"EUROVISION SONG CONTEST"
Nicole führt die deutsche Jury an!
Ein handfester politischer Eklat, die hoffnungsfrohe Chemnitzerin Levina sowie ESC-Veteranin Nicole, die als Präsidentin der nationalen Jury Punkte vergibt …:
Seit über 60 Jahren ist er fester Bestandteil unseres Fernsehfrühlings: der Komponisten-Wettbewerb der Europäischen Rundfunkunion EBU. Teilnehmer aus 42 Ländern, die in den vergangenen Jahren vor allem durch aufwändige Bühnenoutfits, Lichtkonzepte und Showelemente auf sich aufmerksam machten, entführen das Publikum in die Glitzerwelt der nie enden wollenden Disco-Ära. Eines tritt dabei vermehrt zutage: Geschmack ist verschieden und Europa zeigt sich auch bei diesem Event meist uneins.
Pailletten und Politik
Im Vorfeld des 62. ESC geht es politisch besonders hoch her: Gegen die russische Kandidatin Yulia Samoilowa wurde wegen eines Auftritts auf der Krim das Einreiseverbot für die Ukraine verhängt – somit ist sie vom ESC ausgeschlossen.
Eine vom Veranstalter angebotene Kompromisslösung, die Übertragung via Liveschalte, lehnte Russland ab und das russische Staatsfernsehen boykottiert die TV-Übertragung der Veranstaltung. Dieser Eklat wird zudem von heftigen verbalen Attacken auf beiden Seiten begleitet.
Ein bisschen Frieden
„Ein bisschen Frieden“ wäre in diesem Fall wünschenswert. Nicole besang selbigen bekanntermaßen im Jahr 1982, holte als 17-Jährige den ersten Grand-Prix-Sieg nach Deutschland. Noch heute brennt Nicole für den Wettbewerb. Die einstige ESC-Gewinnerin sitzt 2017 als Präsidentin der nationalen Jury vor.
Zusammen mit Sängerin Joy Denalane, Musikproduzent Andreas Herbig sowie den Musikern Adel Tawil und Wincent Weiss ist sie für die Hälfte der von Deutschland vergebenen Punkte beim ESC-Finale verantwortlich. Das Publikums-Voting und das Jury-Voting haben gleiches Gewicht.
Da ich als Grand-Prix-Siegerin weiß, welche Strahlkraft so ein ESC-Sieg hat, freue ich mich darauf, als Jury-Präsidentin erstmalig mit entscheiden zu können, welches Lied dieses Mal die Reise in die Welt antreten darf.
Nicole
Nicole hat kürzlich ESC-Songs der letzten 60 Jahre gecovert. Heraus kam ihr neues Album „12 Punkte“, mit dem sie an die schönen Zeiten erinnert – an das, was der ESC ihrer Meinung nach einst war: ein Liederwettbewerb, bei dem der beste Song gewählt werden soll. Nicht die bombastischste Show. Außerdem: Der europäische Gedanke, Grenzen verschwinden zu lassen.
MDR (Textvorlage)
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