobt hatte (laut eigener Aussage als Kürschner, Bühnenschreiner beim Film, Statist, Schlosser, Modeschmuckverkäufer, Sperrmüllsammler, Antiquitätenhändler und Bierfahrer), wollte er sich als Kunstschmied verdingen und richtete sich in Freising eine Werkstatt ein. Eigenen Aussagen zufolge begann seine Musiker-Karriere damit, dass er in den Münchner Kleinkunstbühnen durch Mitbringen seiner Gitarre keinen Eintritt zahlen musste – er gab sich als der auftretende Musiker aus. Als eines Abends die eigentlichen Künstler fehlten, ließ sich Fesl überreden und trat selbst auf. Durch seine lustig plaudernde Art gewann er schnell die Sympathien des Publikums. 1976 entstand im Münchner Theater im Fraunhofer seine erste Schallplatte mit dem Titel “Fredl Fesl”. Nach deren Veröffentlichung hatte er eine eigene Fernsehsendung, “Fredl und seine Gäste”.
Eines seiner Markenzeichen bei Live-Auftritten waren ausführliche Vorreden vor jedem Stück, die nach eigener Aussage manchmal länger waren, als die Lieder selbst. Abschließende Zugabe eines Konzerts war ein Handstand auf dem Stuhl, auf dem er die Lieder sitzend vorgetragen hatte. Fesl wird häufig mit dem früher von ihm regelmäßig vorgetragenen “Königsjodler” in Verbindung gebracht. Weitere bekannte Lieder sind “Der edle Rittersepp”, “Anlass-Jodler”, das “Taxilied” oder das “Fußball-Lied”. In den Medien wurde er teilweise „Bajubarde“ oder „Bayerns bester Barde“ genannt.
Einige Jahre war Fesl regelmäßig in Radiowerbespots der Biermarke Veldensteiner zu hören. 2008 kam es wegen der Erwähnung Jürgen Klinsmanns darin zu einem Gerichtsverfahren, in dem der Bierhersteller Kaiser Bräu unterlag. Bei der Urteilsverkündung bewies Fesl auch in dieser Situation Humor: „Es gibt Schlimmeres, zum Beispiel zermatschte Semmelknödel.“
Fesl litt ab 1997 an der Parkinson-Krankheit und musste deshalb Ende 2006 seine gut besuchte Abschiedstournee vorzeitig beenden. 2009 wurde ihm gegen die Parkinson-Symptome ein Hirnschrittmacher eingesetzt. Sein Leben mit dieser Erkrankung wurde 2014 im Rahmen der ZDF-Sendereihe “37°” dokumentiert.[ 2015 erschien seine Autobiografie “Ohne Gaudi is ois nix”. Das Buch enthält Erinnerungen von Wegbegleitern wie Zither-Manä, Mike Krüger, Konstantin Wecker, Hans Well, Willy Astor und Martina Schwarzmann.
Fesl lebte mit seiner zweiten Frau Monika in der Einöde Häuslaign in der oberbayrischen Gemeinde Pleiskirchen. Er hatte zwei Töchter.
Musik
Fredl Fesl bezeichnete seine Werke als „bayrische und melankomische Lieder“ (Untertitel seines vierten Albums), die im niederbayrischen Dialekt gehalten sind, häufig in der Volksmusik wurzeln sowie nicht selten Wortspiele enthalten. Fesl spielte Gitarre, Tuba, Trompete, Althorn und Klavier. Ottfried Fischer bezeichnete ihn in seiner Kabarett- und Talk-Sendung “Ottis Schlachthof” im Bayerischen Fernsehen im Jahr 1999 als Angehörigen der obersten Zunft der bayerischen Liedermacher, als „echten Pfundskerl“ und Rebell der eher sanfteren Sorte mit hintergründigem und skurrilem Humor.
Er erfand die “Schunkelhilfe”
Fredl Fesl ist zudem der Erfinder der “Schunkelhilfe”.
Auf seiner Homepage www.florian-fesl.de heißt es hierzu …:
Es gibt Heerscharen von Ingenieuren, die sich überlegen was die Leute noch alles brauchen könnten. Da ist es schwierig einen Fuß in die Türe zu bekommen. Dagegen auf dem Sektor „Was der Mensch ganz dringend überhaupt nicht braucht“ da hat man vielleicht noch eine Chance, z.B. mit einer Schunkelhilfe.
Jetzt werden Sie sich fragen, was ist eine Schunkelhilfe?
Sie kennen das ja vielleicht z.B. beim Musikantenstadl. Da sitzen Tausende da und schunkeln und mittendrin sitzt einer – ein Einziger – der hat noch nie geschunkelt. Und jetzt schunkelt er erst recht nicht, und der fällt auf. Den sieht man sofort sitzen. Man meint zwar, wenn Tausende schunkeln, fällt einer gar nicht auf, der sich enthält, falsch: genau der fällt auf.
Und genau der wird dann auf eine Schunkelhilfe gesetzt. Die hübsche Nachbarin links, der zünftige Extremtrachtler rechts (in echter Tracht!) haken sich ein und schon schunkelt der Nichtschunkler mit, ob er will oder nicht. Und schon passt das Bild: alle schunkeln und die Fernsehbosse sind zufrieden.
Doch dem Nichtschunkler wird es zu viel. Er reißt sich los, steht auf, nimmt einen leeren Maßkrug und will ihn dem netten Extremtrachtler auf den Kopf schlagen. Doch der nimmt dem Nichtschunkler die Schunkelhilfe weg, schützt damit seinen Kopf und kann zugleich durch das Loch in der Schunkelhilfe den ganzen Vorgang noch beobachten, für den Fall, dass er später bei Gericht eine Zeugenaussage machen sollte.
Und spätestens dann merkt man, dass man sich gar nicht auf dem Sektor: „Was der Mensch ganz dringend überhaupt nicht braucht“ befindet, sondern auf dem Sektor: „Was der Mensch unbedingt haben sollte.“ Nämlich eine Schunkelhilfe!!!
Darum kauft’s Euch jede Menge Schunkelhilfen!! Unverwüstlich, stabil, preiswert und für was man eine Schunkelhilfe noch alles einsetzen kann, da sind den Besitzern und ihrer Phantasie keine Grenzen gesetzt.
Textquelle:
Wikipedia.de (Textvorlage)