"OFFIZIELLE DEUTSCHE MID WEEK CHARTS"c(Gfk Entertainment)
Charts-Analyse: Midweek-Charts 22. KW – Deutsch-Rapper und Ernst Mosch(!) mischen die Charts auf!

smago!-exklusiv vorab: Stephan Immings Charts-Besprechung zu den „Midweek-Charts“ des Zeitraums 27.05. – 30.05.2016! 

Nach wie vor ist die deutsche Sprache Trumpf in der deutschen Album-Hitparade. Wie in der Vorschau der letzten Chartsanalyse prognostiziert, kämpfen der „Gangsta-Rapper“ Farid Bang mit seiner aktuellen Produktion „Blut“  und die ebenfalls dem Rap-Genre zugehörigen „Gzuz und Bonez MC“ („High und Hungrig 2“) um die Spitzenposition, wobei aktuell „Gzuz und Bonez MC“ die Nase vorne haben. Unter dem Pseudonym „Frank White“ hat Rapper „Fler“ seine aktuelle Veröffentlichung „Bewährung vorbei“ auf den Markt gebracht, es scheint für eine Top-5-Notiz zu reichen.

Noch immer ist Udo Lindenberg mit seinem „Stärker als die Zeit“-Album auf einem Podest-Platz, weiterhin verkauft sich auch das Album „Sing meinen Song – Das Tauschkonzert“ sehr gut. Gute Chancen auf einen Top-10-Platz haben nach wie vor Kontra K. („Labyrinth“), der sich offensichtlich aber nicht länger als eine Woche an der Spitze halten konnte, sowie DSDS-Sieger Prince Damien („Glücksmomente“) und Xavier Naidoo („Nicht von dieser Welt 2“).

Sensationell gut im Rennen um eine Top-20-Platzierung liegt der am 15. Mai 1999 verstorbene Ernst Mosch. Dessen CD „Das große Lebenswerk – Ernst Mosch und seine Original Egerländer“) schickt sich an, eine sehr gute Hitparaden-Notiz zu erreichen. Nachdem man bereits mit Ronny mehr als beachtliche Umsätze erzielen konnte, könnte die Plattenfirma Telamo erneut eine goldene Nase gehabt haben. Erstmals seit 1981 schickt sich Ernst Mosch an, die Charts zu stürmen – ein guter Beleg dafür, dass die volkstümliche Musik noch immer viele Freunde hat. Spannend: Die CD ist nur physisch erhältlich, Downloads werden offensichtlich von der CD derzeit gar nicht angeboten.

Sehr erfolgreich scheint auch das Album der 10-köpfigen Münchner Brass-Band „Moop Mama“ zu werden – „M.O.O.P.Topia“ schickt sich an, ein Top-20-Album zu werden. Die ungewöhnliche Werbe-Tour der Musiker, die mit selbst gebauten Fahrrädern durch Deutschland führen, um ihre neuen Lieder wie (passenderweise) „Die Erfindung des Rades“ vorzustellen, scheint Früchte zu tragen.

Mit seinem englischsprachigen Album „History“ kann Thomas Anders nicht ganz an den Erfolg seiner letzten CD („Anders / Fahrenkog“) anknüpfen, zu offensichtlich war wohl der Versuch, erneut alten Modern-Talking-Wein in neue Schläuche zu pumpen. Vielleicht sollte Anders es einfach mal wieder mit der deutschen Sprache versuchen. ((Tut er doch auch, Herr Imming … Im September 2016 erscheint ein deutschsprachiges Album von Thomas Anders …))

Die letzte CD von Captain Cook und seinen singenden Saxophonen („Das große Wunschkonzert“)  kam bis auf Platz 44 der Charts. Der Erfolg könnte in etwa wiederholt werden, die aktuelle CD „Komm ein bisschen mit nach Italien“ schickt sich an, in den Top 50 zu landen.

Mit der Produktion „Rot“ von der Deutsch-Rapperin „ESMaticx“ schickt sich eine Frau an, in der Männer-Domäne Rap-Musik erfolgreich zu sein – zumindest eine Top-100-Position sollte für den „weiblichen Cro“, wie sie von einigen Fans bezeichnet wird, drin sein.

Bei den Singles ist nach wie vor ESC-„Pausenfüller“ Justin Timberlake unangefochten an der Spitze.

Was merklich auffällt – die Album-Interpreten Gzuz und Mones MC dürften gleich mehrere Titel in der Single-Hitparade positionieren können, wobei sich das teilweise fast nach Schlagertexten anhört: „Blättchen und Ganja“, „Optimal“, „Alles okay“, „Meine Couch“, „Wolke 7“, „Intro (High und Hungrig 2)“, „Hauptsache laut“, „Model“, „Das Gefühl“, „Rum Cola“, „Legendär“, „Unser Park“ und „Einfach weiterfliegen“ – wenn diese 13 Titel alle neu in die Top-100 kommen, dürfte das „fast“ rekordverdächtig sein. „Fast“ deshalb, weil der von Rapper „Kollegah“ erstellte Rekord mit 18 platzierten Titeln in einer Woche (24. Mai 2014) wohl nicht einzuholen ist. Ansonsten dürfte es historisch noch keinen Interpreten geben, dem das „Künststück“ gelungen ist, mit 13 Titeln gleichzeitig in die Top-100 zu gelangen.

Stephan Imming, 01.06.2016 (für www.deutschesmusikradio.de)
http://www.gfk-entertainment.com/
http://www.officialcharts.de

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