CHRISTOPH SONNTAG u.a.
Heute (10.05.2013) zum Thema „Diese Schwaben – die Kirche bleibt im Dorf!“ in der SWR Talkshow „Nachtcafé“ zu Gast!

„Gäste bei Wieland Backes“ // Südwest Fernsehen, 22:00 Uhr – 23:30 Uhr! 

Pedantische Pfennigfuchser mit Provinzmuff – dieses Image klebte ewig an den Schwaben wie das Salz auf der Brezel. Doch es geht ein Ruck durchs Ländle: Schwäbisch ist wieder in! Mit neuem Selbstbewusstsein stehen auch die Jungen zu ihren Wurzeln – doch nicht alle schreien Hurra, wenn die Schwaben kommen. Ist „Schaffa, schaffa Häusle baue“ noch immer das Wichtigste im Leben eines Schwaben? Sind die Schwaben doch besser als ihr Ruf?

Der überwältigende Quotenerfolg der neuen SWR-Mundartserie „Die Kirche bleibt im Dorf“ zeigt, dass man sich fürs Schwäbeln ganz und gar nicht schämen muss. Früher von vielen arrogant-milde belächelt, ist es heute wie Balsam für die Dialekt-Seele, wenn den Schauspielern in der wortwitzigen TV-Serie ein „Grüß Godd“, ein „Heilandzack“ oder „Heidanei“ über die Lippen geht.

Andererseits wettern alteingesessene Berliner über zugezogene Schwaben, die ihre neue Heimat mit Kehrwochenmentalität besserwisserisch bekehren wollen. Hitzige Debatten haben sich entzündet, wie integrationswillig das eigenbrötlerische Volk außerhalb seiner Landesgrenze ist.

Erlebt die Mundart tatsächlich eine Renaissance? Und wer sind überhaupt diese Schwaben?

Die Gäste:

Eigentlich ist Wolfgang Thierse für seine große Toleranz bekannt – vor kurzem aber platzte dem Bundestags-Vizepräsidenten der Kragen. „Ich wünsche mir, dass die Schwaben begreifen, dass sie jetzt in Berlin sind und nicht mehr in ihrer Kleinstadt mit Kehrwoche“, beklagte sich Thierse mit schonungsloser Ehrlichkeit über ausgewanderte Schwaben in seinem Berliner Heimatbezirk Prenzlauer Berg.

Erzürnt reagierten viele Schwaben auf Thierses‘ Schwabenschelte – darunter auch Kabarettist Christoph Sonntag, der sogleich zum Gegenschlag ausholt. „Die Schwaben sind modern, sozial und liberal – ihnen gehört die Zukunft“, sagt Sonntag und freut sich über das neue gesunde Selbstbewusstsein seiner Landsleute. Manche Schwaben sind allerdings auch ihm ein Dorn im Auge: „Die wo krampfhaft versuchen, Hochdeutsch zu sprechen!“

Das sieht Hochdeutsch-Coach Ariane Willikonsky anders. Sie bringt den Schwaben schon mit einfachen Tricks passables Hochdeutsch bei – nur bei ihrem eigenen, urschwäbischen Gatten hatte sie damit bislang keinen Erfolg. „Er will eben nicht“, sagt die „Reingeschmeckte“ mit norddeutschen Genen und verteidigt die Schwaben ansonsten gegen alle Angriffe. Das Liebenswerte an den Schwaben? „Ihre ehrliche, immer hilfsbereite und angenehm bescheidene Art!“

Diese Eigenschaften schätzt auch Nilgün Tasman. Als Gastarbeiterkind in Göppingen aufgewachsen sieht sie sich als türkische Schwäbin. Ausgrenzung hat die Autorin nie erfahren: „Ich habe die Schwaben immer als ein sehr offenes Volk erlebt“. Die Liebe zum Schwabenland hat sich tief in die Seele ihrer Familie eingegraben. So sehr, dass ihre Eltern nach ihrer Rückkehr in die Türkei sogar umgehend in Istanbul die schwäbische Kehrwoche einführten.

Dass die Schwaben bei aller Güte auch so einige Macken haben, meint indes Dr. Rudolf Eberle. Mehr Empathie und weniger Übermut im Umgang mit Nicht-Schwaben wünscht sich der gebürtige Schwabe und Unternehmensberater von seinen Landsleuten. Besonders ärgern ihn auch sehr breit schwäbelnde Spitzenpolitiker. „Schwäbisch hat in offiziellen Reden nichts verloren!“

Christian Pätzold beherrscht astreines Hochdeutsch – aber auch breitestes Schwäbisch. Damit brilliert er als uriger Weinbauer Gottfried Häberle aktuell in der SWR-Erfolgsserie „Die Kirche bleibt im Dorf“. Im richtigen Leben aber ist der am Rande des Schwarzwalds aufgewachsene Schauspieler seit vielen Jahren in Rom zuhause: „Denn es gibt im Schwäbischen doch eine gewisse Enge, die ich nicht mehr haben muss.“

„Muff? Kleingeistigkeit? Das sind nur Klischees“, entgegnet hingegen der schwäbische Sterne-Koch Vincent Klink, der sich in seiner Heimat heute wohler denn je fühlt. Für sein Spitzenrestaurant kann sich der auch musisch und literarisch interessierte Fernsehkoch jedenfalls keinen besseren Standort als Stuttgart vorstellen: „Denn die Schwaben schätzen Qualität – und sie sind unbestechliche Gourmets!“

An der Bar:

Einen Kulturschock erlebt der aus Norddeutschland in die schwäbische Provinz zugereiste Pfarrer Köster in der SWR-Serie „Die Kirche bleibt im Dorf“ – und so ähnlich erging es auch Pfarrer-Darsteller Rainer Piwek in den Drehpausen: „Abends in der Kneipe habe ich oft nur geschwiegen, weil ich als Nichtschwabe fast nichts verstanden habe“, sagt Piwek, der dialektfrei aufgewachsen ist. Um mindestens eine Erkenntnis ist der Schauspieler seither reicher: „Keiner flucht häufiger und schöner als die Schwaben, das muss am Dialekt liegen“.

Wiederholungstermine:

am 11.05.2013, 11.35 Uhr im SWR Fernsehen

am 14.05.2013, 23.45 Uhr im SWR Fernsehen
 
 
 
 
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SWR

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