JOESI PROKOPETZ
Überraschungs-Comeback als Sänger mit dem Titel “Da macht ma, da tuat ma …”!
Joesi Prokopetz beschenkt uns zu seinem Runden mit einer neuen Single und irgendwie stecken wir alle in dem Lied mit drin!
‚Tschosi‘, das Kreativkraftwerk, der begnadete Wortdrechsler. In den 70ern ließ er den aus seiner Feder stammenden Herrn Hofa zum einzigen Lynchopfer der österreichischen Pop-Geschichte in dieselbe eintragen. Dann Watzmann, der liebe Augustin, Alfons Rädl und und und… mit Codo hat er die Liebe zurück auf die Erde gebracht und dem Zentralfriedhof nach 100 Jahren ein anderes Image verpasst. Das alles und viel mehr ist Joesi Prokopetz. Und da sind noch seine Hitsingles aus den 80ern. Die Nr. 1 Hits wie ‚Sind sie Single‘ und ‚Na guat daun net‘ sind Austro-Klassiker geworden und geblieben.
Doch so vielfältig Prokopetz‘ Tun der vergangenen 70 Jahre auch ist, gibt es doch eine große Klammer, die das alles zusammenhält. Es ist der Röntgenblick des Künstlers, der die österreichische Seele durchleuchtet, die Bilder in sich speichert und dann in Form von Liedern, Bühnenstücken oder selbst sogar als Werbespot, auf die Leinwand wirft: ‚Da schaut her. Das sind wir. Ich, der Prokopetz und auch ihr, meine Landsleute!‘ Und genau so ist es. Wenn wir alle im Chor singen ‚Lustig samma Puntigamer‘, dann stehen wir dazu. A Punti und lustig, das ist wie Topf und Deckel. Gehört zusammen. Oder wenn beim Watzmann die Gailtalerin lockt. Der Herr Rädl seine politisch absolut unkorrekten Gschichtln druckt. Wir sind’s und der Tschosi macht sich einen Spaß draus.
Mit 70 hat er sich und uns nun ein Packerl geschnürt. Seit Jahren wieder, aber es war wohl Zeit uns an uns selbst zu erinnern.
“Da macht ma, da tuat ma”
“Da macht ma, da tuat ma”ist ein Poprock-Song der ganz offen zugibt, dass er nicht nur der Selbsterkenntnis auf die Sprünge hilft sondern auch zum laut Mitsingen einlädt. Ja, man ist der ewige Wurschtel und die Belohnungen sind dürftig. Ma hat’s ja gerne gemacht. Gibt gerne seine Zeit her. Wannst a Weh brauchst… Verwirrend nur, dass Herr Prokopetz ganz am Ende des Liedes zum Thema Zeit ein ‚aber i glaub i hab kane…‘ noch ins Mikro flüstert. Es fehlt das Wörtchen ‚mehr‘. Gottseidank, denn mit 70 zu glauben keine Zeit mehr zu haben, ist irgendwie spooky und wir wollen definitiv nicht, dass der Mann die Segel streicht.
Geschrieben haben das Lied Joesi Prokopetz/Fritz Schindlecker und der, ebenfalls bereits in den 70ern stehende und die Bühne rockende Carl Peyer. Musikalisch am Werken sind die Würdigen aus der Hall Of Fame des Austropop: Erich Buchebner am Bass, Thomas Eder Gitarre, Peter Barborik Drums und Ursula Gerstbach singt Chor.
Und es gibt ein Single-Cover! Anachronismus pur? Aber geh. MP3 und Streams hin oder her. So ein Plattencover kann halt durch nix ersetzt werden. Zum Cover gibt es einiges zu erzählen, aber das soll der Joesi wohl am besten selbst machen. Denn auch das kann er, besser als alle anderen.
In diesem Sinne: Happy Birthday, Herr Prokopetz!
PS: Die Song-Veröffentlichung erfolgt zum 25.02.2022 via Stella Musica!
Textquelle: Gary Milano für Stella Musica (Textvorlage)