MATTHIAS REIM
Das große smago! Exklusiv-Interview mit Matthias Reim!

„Matze“ Reim stand smago! Chefredakteur Andy Tichler Rede und Antwort …: 

KLEINES VORWORT – BITTE BEACHTEN SIE, dass ein Teil dieses Interviews, das smago! Chefredakteur Andy Tichler mit Matthias Reim geführt hat, bis auf Weiteres exklusiv für das Magazin "Herzschlager" von MÜLLER Multimedia zur Veröffentlichung bestimmt sind.

Matthias' Antworten auf die Fragen "Der (neue) Albumtitel „Phoenix“ ist selbsterklärend, nur: Sollte die CD ursprünglich nicht 'Drei Akkorde und die Wahrheit' heißen?", "Was für ein Gefühl ist es für den Musiker Matthias Reim, dass sich sogar die deutsche Handball-Nationalmannschaft zu Ihren Songs bekennt?" und "Kann  es sein, dass bei dem Titel 'Stoppschild' kompositorisch ein bisschen der 'Verdammt, ich lieb dich' Gaul mit Ihnen durchgegangen ist?" können Sie exklusiv im aktuellen "Herzschlager" Heft, das kostenlos in allen MÜLLER Multimedia Märkten ausliegt, nachlesen.

Lieber Matthias Reim, wir beamen uns zunächst einmal 25 – 31 Jahre zurück …: Zwischen Ihrer ersten Single „Von fernen Sternen“ (1984) und „Verdammt, ich lieb dich“ (1990) liegen ganze 6 Jahre. Wieso war der Sänger Matthias Reim so lange Zeit aus Eis gelegt?

Der Titel war ein solcher Flop! Ich brauchte bei einer Plattenfirma noch nicht einmal mehr anzurufen Es sei denn, die riefen mich an und fragten mich, ob ich vielleicht Bernhard Brink produzieren könnte oder einen Song für einen Kollegen hätte. Als Interpret hat mich keiner mehr gesehen. Ich mich auch nicht.

Stimmt es, dass Sie ganz zu Beginn Ihrer Karriere sogar einmal mit Ralph Siegel zusammengearbeitet haben?

Das war der Siegel Musikverlag. Die hatten mich mal live gesehen mit meiner Band und hatten ein Projekt, das via Siegel zum Grand Prix geschickt werden sollte. Damals gab es noch diese Jury-Auswahlverfahren. Der Song ist aber Gott sei Dank nicht reingekommen. Aber so fing die Verbindung zum Siegel Musikverlag an, die mir dann einige Songproduktionen finanziert haben. Ich war ja Student, ich hatte nichts. Mit Ralph Siegel hatte ich eigentlich erst später zu tun. Es war in der Zeit mit „Verdammt, ich lieb dich“, wo man sich kennenlernte und er gleich sagte: „Du hast doch mal ein paar Songs mit unserem Verlagsleiter Joachim Neubauer ein paar Sachen zusammengemacht“.

Inwieweit kann Wim Thoelke („Der Große Preis“) als einer der ganz großen Geburtshelfer von „Verdammt, ich lieb dich“ bezeichnet werden?

Das war er bestimmt, weil Wim Thoelke und sein Redakteur den Mut hatten einenunbekannten Sänger mit einem unbekannten Song in die Sendung zu nehmen. Ich war ein Niemand, ich konnte nichts, ich konnte noch nicht mal im Fernsehen auftreten. Ich konnte gar nichts – außer, dass ich einen Song geschrieben hatte, der anscheinend die Menschen- schon bevor der Titel ein Hit war – so irritiert und bewegt hat, dass er gesagt hat: „Das machen wir einfach mal“. Diese Sendungen hatten damals Einschaltquoten, von denen können wir heute nur träumen. Es waren 10, 12 oder 14 Millionen, die diese Sendung gesehen haben. Direkt nach Wim Thoelke kam ich sofort als Neuvorstellung in die ZDF- Hitparade. Und danach ging das Ding einfach durch die Decke. Auch die „Hitparade“ hatte damals Einschaltquoten, die heute vielleicht noch ein Florian Silbereisen hat.

Haben Sie eigentlich wieder Kontakt zu Bernd Dietrich, dem Co-Autor von u. a. „Verdammt, ich lieb dich“ oder besteht zwischen Ihnen nach wie vor eine „Kontaktsperre“?

Nein, keine Kontaktsperre. Das ist so lange her. Wir haben uns nicht allzu viel zu sagen. Es ist immer sehr kompliziert mit ihm. Das ist mir zu anstrengend.

Handelt es sich bei dem Titel „Marie“ um eine versteckte „Liebeserklärung“ an Marie, Ihre gemeinsame Tochter mit Michelle?

Aber nein, absolut nicht! Sie war zu Weihnachten bei mir. Ich habe ihr den Song vorgespielt. Sie erschrak: „Papa meinst Du mich?“ – „Schatzilein, nein! Aber Dein Name klingt einfach so musikalisch“. Eigentlich wollte ich die Geschichte ein bisschen anders erzählen. Der Song hat sich beim Schreiben einfach anders entwickelt. Ich wollt die Liebe erklären zu einer Frau, mit der ich nicht die gleiche Sprache spreche. Eine Französin. Ich spreche kein Französisch, und sie spricht kein Deutsch. Diese Verquickung. Das war eigentlich die Story. Was dann dabei herauskommen ist, ist eigentlich auch eine sehr schöne Variante der Liebe. Wenn Du sagst: „Du nervst, Du benutzt mich, ich weiß das, ich hasse Dich, Du gehst mir so auf den Sack, aber ich kann nicht ohne Dich, Ich will nicht ohne Dich …“ – schön. Für mich eine meiner Lieblingsnummern auf dem Album.

1993 sind Sie für einige Zeit nach Florida ausgewandert. Eine Art Flucht?

Ja, auf jeden Fall. Es war mir zu viel. Es war eine andere Popularität, als ich sie heute habe. Es fing ja auch mit einer extremen BRAVO-Präsenz. Und die BRAVO-Präsenz ist keine witzige Präsenz. Das sind kreischende Teenager, die 300-, 400-köpfig auf Deinem Hauszaun sitzen auf Dich warten, Deine Garagenausfahrt blockieren und wenn du nur am Fenster erscheinst in hysterisches Kreischen verfallen. Das ist komisch. Du konntest keine Jeans kaufen gehen im Kaufhaus. Du konntest keinen normalen Schritt machen. Denn wenn Dich ein Teenie entdeckt hatte, waren es nach zehn Minuten dreißig, die kreischend hin und her gelaufen sind, dass die Security kam und sagte „Herr Reim, könnten Sie bitte aufhören Ihre Fans mit ins Kaufhaus zu bringen?“. Ich sagte: „Ich mach doch überhaupt nichts, ich wollte 'ne Jeans!“. Mir ist das alles ein bisschen too much. Ich wollte aber auch all das tun, was ich vorher nicht getan habe. Ich wollte reisen, ich wollte Dinge entdecken und war auf der Suche nach einem Punkt, wo ich wieder die Ruhe, die ich vorher hatte, wiederfinden konnte. Amerika war eigentlich eher ein Zufall.

Darf man fragen, wie er Ihrem behinderten Sohn Bastian geht?

Den halte ich komplett aus den Medien raus. Auch in der Absprache mit den Ärzten und der Mutter.

Auf Ihrer letzten Tour hatten Sie Ihre Chorsängerinnen durch zwei Chorsänger ausgetauscht … Andere Sänger schmücken sich gerne mit ihren Chorsängerinnen …

Das hat den Hintergrund, dass ich anfing, auf den Platten, die ich machte, immer männliche Stimmen einzubauen. Schon seit ein paar Jahren machte ich keine Frauenchöre mehr wie früher. Das gewöhnte ich mir ab, und stellte fest, dass der Sound von Männern, wenn sie denn auch den Rock-Tenor über mir singen können, mehr Druck gibt.

Wie stehen Sie heute zu Ihren „alten Hits“?

Wir müssen uns immer auch ein bisschen erneuern. Wir können nicht jedes Mal dasselbe spielen. Meine Show kann ich schon erweitern: Ich kann sie musikalischer gestalten, ich kann die Musik mal leise machen. Aber: Von dreißig Songs muss ich zwanzig spielen, die die Menschen immer wieder hören wollen. Da komme ich nicht darum herum. Ich kann zwar 1, 2, 3 Titel ersetzen, aber ich kann bestimmte Songs nicht weglassen, weil die Leute eben auch kommen, um die alten Songs zu hören.

Was sagen Sie dazu, dass auch Ihr Duett-Titel „Idiot“ mit Michelle ein derart langlebiger Hit ist?

Dass das so zum Kult-Hit geworden wird, freut mich. Und ich werde „Idiot“ auch bei den „Schlager-Starparaden“, wenn Michelle mit dabei ist, immer mit ihr zusammen machen. Denn die Leute freuen sich in dem Moment. Und ich finde, 15 Jahre nach Ende einer Beziehung kann man sich in den Arm nehmen und sagen „Na, Du blöde Kuh?“ und sie „Na, Du doofer Ochse?“. Unsere Beziehung ist sehr herzlich. Und der Song Inzwischen eine gewisse „Schmunzel-Legende“.

smago! top-exklusiv
http://www.universal-music.de/company/umg/electrola
http://matthiasreim.de/

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen.

+ 77 = 79

Diese Webseite benutzt Cookies. Aktuell sind Cookies, die nicht essentiell für den Betrieb dieser Seite nötig sind, blockiert. Weitere Informationen

Die Cookie-Einstellungen auf dieser Website sind nur auf essentielle Cookies eingestellt. Um das beste Surferlebnis zu ermöglichen. essentielle Cookies: PHP Session - Dieses Cookie ist nötig für die Funktion der Seite um wichtige Informationen an folgende Seiten weiterzugeben. nicht essentielle Cookies - Der Seitenbetreiber hat diese Cookies genehmigt, Sie sind sie jedoch deaktiviert: YOUTUBE-Videos - Beim Einblenden der Youtube-Videos werden Cookies von Youtube/Google als auch deren Partner eingebunden. Youtube und deren Partner verwenden Cookies, um Ihre Nutzererfahrung zu personalisieren, Ihnen Werbung basierend auf Ihren Interessen anzuzeigen sowie für Analyse- und Messungszwecke. Durch das Einblenden der Videos und deren Nutzung stimmen Sie der Nutzung von Cookies zu, die in der Cookie-Richtlinie auf https://policies.google.com/privacy?hl=de näher beschrieben wird. Spotify-Playlist - Beim Einblenden der Spotify Playliste werden Cookies von Spotify als auch deren Partner eingebunden. Spotify und deren Partner verwenden Cookies, um Ihre Nutzererfahrung zu personalisieren, Ihnen Werbung basierend auf Ihren Interessen anzuzeigen sowie für Analyse- und Messungszwecke. Durch das Einblenden der Playlist und deren Nutzung stimmen Sie der Nutzung von Cookies zu, die in der Cookie-Richtlinie auf spotify.de näher beschrieben wird.

Schließen