DORFROCKER
smago! Live-Report: Die Dorfrocker – DER Festzelthammer!!!
smago! Chefredakteur war am 03.10.2014 beim Konzert der Dorfrocker im Rahmen des 66. Erntedank- und Weinfestes in Sasbachwalden vor Ort und – staunte nicht schlecht…:
Die sind die Selfmade Men im deutschsprachigen Musikgeschäft, die Thomann-Brüder Markus, Tobias und Philipp. Die einstigen "Wetten, dass ..?" Wettkönige sind – und das ist jetzt überhaupt nicht despektierlich gemeint – die unangefochtenen Könige der Festzelte und Festhallen.
Am Samstag (03.10.2014) ließen es sich die lustigen Drei aus dem Frankenland beim 66. Erntedank- und Weinfest in Sasbachbachwalden, einer baden-württembergische Gemeinde im Schwarzwald (grob gesagt zwischen Baden-Baden und Offenburg) so richtig krachen. Das Festzelt war zum Bersten voll. Ausverkauft eben. Wie mittlerweile fast immer bei den Dorfrockern. Und in das große Festzelt passen immerhin 2.500 Menschen. (Mehr, als Sasnbachwalden Einwohner hat!)
Wenn man es nicht mit eigenen Augen gesehen hat, hält man es nicht für möglich, wie viel junges (und wirklich blutjunges!) Publikum zu den Dorfrocker-Konzerten kommt. Die Dirndl-, Lederhosen- und Trachtendichte dürfte bei ihnen noch höher liegen als bei Andreas Gablier und sogar noch höher als auf dem Original-"Oktoberfest" in München. Ganz speziell im September 2014 hatten Markus, Tobias und Philipp einen regelrechten "Auftrittsmarathon" (19 Konzerte) zu absolvieren und dazu auch noch einige TV-Auftritte.
Und wir haben schon gedacht gestern ist nur sehr schwer zu toppen… Sasbachwalden ihr seid MEGA!
DJ Juggleberry Finn bestritt das "musikalische" Vorprogramm, das leider sehr, sehr "Ballermann eingefärbt" (und entsprechend einseitig) war. (Jede Wette: Die "Schlagerfreunde Offenburg" hätten da mehr rausgeholt…)
Sowohl bei den Eintrittspreisen als auch bei den am Fan-Stand erhältlich Accessoires legen die Dorfrocker höchsten Wert darauf, dass die Fans nicht abgezockt werden. So müssen die Fans für ein Live-Konzert mit Band und toller Licht- und Tontechnik nicht mehr als 15.- € berappen. Und auch die T-Shirt-Preise sind kaum teurer.
Das Bühnenbild der Dorfrocker erinnert ein bisschen an die Augsburger Puppenkiste. An einer Bühnenseite hatten Markus, Tobias und Philipp zudem ihren "Dorfladen" aufgebaut. Und: Bei den Dorfrockern gibt es nicht nur das übliche 08/15-Merchandising. Auch bei der Auswahl ihrer Artikel am Fan-Shop legen die Dorfrocker einen erstaunlichen Einfallsreichtum an den Tag.
Die Show begann wie das Märchen von den drei Brüdern aus dem unterfränkischen Kirchaich, die auszogen, die Festzelte dieser Welt "auseinanderzunehmen".
Vom ersten Ton an stand das Publikum auf den Tischen und Bänken. Die Dorfrocker – unterstützt durch drei zusätzliche Live-Musiker – ließen es denn auch von Anfang an so richtig krachen. So geriet das Zelt ganz schnell zur Tropfsteinhöhle.
Bemerkenswert: Von einigen wenigen Cover-Titeln abgesehen, verlassen sich die Dorfrocker wirklich auf ihr eigenes Repertoire, welches beim Festzeltpublikum ganz hervorragend ankommt. Das, was die "Jungs" da abliefern, ist Schwerstarbeit pur, denn in Festzelten kann man auch ganz grandios scheitern.
Natürlich darf der voXXclub-Hit "Rock mi" (im Original von den AlpenRebellen) ebenso wenig fehlen wie das "Trompetenecho" von Slavko Avsenik. Band-Trometer "Matze" – auch für E-Bass, E-Gitarre und die Percussion – zuständig, wird als "unehelicher Sohn von Walter Scholz" vorgestellt. Überhaupt, der Spaß kommt bei Dorfrocker-Konzerten nicht so kurz.
So werden Abend für Abend in einer imaginären "Hitparade" die Sänger(innen) Andrea Berg, Patrick Lindner und Helene Fischer vorgestellt. Natürlich – Abend für Abend – Helene Fischer, wobei immer noch Zeit für eine kurze Patrick Lindner-Parodie ("Die kloane Tür zum Paradies") ist, bevor "Dorfrocker" Markus, den man eigentlich gerade als den Ruhepol unter den Thomann-Brüdern neben Tobias und (Zappel-)Philipp beschreiben möchte, als "Helene Fischer" mit dem Titel "Fehlerfrei" brilliert.
Man merkt den Dorfrocker und ihren drei zusätzlichen Live-Musikern ihre Spielfreude Ton für Ton an. (Und Philipp wird dem jungen John Bon Jovi immer ähnlicher). "Dorfrocker" Tobias erweist sich als der ideale Frontmann.
Das eigentlich Bezeichende ist, dass unsere drei Dorfkinder, die "stolz drauf" sind, Dorfkinder zu sein, bei all ihren Live-Triumphen so was von geradezu unvorstellbar normal (und vor allem auch Fan-nah geblieben) sind, dass es eine wahre Freude ist.
Man mag sich überhaupt nicht vorstellen, welch organisatorischer Aufwand hinter dieser ganzen "Kiste" steht. Denn bei den Dorfrockern gibt es alles aus einem Guss – inklusive Technik und der gesamten Crew. Alle arbeiten Hand in Hand und sind (inklusive Markus, Tobias und Philipp) stolz darauf und dankbar dafür, ein Teil des Ganzen zu sein.
Zur Stunde befinden sich die Dorfrocker im Übrigen auf dem Weg in die USA. 20 Tage lang werden sie unseren amerikanischen Freunden einheizen.
Andy Tichler, Chefredakteur www.smago.de
http://www.dorfrocker.de

