ROY BLACK, FRIDA GOLD, HEINTJE, HEINZ RUDOLF KUNZE, RONNY u.a.
Deutschsprachige Neuerscheinungen per 30. September 2016!
Stephan Imming stellt die aktuellen deutschsprachigen Neuerscheinungen vor: Neues von Frida Gold, Heinz Rudolf Kunze, Roy Black und Ronny!
Anlässlich des bevorstehenden 25. Todestags von Roy Black hat die Plattenfirma Universal ein Live-Konzert aus dem Jahre 1969 restauriert und als Doppel-CD „Live in Bielefeld“ neu herausgebracht. Die CD ist derart interessant, dass dazu ein gesonderter Artikel verfasst wurde.
Nachdem unglaublichen Erfolg des Bremer Sängers Ronny mit der Wiederveröffentlichung seiner großen Erfolge, hat sich die umtriebige Plattenfirma Telamo dazu entschlossen, auch die Weihnachtslieder erneut auf den Markt zu bringen. Unter dem Titel „Weihnachten mit Ronny – seine schönsten Lieder“. Der geneigte Fan kann sich auf 14 traditionelle Advents- und Weihnachtslieder freuen.
Auch Heintjes Lieder sind bis heute sehr populär. Folglich hat Telamo auch von ihm „Die schönsten Weihnachtslieder“ erneut auf den Markt gebracht. Gleich 20 Weihnachtsklassiker versüßen die Vorfreude auf das Weihnachtsfest.
Mehrfach am Grand Prix der Volksmusik nahm Reiner Kirsten teil. Der ehemalige Moderator des ZDF-Sonntagskonzerts tat sich für seine neueste Produktion mit der Sängerin Liane zusammen. Die junge Mutter wird 2017 bei einem Konzert der Kastelruther Spatzen als Sängerin mitwirken. Mit Reiner Kirsten hat sie ein Album mit Schlagerklassikern produziert: Liane und Reiner Kirsten – „Schlagererinnerungen“. Udo Jürgens-Fans müssen stark sein – die beiden haben dabei auch vor „Liebe ohne Leiden“ nicht halt gemacht.
Wie populär der 2014 verstorbene Jahrhundert-Star noch immer ist, zeigt, dass auch Heinz-Rudolf Kunze ein Lied des Meisters auf seine neue CD „Meisterwerke – Verbeugungen“ genommen hat, nämlich „Was ich Dir sagen will“. (Übrigens nicht das erste Cover Kunzes von Udo; bei einer ESC-Vorentscheidung hat er bereits sehr einfühlsam „Merci Cherie“ interpretiert). Kunze geht in gewisser Weise genau den umgekehrten Weg von Stefanie Hertel und den Geschwistern Hofmann, die sich ja aktuell anscheinend von der volkstümlichen Schiene verabschiedet haben und fast Pop-Musik machen. Der eher als „rockige Liedermacher“ bekannte Kunze hat mit seiner neuen Produktion keine Berührungsängste vor Schlagern – selbst vor Freddy Quinns „Heimweh“ hat er dabei nicht Halt gemacht. Allerdings finden sich auch viele eher moderne Adapitonen deutschsprachigen Liedguts auf der CD, beispielsweise hat Heinz-Rudolf Kunze sich auch eines Caspers-Songs angenommen. Das Album wird von einer „Starwatch“-Kampagne begleitet, so dass man von einem kommerziellen Erfolg ausgehen kann.
Eine weitere Veröffentlichung aus dem Hause Telamo ist die neue CD der Grazer Sängerin Monika Martin, deren erster großer Erfolg „La Luna Blu“ nun auch schon wieder 20 Jahre zurück liegt. Wie gerade konstatiert, gehen aktuell viele Stars des eher volkstümlichen Genres einen moderneren Weg – auch Frau Martin hat sich das auf die Fahne geschrieben. Monika hat ihre neue CD selber produziert, aber auch einige hochkarätige Partner wie Joachim Horn-Bernges engagiert. Man darf gespannt sein, ob die Fans den moderat moderneren Weg mitgehen – immerhin ist Monika eine der erfolgreichsten volkstümlichen Interpretinnen…
Die Kultband Puhdys hat sich bekanntlich aufgelöst und zuvor noch einen Echo für das Lebenswerk bekommen. Ihr Sänger Dieter Birr, genannt „Maschine“, macht jedoch weiter und legt nun sein erstes Soloalbum nach der Puhdy-Ära (sein drittes insgesamt) namens „Neubeginner“ vor – der Name ist zutreffend, weil eine neue Ära im Leben „Maschines“ beginnt und er neue Songs vorstellt.
Drei Jahre nach dem überaus erfolgreichen Album „Liebe ist meine Religion“ meldet sich nun die Hattinger Pop-Band Frida Gold zurück. Das neue Album heißt (vermutlich anspielend auf den Vornamen der Sängerin) „Alina“. Vorab wurde ja die Single „Langsam“ veröffentlicht, die dazu anregt, seelischen Ballast abzuschütteln (anscheinend hat man fleißig den Silbermond-Song „Leichtes Gepäck“ gehört). Anschaulich verdeutlicht wurde der Songinhalt in einem zugehörigen Video, in dem sich Sängerin Alina Süggeler (natürlich aus rein „dramaturgischen“ Gründen) ziemlich nackt zeigt. Hoch interessant ist die Entstehungsgeschichte des Albums. Ursprünglich wollte man nämlich ein englischsprachiges Album bereits vor einem Jahr veröffentlichen (am 23.10.2015). Die Single „Run Run Run“ war aber derart unerfolgreich, dass man die Notbremse zog und doch wieder zum erfolgreichen deutschsprachigen Konzept zurückkehrte. Schade, dass sich die Erkenntnis, dass deutschsprachige Musik durchaus ankommt, noch nicht bis zu den Radio-Machern rumgesprochen hat.
Eine etwas härtere Gangart schlägt die Band Heimataerde mit ihrem zweiten Album „Aerdenbrand“ an. Deren Musik hat die Plattenfirma imposant beschrieben: „Die Electro-Templer um Ashlar von Megalon schlagen das nächste Kapitel ihrer epischen Saga auf. "Aerdenbrand" baut hymnische Brücken zwischen modernen Club-Sounds, mittelalterlicher Romantik und brachialer Neuer Deutscher Härte.“.
Stephan Imming, 29.09.2016