"OFFIZIELLE DEUTSCHE CHARTS" (Gfk Entertainment)
Charts-Analyse: GfK-Charts 23. KW (03.06. – 09.06.2016) – 8 Titel der Top10 bleiben deutschsprachig!
smago! exklusiv vorab: Stephan Immings Charts-Besprechung zu den GfK-Charts per 10.06.2016!
Nachhaltigkeit ist nicht gerade die Stärke der deutschsprachigen Rap-Szene. Ebenso wie zuvor „Kontra K“ sich genau eine Woche an der Spitze der Album-Hitparade halten konnte, fielen auch „Gzuz & Bonez MC“ vom Platz an der Sonne raus aus den Top 5.
Nach längerer Zeit ist wieder ein englischsprachiges Album auf Platz 1 der Liste – wie vermutet, haben die Dänen-Rocker von „Volbeat“ die Spitzenreiter-Position mit ihrem Album „Seal the Deal & Let’s Boogie“ übernommen. Kommentar der GfK: „Rock’n’Roll auf Platz 1“ – dem ist wohl nichts hinzuzufügen.
Es hatte sich schon fast angekündigt und ist auch so gekommen. Mark Forster hat es auf Platz 2 geschafft. Sein neues Album „Tape“ ist zugleich das erfolgreichste Album der aktuellen Hitliste. Mal sehen, wie die weitere Entwicklung sein wird, wenn sein EM-Hit „Wir sind groß“ recht oft im Fernsehen zu hören ist (es ist ja die EM-Erkennungsmelodie des ZDF). Forster wird ja sogar als EM-Reporter unterwegs sein. Beim ZDF setzt man demnach auf geballte Fußballkompetenz…
Weitere Top 10-Neueinsteiger sind die Rap-Alben von Kokllegah-Schützling Seyed („Engel mit der AK“; 3. Platz) und dem Bushido-Buddy Ali Bumaye („Rumble In the Djungle“; 4. Platz) sowie das Album von PA Sports mit „Zurück zum Glück“ (6. Platz). Dazwischen tummelt sich noch immer Udo Lindenberg mit seinem sensationell erfolgreichen Album „Stärker als die Zeit“ (Platz 5), der damit das Spitzenalbum der Vorwoche („High und Hungrig 2“; Platz 10) weit hinter sich lassen konnte.
Neben dem Dauerbrenner „Sing meinen Song – das Tauschkonzert Folge 3“ konnten sich die Kölner Barden der Gruppe Brings mit ihrem Jubiläumsalbum „Silberhochzeit“ tatsächlich in die Top-10 schleichen (Rang 9). Damit sind erneut 8 Alben der Top 10 deutschsprachig – hinzu kommen die bereits erwähnten Dänen-Rocker „Volbeat“ und die Urgesteine Rolling Stones.
„Stereoact“, die mit „Die immer lacht“ einen der Hits des Jahres landen konnten, haben mit ihrem Debutalbum ebenfalls einen guten Einstieg in die aktuelle Hitparade geschafft, es reichte für eine Top 15-Position mit dem Album „Tanzansage“.
Wie in der Vorschau der letzten Woche vermutet, haben es die Jungs der „Troglauer Buam“ in die Album-Hitparade geschafft, Platz 26 darf als sehr guter Erfolg für die Vertreter der „Heavy Volxmusic“.
Auch Michi Reinckes Einstieg mit seinem Album „Sie haben den Falschen“ konnte man erwarten – den Einstieg in die Top 50 hat er allerdings knapp verpasst. Fans der 1980er Jahre werden sich aber freuen, dass dies die 80-er Ikone Sandra mit ihrem Album „The Very Best Of Sandra“ geschafft hat.
Während das Album von „Gzuz & Bonez“ den Riesen-Erfolg der Vorwoche nicht ganz bestätigen konnte, feiert „Gzuz“ gemeinsam mit „Beginner“ und „Gentleman“ einen Erfolg in der Single-Liste. Der gemeinsam eingesungene Titel „Ahnma“ schaffte den Einstieg auf Platz 8.
Sein Album hat es auf Platz 4 gebracht, aber auch der von Ali Bumaye (gemeinsam mit Shindy) interpretierte Titel „Sex ohne Grund“ hat es in die Top-30 geschafft – ob mit oder ohne Grund, sei dahingestellt…
Ein weiterer deutschsprachiger Top 100-Einstieg ist zu verzeichnen – das von der Band Frei.Wild initiierte Projekt „Wilde Flamme“ hat es mit dem Titel „Die Zeit kommt allein und nicht zu zweit“ immerhin auf Platz 92 geschafft.
Vorschau: In der kommenden Woche stehen recht wenige interessante deutschsprachige Neuveröffentlichungen an.
Die Stuttgarter Rockband Heisskalt veröffentlicht die zweite CD „Vom Wissen und Wollen“. Nachdem das Vorgängerwerk „Vom Stehen und Fallen“ die Top-30 erreicht hat, kann die dem „Alternative“-Genre zugehörige Gruppe erneut auf eine gute Hitparaden-Position spekulieren.
Unter dem Namen T-Zon mutierte Christoph Thesen zu einem Teenager-Star. Er geht mit seinem Album „Alles auf Anfang“ an den Start. Der Rap-Musiker mit namibischen Wurzeln wohnt seit 2012 in Köln.
Stephan Imming, 10.06.2016 (für www.deutschesmusikradio.de
http://www.gfk-entertainment.com/
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