ISABEL VARELL
Ihr aktuelles Album "Da geht noch was" im Test von Holger Stürenburg!

“Da geht noch was” passt auch in diesem Jahr als ideales Motto zum “smago! Award 2014”, der am 26.11. im BEST WESTERN PREMIER Hotel MOA in BERLIN steigt (Moderation: Isabel Varell & Sascha Heyna)! 

Vor knapp einem Jahr, am Mittwoch/Buß- und Bettag, dem 20. November 2013, fand in Wiesbaden die Verleihung des „SMAGO Award 2013“ statt. Diese umjubelte, trendsetzende Starparade, im Rahmen derer im Namen unseres Lieblingsinternetportals für deutschsprachige Schlager- und Popmusik, seit 2011 jährlich glanzvolle Trophäen an bedeutsame Künstler und Macher aus der einheimischen Schlagerszene verliehen werden, wurde im November 2013 von niemand geringerem moderiert, als von der beliebten Kempener Sängerin, Schauspielerin, Musicaldarstellerin und Liedtexterin ISABEL VARELL. Das energetische Multitalent mit (damals noch) erotisch wallenden, langen braunen Locken, vergab den im nationalen Musikgeschehen immer wieder heißbegehrten „SMAGO Award“ an seit Jahrzehnten gefeierte Altstars, wie z.B. Kornfeld-König Jürgen Drews, das ewige boarische „Cowgirl“ Nicki oder das poppige 80er-Jahre-Kultduo „CORA“, wie gleichsam an spannende Newcomer, vom „Stern“; der den Namen „Nik P.“ trägt, über das nordrhein-westfälische Schlagerduo „Fantasy“ bis hin zur Wittenbergener „DSDS“-Skandalnudel Annemarie Eilfeld. „Mr. ZDF-Hitparade“ Dieter Thomas Heck nahm von Isabel den „SMAGO Award“ für sein Lebenswerk persönlich an, „DDR“-Schlagerlegende Wolfgang Ziegler bekam ihn aus Anlass seines 70. Geburtstags, der mit seinem 50jährigen Bühnenjubiläum einherging, aus den Händen der (heute) 53jährigen TV-Schönheit überreicht.

Natürlich dachten sich daraufhin die Gestalter des „SMAGO Award 2013“ umgehend nach dem überaus erfolgreich verlaufenen Schaulaufen des deutschen Schlagerlebens in Wiesbaden: „Da geht noch mehr!“. So ist SMAGO-Chefredakteur Andy Tichler, im Verbund mit der „Arbeitsgemeinschaft Deutscher Schlager und Volksmusik e.V.“ (ADS), seit einigen Wochen emsig und fleißig damit beschäftigt, auch anno Domini 2014 eine tolle „SMAGO Award“-Fete auszubaldowern. Inzwischen haben schon nicht wenige prominente Vertreterinnen und Vertreter unseres Genres zugesagt, ihren „SMAGO Award“ 2014 ebenfalls eigenhändig in Empfang zu nehmen (siehe HIER…:).

In kaum fünf Wochen erlebt das spannende Vorhaben einen noch größeren und exklusiveren Rahmen, als je zuvor, denn diesmal beschlossen Andy Tichler und die Seinen, die Preisverleihung in der deutschen Hauptstadt auszurichten. So findet am 26. November 2014 der diesjährige „SMAGO Award 2014“, präsentiert von „Radio B2“, im „Best Western Hotel MOA“ zu Berlin-Moabit statt. Erwartet werden u.a. Austro-Argentinier und Frauenschwarm Semino Rossi, „Big Brother“-Lästermäulchen Michael Wendler (dies ist ein Kompliment, in Anwesenheit des Herrn Schill kann man nur lästern, ich habe da meine ganz privaten Erfahrungen…),  „Herr von und zu Unkaputtbar“ Bernhard Brink, „SMAGO-Gästebuch-Polarisierer“ Christian Anders oder die ansonsten so menschenscheue Produzentenlegende Jack White.

Letzterer kann sich ganz besonders freuen, den ihm zuerkannten „Lifetime Achivement Award“ überreicht zu bekommen, von einem seiner einstigen Schützlinge. Denn, nachdem Jacks von ihm entdecktes (musikalisches) „Baby Rock’n‘Roll“ Isabel Varell 2013 so grandios frisch, kess und offensiv den „SMAGO Award“ moderiert hatte, dachte auch sie sich zwölf Monate später: „Da geht noch was“ – und versprach nicht nur Andy Tichler und seinem Team, sondern auch allen Schlagerfans, die am 26.11. in Berlin dabei sein werden, gleichsam in diesem Jahr keck und fröhlich durch die Veranstaltung zu geleiten.

„Da geht noch was“ – diese alltägliche Floskel spielt im von jeher sehr abwechslungsreichen Leben der Isabel Varell ohnehin eine große Rolle momentan, benannte sie doch genauso ihre weiterhin aktuelle, im Herbst binnen Jahresfrist erschienene CD. Auch, wenn die Silberscheibe nicht erst in diesen Stunden, erstmals aus dem Presswerk kommend, das Licht des Schallplattenmarktes erblickte, haben Andy Tichler und ich beschlossen, der Künstlerin an dieser Stelle eine ausführliche Würdigung ihres angesagten Tonträgers aus meiner Feder, sozusagen als Vorab-Dank für ihre Moderation des diesjährigen „SMAGO Awards“, zu kredenzen!

Zuletzt fand sich 2009 Isabels formidable Produktion „Alles Ansichtssache“ auf meinem Schreibtisch, die ich seinerzeit mit viel Freude für Smago.de rezensiert hatte; das vom damaligen Noch-„Münchener Freiheit“-Frontmann Stefan Zauner ausgetüftelte Folgewerk „Alles neu“ fiel meiner Krankheitspause zum Opfer – und nun fischte ich soeben ein Kuvert mit Isabells 2013er-Opus „Da geht noch was“ aus dem Briefkasten.

Hierfür hatte sich die Lebensgefährtin des bekannten TV-Regisseurs Pit Weyrich wiederum mit ihrer vorherigen Plattenfirma PALM Records (Telamo/Sony) zusammengetan – ausschließlich „Alles neu“ war bei der Kölner EMI (heute Universal) veröffentlicht worden – und vertraute erneut auf ihren langjährigen Komponisten und Arrangeur Willy Klüter, den wir nicht nur als Erschaffer von zig schönen Melodien für Isabel kennen, sondern zugleich als Tonmeister und musikalischen Unterstützer von z.B. Ingrid Peters, Mireille Mathieu, Rex Gildo oder Andreas Zaron.

So hören wir auf „Da geht noch was“ 13 neue Lieder, die, von einer Ausnahme abgesehen, sämtlich von Willy Klüter komponiert und durchgehend von der Interpretin selbst betextet wurden – und, wie man es von Isabel Varell nicht anders gewohnt ist, verfeinerte sie ihre stets trefflich pointierte Pop-Lyrik oft mit schlageruntypischen Formulierungen, herausgehoben augenzwinkernden Momenten und ihrer ureigenen konstruktiv zickig-liebenswerten Attitüde.

Los geht’s mit dem luftig-sommerlichen, heiter beschwingten Titelsong, der sacht mit einem frechen Piano und nur zurückhaltendem Schlagzeug eingeleitet wird, und sich so nach und nach zu einem fetzigen, hintergründig durchaus rockenden Pop-Boogie-Swing aufbaut. Isabel analysiert darin, wie ihre ersten rund 50 Lebensjahre in Zahlen auszuwerten sind: In jenem Zeitverlauf, den sie zum Entstehungsdatum hier analysierter CD bereits auf der Welt war, hat sie rund 140.000 Stunden ausschließlich geschlafen, war dafür aber mehr als das doppelte an Stunden wach. In diesem Zeitrahmen habe sie vier Milliarden mal gelacht, 500x die legendäre „Beatles“-Ode „Hey Jude“ gehört. 50.000 mal ging’s ab unter die Dusche, 17 Aschenbecher hat sie mitgehen lassen und – was in einem harmlosen Lied so alles an tiefdunklen Fetischen einer sonst so liebenswerten Künstlerin an den Tag kommen kann… – sage und schreibe 15 Barbiepuppen gequält. Dies alles und noch viel, viel mehr, hat Isabel Varells bisherige Anwesenheit auf dieser Erde so alles ausgemacht und hervorgebracht – und doch ist die zeitweilige Stardarstellerin der TV-Seifenopern „Rote Rosen“ (ARD) und „Lena – Die Liebe meines Lebens“ (ZDF) nach über 30 Millionen verschlungenen Kalorien und 200 Kinobesuchen noch immer felsenfest der Meinung: „Da geht noch was“!

Es folgt die zackige Ethnopop-Kreation „Im türkischen Markt“, in der die sympathische Sängerin, basierend auf feurigen, knackigen, geradezu aufwirbelnden Hochspannungs-Rhythmen und mannigfaltigen südländischen Folkinstrumenten, ihre Gefühle wortreich, gewitzt, wenn auch einwenig zu schöngeistig, beschreibt, die sie ein ums andere Mal beschleichen, wenn sie frühmorgens, noch im Halbdunkel, beim Aufbau des alleine durch seine pure Anwesenheit aufregendes mediterranes Flair, flirrende Urlaubsstimmung und türkisches Temperament verstrahlenden Obst-und-Gemüse-Standes durch den anatolischen Händler Volkan an der Ecke ihrer Wohnsiedlung zusieht.

Klassischen, entfernt an Peter Maffay oder Kollegin Julia Neigel gemahnenden, so aufmunternden und mutmachenden, wie voranstrebenden, energiegeladenen, erwartungsvollen Jugendlichkeit und progressive Aufmüpfigkeit gleichermaßen verbreitenden Pop/Rock bester Machart, präsentiert der schnelle, treibende Gitarrenhymnus „Wirf ein Puzzle in den Himmel“. Für den Verfasser dieser Zeilen bedeutet jener krosse Deutschrock-Ohrwurm sogleich einen hochqualitativen, vom ersten Takt an schier mitreißenden, klingenden Höhepunkt auf „Da geht noch was“. Und, man mag es kaum glauben: Tatsächlich geht noch was (und eine ganze Menge mehr), denn, kaum ist der letzte Ton von „Wirf ein Puzzle in den Himmel“ verklungen, schließt das nächste schlicht phänomenale Highlight des 13-Lied-Albums umgehend daran an. Isabel Varell ‚outet‘ sich nun als großer Fan des Hamburger Volksschauspielers und –Sängers Hans Albers. Immer, wenn sie dessen alte Lieder höre, so die 53jährige im CD-Beiheft, bekäme sie „Fernweh, Sehnsucht nach der großen, weiten Welt“. So nahm sich das brünette Energiebündel aus NRW, gemeinsam mit Produzent Willy Klüter, den im Original 1939 von dem deutsch-österreichischen Komponistengenie Peter Kreuder verfassten, gesungenen Abschiedsgruß „Goodbye, Johnny“ zwecks angestrebter Revitalisierung vor – und hüllte diesen unvergesslichen Evergreen in eine absolut zeitgemäße, zugegebenermaßen konsequent moderne, aber dennoch zu keinem Zeitpunkt jemals nervtötende oder gar der womögliche Ruch einer kommerziellen Verhunzung, gar Ausbeutung anhaftende klangliche Auskleidung.

Ähnlich, wie die zurecht längst vergessene Teeniestar-Nulpe Oli P. in den musikalisch oft schier grausigen mittleren 90er Jahren deutsche Popklassiker der damaligen Vorläuferdekade, a la „Flugzeuge im Bauch“ (Herbert Grönemeyer) oder „So bist Du“ (Peter Maffay), mit wahllos neu hinzugetexteten, häufig dümmlich-kindisch daherkommenden Pseudo-Rap-Passagen verband, ersann auch Isabel für ihre äußerst atmosphärische Neuauslegung von „Goodbye Johnny“ zusätzliche Strophen, die sie so cool-romantisch, wie offensiv-gefühlvoll, sehnsüchtig und verliebt, im Sprechgesang vorträgt. Nur im allseits geläufigen Refrain greift sie auf die Vorlage des weltbekannten Peter-Kreuder-Originals zurück. Doch, was bei Oliver Petsokat und Co. peinlich, pubertär und künstlich wirkte, ertönt bei Isabel jederzeit authentisch, ehrlich und betörend ernsthaft – zudem ist sie, im Gegensatz zu manchem rappenden Schlagerverderber der 90er, sehr wohl jederzeit in der glücklichen Lage, auch und gerade den melodischen Refrain selbst inbrünstig zu singen. Bei den stimmschwachen Teenielieblingen, die sich vor 15, 20 Jahren an liebgewonnenen 80er-Popperlen vergingen, war hierfür stets eine (meist namentlich nicht erwähnte, aber eben stimmstarke) Zusatzchanteuse für die harmoniegetreue Intonation der Refrains notwendig gewesen. Derartigen vokalistischen Support hat eine hochtalentierte Vollblutsängerin, wie Isabel schon immer eine war, selbstverständlich niemals nötig!

Ihrer seinerzeit in verschiedenen Boulevardblättern dieser Welt vieldiskutierten Kurzzeit-Verbindung mit dem im Juni 2006 verstorbenen Berliner Schlager-Skandalon Drafi Deutscher, widmet Isabel, die mit dem sagenumwobenen Kultstar zwischen 1989 und 1991 eine kurze, aber heftige und viel Staub aufwirbelnde Ehe geführt hatte, die eher düster-verhaltene, traurig vor sich hin schleichende Pianoballade „Er und Ich“. In dieser grazilen Lebensabschnittbeichte bezeichnet sich die merklich gereifte Isabel Varell selbst als (damals) juvenilen „März, der Sonne braucht“, sowie als „das schöne, leichte Lied“, während sie den 15 Jahre älteren Drafi als „Herbst voller Farbenpracht“ und ihre „große Symphonie“ apostrophiert. Sie hat sich, wie sie sagt, niemals zuvor so offen zu dieser in aller Öffentlichkeit breitgetretenen Beziehung geäußert und betont nun in „Er und Ich“ so viel-, wie absolut eindeutig: „Ich werd‘ im Herzen mir erhalten / nur seine sanfte Melodie“ (Textzitat).

In der so feudal geschwungenen, widerspenstigen, wie hochmelodischen und eingängigen, und dabei äußerst wohlmundenden Pop/Rock/Chanson-Melange „Lern mich kennen“ spielt Isabel keck mit dem Gedanken, sie selbst sei eine Stadt. So bietet sie in diesem fulminanten Ohrwurm ihren Mitmenschen in gewisser Hinsicht eine Art Stadtrundfahrt in ihr Innerstes an, das in diesem philosophischen Feudalpop erster Güteklasse aus „Parks, Theatern, Kunst und Kirchen“ (Textzitat), sogar Ampeln, engen Gassen und manch teurer Schlossallee besteht.

Ein „übermütiges Lied von zwei erwachsenen Kindern“ nennt Isabel Varell ihr schrilles Duett mit ihrer seit Ewigkeiten besten Freundin, der RTL-Moderatorin Birgit Schrowange. Dabei handelt es sich um das laszive, merklich 20er-Jahre angehauchte Ragtime/Charleston-Couplet „Wir wär’n so gerne im Kaufhaus eingesperrt“. Bläserverstärkt, zu einer jazzig-bluesigen Swing-trifft-Chanson-Komposition, natürlich von Willy Klüter, beschreiben die beiden stets so wohlig, wie jungmädchenhaft kichernden Damen, wie es denn so wäre, könnten sich die zwei abends, nach Geschäftsschluss, in einem großen Kaufhaus verstecken, würden sie vom Wach-und-Schließdienst für eine Nacht darin eingesperrt, und könnten sie sich überall, auf allen Etagen, ungestört herumtreiben, austoben und, ganz ohne Personalkontrolle, alles zwischen Kosmetikabteilung, Süßigkeitenregalen und Champagnerbar, bis in den nächsten Morgen hinein, wenn die Tore für die allgemeine Kundschaft geöffnet werden, konsumieren und genießen.

Über ein wahres, mutmaßlich sehr ergreifendes Urlaubserlebnis der Sängerin in einem ländlichen Dorf in Italien, handelt das einmal wieder zünftig mediterran, grell heißblütig und offenherzig inszenierte, extrem tanzbar und zunehmend rasanter ausgefallene, prickelnd-aufregende Akkordeon-Folk-Pop-Chanson „Alla Bella Vita“.

Ebenfalls einer realen Begebenheit, auf einem Flug nach Berlin von der Künstlerin selbst erlebt, entsprang die stille, in sich gekehrte, durchwegs zum Nachdenken anregende, zudem sehr textintensive und klanglich sehr versöhnlich und entspannend gehaltene Popballade über „Pater Benjamin“ (Liedtitel). Darin sinniert Isabel verständnisvoll und fragend unisono über ihre ungewöhnliche Freundschaft mit einem überaus frommen und trotzdem unerwartet weltoffenen Jesuitenpater, die ihr einen völlig neuen Blickwinkel eröffnet hat, über „Gott und die Welt“, Geben und Nehmen, Verzicht und Verzeihen; eine Freundschaft, die sie hat, wie sie selbst zu Protokoll gibt, ein ganzes Stück näher an den Glauben rücken lassen.

Einen weiteren, ebenso elitären und schneidigen, diesmal allerdings recht US-amerikanisch geprägten (somit auf irgendeine Art und  Weise an „Fleetwood Mac“ und andere Ami-Softrock-Heroen der 70er, 80er erinnernden) Pop/Rock-Verschnitt auf so treibender, wie melancholischer Gitarrenbasis, stellt der im mittleren, aber aufstrebenden Tempo gehaltene, fraglos zeitnah ausgestaltete, aber zugleich punktgenau unaufdringliche Rockschlager „Wie geht es Dir?“ dar.

In einem großspurigen, einwenig schleppenden, nochmals einwandfrei spürbar US-amerikanisch anmutenden Rockballaden-Kontext verbleibt auch das philosophische Bekenntnis zu sich selbst und den eigenen Gefühlen, „Das ist echt“; still, balladesk, fast gänzlich akustisch, fingerschnippend, luftig und wehend, erklingt gleichsam der offizielle, träumerische und zukunftsweisende Albumausklang „Ich suche Kitsch“.

Der liebliche, augenzwinkernde, einwenig absichtlich kindlich-naiv gehaltene, mit introvertierten Streichern und allen möglichen Flöten ausstaffierte Synthi-Walzer „Mitten im Winter ist Weihnachten“ dient als beigefügter Bonus-Track und beendet ein nahezu durchgehend überaus ansprechendes, enorm vielseitiges, herrlich unaufdringliches, textlich und musikalisch stets überzeugendes Album in gemütlicher, familiärer und gutmütiger Jahresausklangsatmosphäre!

Isabell Varell 2014 ist viel mehr, als nur eine reine Schlagersängerin. Dadurch, dass sie alle ihre Texte eigenständig verfasst, die Inhalte oft selbst erlebt hat, zumindest aber eigene Erfahrungen, Sichtweisen,  Beobachtungen, auch Träume und Phantasien, in ihre lyrischen Reime einfließen lässt, verleiht sie ihren Liedern regelmäßig eine faszinierende Portion Erdverbundenheit, Wahrhaftigkeit und Echtheit. Die 13 Lieder von „Da geht noch was“ sind in ihrer Gesamtheit ungekünstelt, intim, und trotzdem von den meisten von uns jederzeit nachvollziehbar.

Somit stellt „Da geht noch was“ ohne Zweifel eine ansprechende, durchaus persönliche, niemals jedoch selbstverliebte Bestandsaufnahme der ersten 50 Jahre Isabel Varell dar, von denen sie nun schon über 30 kontinuierlich positiv und beliebt in der deutschen Popszene hat verbringen können, wie sie gleichermaßen im TV- Film- und Musicalspektrum ihre Meriten eingefahren hat. Isabel Varell könnte sich in diesem Status, gerade nach dieser wundervollen CD-Stellungnahme, eigentlich glücklich und zufrieden zurücklehnen, sich auf ihren Erfolgen ausruhen – aber, wie wir die nordrhein-westfälische Powerfrau nun mal so kennen, wird sie stets, auch und insbesondere nach dieser grandiosen Silberscheibe, ebenso wie im Anschluss an die – garantiert wiederum traumhafte Moderation beim kommenden „SMAGO Award 2014“, ungehemmt und der Zukunft zugewandt proklamieren: „Da geht noch was“!

Holger Stürenburg, 16./17. Oktober 2014
http://www.palm-records.de
http://www.isabel-varell.de/

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