HUBERT VON GOISERN
Doppel-Single “El Lektro” // “Dunkelrot – live” seit 05.05.2023 erhältlich!

Einmal mehr stellt der Künstler seine Eigenwilligkeit mehr als eindrucksvoll unter Beweis …:

El Ektro

Kleine, ironische Stromstöße auf einem Teppich von treibendem Elektrosound. „Ich will nicht tanzen“, sagt Hubert von Goisern, die Stimme über Autotune verzerrt – und lässt dennoch nicht zu, dass man still sitzt. El Ektro ist gleichzeitig Parodie und unbedingte Aufforderung zu Bewegung. Analog gespielt von Schlagzeug, Marimba, Bass, Gitarre und Klavier – live auf der „Zeiten & Zeichen“ -Tour. Ein wilder Song in verrückten Zeiten. Die Welt ist doch manchmal ein Tanzlokal.

Die ganz andere Single:

“Dunkelrot – Live”

Dunkelrot und Dunkelblau – kühles, distanziertes Sternenlicht einerseits, glühende, wärmende Nähe auf der anderen. Hubert von Goisern hat auf seinem Album Zeiten und Zeichen beiden Seiten einen eigenen Song gewidmet. Die warme, gefühlvolle Seite bringt er in Dunkelrot zum Klingen. Ein feines Lied über die Liebe, aufgenommen während einer intimen Live-Session der vergangenen Tournee, jetzt als Live-Single veröffentlicht. Eine sanfte, melancholische Melodie mit einem Text voller Geborgenheit beschwörender Bilder.

Zwei Singles zu den beiden Doppel-CDs, die zu den Festival-Tour-Terminen veröffentlicht werden: das Live-Album und die Sammlung mit Liedern aus den letzten 10 Jahren!

Hubert von Goisern – Zeiten & Zeichen LIVE

Hubert von Goisern steht seit mehr als drei Jahrzehnten auf den Bühnen Europas – und erfindet sich dabei immer wieder neu. Seine letzte Tournee, „Zeiten & Zeichen“, musste pandemiebedingt mehrfach verschoben werden. Umso frenetischer wurde der Österreicher von seinem Publikum gefeiert, als er 2022 wieder auf die Bühne ging. Das letzte Konzert dieser lang erwarteten Tournee war ein Heimspiel für den Österreicher: Im Festspielhaus in Salzburg schloss er die „Zeiten & Zeichen“ – Tournee ab. Die einmalige Atmosphäre dieses Konzertes wurde filmisch festgehalten – und der Soundtrack dazu wird nun veröffentlicht.

& Hubert von Goisern – derweil II

Hubert von Goisern hat nie das gemacht, was von ihm erwartet wurde, und war damit konsequent erfolgreich. Von den Anfängen als Alpenrocker mit dem „Hiatamadl“ über seine Expeditionen nach Tibet und Afrika, die Linz-Europa-Tour auf einem umgebauten Lastschiff bis zum bahnbrechenden Erfolg von „Brenna tuats guat“: Die künstlerische Bandbreite des Österreichers wird – gut 15 Jahre nach Veröffentlichung der letzten Best-of-CD – nun erneut auf „Derweil II“ abgebildet. Darauf zu finden sind Studio- und Live-Titel der letzten Jahre. Eine vielseitige, eine spannende Mischung. Es war an der Zeit!

… und das sagt Hubert von Goisern selbst …:

Mein Manager Hage Hein sagte einmal zu mir, mein Publik sei leidensfähig. Ich denke eher, dass mein Publikum aufgeschlossen ist für Neues. Sicher gibt es manchmal Leute, die irritiert sind, wenn sie mich mit einem neuen Programm live hören. Ich habe Tourneen gespielt, zu denen die Menschen gekommen sind, ohne zu wissen, was sie erwartet – weil es zum Beispiel noch keinen Tonträger zum Programm gegeben hat, mit dem man sich hätte vorbereiten können. Ich denke aber, dass man das einem Publikum durchaus zumuten kann. Ich selber mag es gerne überrascht zu werden, und denke dass es viele gibt die das auch so sehen.

Wenn man gegen den Strom schwimmt, ist man vielleicht etwas langsamer, kann aber genauer hinsehen, was um einen herum passiert. Schätzt man die Strömung falsch ein, kann es passieren, dass man baden geht. Das ist mir auch schon passiert. Letztlich bin ich aber immer gut damit gefahren, das zu tun, was mich aktuell interessiert und inspiriert, und ich freue mich, dass mein Publikum mich begleitet. Mein Spektrum ist in den vergangenen Jahren natürlich gewachsen. Live bedeutet das einen Ritt durch viele Stile und eine bunte Welt.

Die aktuellen anstehenden Konzerte sind wieder anders, weil wir in diesem Sommer ja ausschließlich Open Air spielen. Das bedeutet, wir haben das Programm angepasst an die Herausforderungen, die sich stellen, wenn man vor vielen Menschen unter freiem Himmel spielt.

Im vergangenen Jahr bestand das Live-Programm fast ausschließlich aus neuen Titeln, dieses Jahr finden wieder ein paar ältere Nummern den Weg auf die Setliste, einfach weil sie in dem Kontext wieder schlüssig sind. Der Tourneetitel lautet deswegen auch „Neue Zeiten Alte Zeichen“ – vieles behält seine Gültigkeit, oder bekommt sie gerade wieder.

Gegen höhere Gewalt ist man dabei natürlich machtlos. Zum Start der letztjährigen Tournee ist innerhalb einer Woche vor dem ersten Konzert quasi meine komplette Band ausgefallen – Corona. Natürlich rauft man sich in so einer Situation im ersten Moment die Haare, ich denke dann aber schnell über eine Lösung nach. Den Start nach zwei Jahren pandemiebedingter Ausfälle erneut zu verschieben, war keine Option. Wir haben das Programm, das opulent mit einer fünfköpfigen Band geplant war, auf eine Triobesetzung geschrumpft, die Konzerte gespielt und damit uns und die ZuhörerInnen überrascht. Es war ein Ritt auf der Rasierklinge – aber am Schluss wurden wir und das Publikum für das Risiko belohnt. Es wurden sehr besondere Konzertabende. Ich denke, letztlich geht es darum, kreativ zu sein, neugierig zu bleiben, mit dem Ist-Zustand nicht zu hadern, sondern als Chance zu sehen, das Bestmögliche daraus zu machen.

Für „Zeiten & Zeichen“ hatte ich mir kein bestimmtes Motto vorgenommen, im Unterschied zu manchen früheren Projekten. Ich hatte irgendwann 40 Ideen, dann bin ich ins Studio gegangen und habe daran gearbeitet. Ich wollte mir keine Schranken auferlegen. Letztlich findet in meinem Kopf immer Musik statt, ich halte die Ideen fest, manche wandern in die Schublade, aus der ich sie dann zur gegebenen Zeit wieder hervorhole.

In den Jahren davor war ich viel auf Reisen, habe unterschiedlichste Eindrücke mitgenommen. All das – und all die Jahre davor – haben Einfluss auf das gehabt, was ich musikalisch mache. Das war auch zuvor schon so. Die große stilistische Fülle auf „Zeiten & Zeichen“ ist natürlich ein Stückweit den unruhigen Zeiten geschuldet, in denen wir leben. Als ich die CD 2019 aufgenommen habe, haben alle geschimpft, dass es so nicht weitergehen kann. Jetzt wünschen sich alle, dass es so wäre, wie’s vorher gewesen ist. Aber die Welt steht nunmal nicht still, die Dinge lassen sich nicht mehr so leicht kategorisieren. Der rote Faden bei „Zeiten & Zeichen“ ist, dass es keinen roten Faden gibt, außer mir selbst. Anspieltipps gebe ich keine. Ich empfehle, das Album in Gänze zu hören und selbst zu entscheiden, wo man hängen bleibt. So würde ich es jedenfalls machen.

„Freunde das Leben ist lebenswert“.

Als ich das Album aufgenommen habe, konnte ich mir zunächst gar nicht vorstellen, das Stück live zu spielen. Ich wollte ja ursprünglich einen Titel über Franz Léhar schreiben, im Sinne von „Freunde, das Leben ist lebenswert!“ Es wird ja so viel gesudert. Bei den Recherchen in ich dann über Léhars Librettisten Fritz-Löhner-Beda gestolpert, der in Auschwitz ermordet wurde, und mir wurde klar, dass man sich auf dieses Thema ganz anders einlassen muss. Das Schreiben war herausfordernd, ich wusste nicht, wie ich dem gerecht werden soll – es ist unfassbar, was der Mensch dem Menschen antun kann. Sich darauf einzulassen, hier genauer hinzusehen, ist wichtig, aber auch sehr heftig. Ich hatte das Thema bisher immer vermieden und war mir auch nicht sicher, ob ich es dem Publikum zumuten kann. Letztlich halte ich die Geschichte hinter dem Lied aber für zu wichtig, um sie nicht zu erzählen. Auch wenn es vielleicht eine Geschichte ist, die man nicht gerne hört, weil sie von dunklen Zeiten und menschlichen Abgründen handelt. Deswegen verschwindet sie nicht, sondern ist genauso passiert. Man kann oft nicht glauben, dass dort, wo Krieg herrscht, Menschen noch leben, Kinder geboren werden, ein ‘normales’ Leben stattfinden kann. Aber der Mensch stellt sich darauf ein. Wenn du nicht anders kannst, wo sollst du denn hin? Und so war es damals auch. Es gab trotzdem noch Operettenaufführungen in diesem Wahnsinn. Man kann nicht aufhören zu leben.

Textquelle: CAPRIOLA (Textvorlage)

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