ANDREAS GABALIER
Souverän bot er Jörg Kachelmann in der MDR-Talkshow “Riverboat” Paroli!
Um nicht zu sagen: Der VolksRock’n’Roller war sogar NOCH EIN BISSCHEN SCHLAUER als Herr Kachelmann …:
Das Interview von Jörg Kachelmann mit VolksRock’n’Roller ANDREAS GABALIER am 17.04.2020 war eine Sternstunde des Deutschen Fernsehens.
Der “Mountain Man” ging dem bisweilen sehr, sehr “zudringlichen” Schweizer (, auch wenn jener bekanntlich immer nur spielen will,) keinen Deut auf dem Leim und ließ sich nicht aufs Glatteis führen.
Jörg Kachelmann: Herr Gabalier, Ihr Kanzler Kurz hat für viele als Vorbild gegolten, wie beurteilen Sie, was er gemacht hat?
Ja, ich glaube auch, dass unser junger Kanzler sehr global und sehr schnell und sehr früh sehr gut gehandelt hat. Wenn ich höre, dass Sie jetzt erst über einen Mundschutz reden, dann laufen wir, glaube ich, schon seit zwei oder drei Wochen damit herum. Es ist eine sehr unangenehme Situation, aber ich glaube, wir haben die im globalen Vergleich sehr gut im Griff.
Jörg Kachelmann: Sie sitzen jetzt zu dieser Zeit nicht in Graz, sondern auf einer Alm, wie ist es dort?
Das ist im Herzen von Österreich eine alte Almhütte in der Ramsau am Dachstein. Das ist mein Zweitwohnsitz, mein Rückzugsort und da darf man natürlich hinfahren. Bewegung an der frischen Luft ist ja erlaubt. Ich mache Spaziergänge, jogge ein bisschen und treibe Sport.
Jörg Kachelmann: Was die Boulevard-Redakteurin in mir zu fragen plagt: Sind Sie denn alleine auf dieser Alm, Herr Gabalier?
(lacht) Ich bin nie ganz alleine, ich habe sehr viele Nachbarn und war auch viel in Graz, wo mein Schreibtisch steht, von dem aus ich an meinen Liedern arbeite, die ich dann ins Studio nach Berlin schicke. Ich habe dieses 350 Jahre alte Bauernhaus vor ein paar Jahren liebevoll restauriert und es ist mit allem nötigen Luxus von Heizung bis Strom ausgestattet. Wir kochen oft mit den Nachbarn, alte Gerichte wie Gulasch oder Reisfleisch und schöpfen aus den Dingen aus den Nachbarsgärten. Wir halten den Abstand ein, genießen aber doch auch ein klein wenig dieses gemeinschaftliche Leben, dass wieder am Sprießen und Aufleben ist. Über die Gartenzäune hinweg, mit den Nachbarn.
Jörg Kachelmann: Ich kann Ihre Aussage so interpretieren, dass wir keine neue Partnerschaft exklusiv verkünden können?
Das könnt ihr heute nicht verkünden, nein. Es waren sehr, sehr turbulente Jahre und ich genieße es auch einmal, wie es jetzt ist.
Jörg Kachelmann: Wie haben Sie es gehalten mit dem Kontakt zur Mutter und zur Familie?
Als, der soziale Kontakt beschränkt sich bei mir wirklich gerade auf die Nachbarschaft. Ich bin am Ostersonntag mit dem Fahrrad an Mamas Garten vorbei geradelt, die Mama wollte uns Kinder einfach mal sehen und so haben wir uns am Garten mit viel Abstand sehen können. Ostereier suchen musste leider ausbleiben dieses Jahr.
Jörg Kachelmann: Sie sind trotzdem bei der Arbeit gewesen, es gibt eine neue Single „Neuer Wind“ – an einem Abend getextet und komponiert. Stimmt das?
Das ist wahr. Ich habe es an einem Nachmittag geschrieben und in drei weiteren Nachtschichten bei mir zuhause am Klavier aufgenommen und vor zwei Wochen veröffentlicht. Das Leben in Österreich ist vor fünf Wochen so ziemlich auf Null gestellt worden und ich habe mir Gedanken darüber gemacht, auch positive Dinge aus dieser Zeit herauszunehmen. Und das ist vielleicht auch das, was viele nach dieser Krise mitnehmen können. Diese Entschleunigung, dieses Miteinander, in der Familie und in der Nachbarschaft. Man merkt derzeit auch, dass es viele positive Entwicklungen im sozialen Bereich gibt. Wir leben in einem sehr guten Zeitalter mit vielen Möglichkeiten. Und dieser Kapitalismus mit dem Wunsch nach immer größer, schneller und mehr – der ist in uns. Und man merkt aber, es geht mit viel weniger auch. Ich hoffe, dass auch einige davon etwas mit den Alltag mitnehmen können.
Jörg Kachelmann: Mit welchen Künstlern hatten Sie Kontakt in dieser Zeit auf Ihrer Alm?
Das eigentlich im Moment sehr wenig. Das Handy piepst und klingelt zwar viel, aber ich freue mich in meiner ursprünglich seit Weihnachten durchgezogenen Auszeit über die Ruhe und stelle das Handy auch jetzt mehrere Stunden am Tag in den Flugmodus.
Jörg Kachelmann: Eine neugierige Frage: Hat der Xavier Naidoo bei Ihnen angerufen?
Nein. Nein, ich habe versucht ihn einmal zu erreichen, dann kam aber dieser Skandal mit RTL und wir haben uns eigentlich seit Weihnachten nicht mehr gehört.
Jörg Kachelmann: War das ein Skandal auch für Sie?
Ich weiß gar nicht, ich will mich da auch nicht einmischen. Ich hatte in der Vergangenheit immer wieder mit ähnlichen Vorwürfen zu kämpfen gehabt. Ich versuche seit Jahren, mich dafür zu rechtfertigen. Das Thema Heimat war für mich immer ein sehr positives. Ich habe das in der Kindheit so erlebt und so habe ich es auch in den letzten Jahren in meinen Liedern besungen. Und es hat mir oft sehr weh getan, dass es Journalisten gab, die sich Textstücke aus dem Zusammenhang gerissen haben und dann medial zum Thema gemacht haben. Es ist trauriger Weise auch immer noch ein Thema, das man immer noch versucht, und ich versuche immer noch, da gegen zu argumentieren.
Textquelle: Plan A | PR, Antje Pohle (Textvorlage)
Vielen Dank für diesen Artikel! Ich glaub zwar, dass Jörg Kachelmann es nicht böse gemeint hat, aber hätte Andreas was Angreifbares gesagt, dann hätten ihn bestimmt wieder ein paar böswillige Zeitungen zerrissen. Er wurde so oft ungerecht angefeindet, schön, dass ihn ein paar Formate so sehen wie und was er wirklich ist, ein ehrlicher geradliniger Musiker, der einfach vielen Menschen Lebensfreude vermitteln will! Smago.de gehörte da vom Anfang seiner Laufbahn an dazu, vielen herzlichen Dank dafür!
Er hat super schöne Lieder
Die Konzerte sind immer ganz super schön