ANDREA BERG – VANESSA MAI – MATTHIAS REIM – MICHELLE – KLUBBB3 – BEATRICE EGLI u.a.
Die aktuelle Album-Verkaufshitparade zur Wochenmitte!
smago! exklusiv vorab: Stephan Immings Charts-Besprechung zu den “Mid Week-Charts” der 17.KW für das am 5. Mai 2016 startende “Deutsche Musik Radio”!
Auch in der 17. Kalenderwoche schickt sich deutschsprachige Musik an, die deutsche CD-Hitliste zu dominieren. Mit etwas Glück kann Schlagerkönigin Andrea Berg ihren Titel als Spitzenreiterin erneut verteidigen, im Nacken sitzen ihr allerdings die schwangere österreichische Popsängerin Christina Stürmer mit ihrem neu erschienenen Album „Seite an Seite“ und der Rapper Eko Fresh mit „Freezy“. Ebenfalls gute Aussichten auf den Einzug in die Top-10 haben erneut die Schlagerkünstler Vanessa Mai, Matthias Reim und vielleicht Michelle, die damit allesamt das zweite mal unter den ersten Zehn landen könnten. Die Interpreten stehen in Konkurrenz zu ihren deutschsprachigen Popmusik-Kollegen Xavier Naidoo, AnnenMayKantereit und Sarah Connor.
Im internationalen Bereich sind ausschließlich „Altstars“ diejenigen, die der deutschsprachigen Musikoffensive derzeit das Wasser reichen können – allen voran der kürzlich verstorbene Prince („The Very Best Of Prince“ und „Ultimate“) sowie Santana, die sich ja neu zusammengefunden haben.
Sehr erfreulich: Auch unterhalb der 10 Bestplatzierten wimmelt es von deutschsprachigen Produktionen – auch aus dem Schlagerbereich wie die nach wie vor überaus erfolgreichen KLUBBB3-Jungs und Beatrice Egli.
Ebenfalls sehr erfreulich ist, dass die bezaubernde Nachwuchssängerin Sarah Jane Scott sich anschickt, vielleicht doch die Top 100 zu erreichen – nach ihrem Auftritt in der NDR-Talkshow, bei dem sie u. a. Heino auf der Ukulele begleitete, hat sie sehr gute Karten, den Hitparaden-Einstieg zu schaffen.
Einen Wermutstropfen gibt es zu beklagen: Nicole konnte sich in der 16. KW über die beste Hitlisten-Position seit Jahren (Platz 19) freuen (die Plattenfirmen-Angabe, es sei die beste Platzierung seit „Ein bisschen Frieden“ stimmt zwar angesichts des „Augenblicke“-Albums nicht – aber sei’s drum) – aktuell hat es den Anschein, dass die Telamo-Künstlerin bereits eine Woche danach nicht einmal mehr in den Top 100 zu finden ist – das wäre für die sympathische Saarländerin sicher eine herbe Enttäuschung.
Im Bereich der Single-Hitparade dürfte der Neueinstieg des EM-Liedes „Jeder für jeden“ von Felix Jaehn und Herbert Grönemeyer sein. Nachdem Jaehn ja in Sachen „Echo“ (wie Helene Fischer) verarscht wurde und regelwidrig für seinen Remix des OMI-Hits „Cheerleader“ NICHT den Echo für den Hit des Jahres erhalten hat, versucht er nun, mit Superstar Herbert Grönemeyer einen neuen Anlauf. Bislang ist das Lied nur als „Download“ erhältlich, im EM-Monat Juni wird aber noch eine Maxi-CD erscheinen. Es wird spannend, ob der (recht umstrittene, inoffizielle) EM-Song eine Chance hat, erfolgreich zu werden – in der 17. KW dürfte nicht mehr als ein Platz unter den ersten 40 drin sein.
Erfreulich: Vanessa Mai schickt sich an, mit ihrem Bohlen-Schlager „Ich sterb‘ für Dich“ unter die ersten 30 der meistverkauften deutschen Singles zu kommen, dabei ist das Lied physisch (als Maxi-CD) erst ab Freitag erhältlich – Tendenz also steigend.
Vorschau: Am Freitag erscheint die neue CD von Udo Lindenberg – sofern (hoffentlich) nicht ein weiterer tragischer Todesfall zu beklagen ist, gehe ich fest davon aus, dass der mit seinem neuen Album „Stärker als die Zeit“ sein zweites Nummer-1-Album schaffen wird (erstmals ist ihm das ja mit seinem 2008 erschienenen Album „Stark wie zwei“ gelungen). Selbst der „Spiegel“ ist ja sehr begeistert von Lindenbergs aktuellem Werk.
Auch Heino hat mit seinem am Freitag erscheinenden Album „Arschkarte“ Chancen auf eine sehr gute Hitparaden-Platzierung. Deutsch-Rapper Samy De Luxe („Berühmte letzte Worte“) steht ebenfalls in den Startlöchern.
Ebenfalls erscheinen wird am Freitag Jamie Lee Kriewitz‘ Album. Wer das ist? Berechtigte Frage – zur Aufklärung: sie vertritt Deutschland beim Eurovision Song Contest mit einem Lied, das es nicht mal in die Top 10 der deutschen Single Charts geschafft hat – es ist also nicht anzunehmen, dass das Album ein rauschender Erfolg wird. Jamie Lees Vorteil ist, dass sie sich beim Wettbewerb im Vergleich zum Vorjahr (Ann Sophie) nicht verschlechtern kann: weniger als null Punkte kann man beim ESC nicht holen. Ob eine Verbesserung möglich ist, indem man einen Punkt bekommt, muss abgewartet werden – der dürfte dann aber eher aus Mitleid vergeben werden. Vor diesem Hintergrund wäre sicher zu überlegen, vielleicht doch mal wieder einen deutschsprachigen Titel ins Rennen zu schicken.
Besser läuft es offensichtlich für die CD „Eurovision Song Contest 2016 Stockholm“, die sich anschickt, die Top 3 der meistverkauften Hitkopplungen („Sampler“) zu werden.
Stephan Imming, 27. April 2016 (für www.deutschesmusikradio.de)
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