GRAZIA & JAY, SEMINO ROSSI, BEN ZUCKER u.a.
Deutschsprachige Neuerscheinungen per 23. Juni 2017!
Die Schlagerveröffentlichungen dieses Wochenendes stehen ganz im Zeichen der bevorstehenden Silbereisen-Show “Schlager des Sommers” …:
Semino Rossi – Ein Teil von mir
Dass der Schlager boomt, ist eine Tatsache, die außer den öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten niemand ernsthaft bestreitet. Einen großen Beitrag dazu haben insbesondere die weiblichen Superstars geleistet: Helene Fischer, Andrea Berg, Michelle, Beatrice Egli und Maite Kelly. Bei den Herren ist Semino Rossi sicher einer DER absoluten Superstars. Der seit vielen Jahren in Österreich lebende Argentinier hat mit „Ein Teil von mir“ nun ein brandneues Album auf dem Markt. Der Erfolgsproduzent Thorsten Brötzmann hat das aktuelle Semino-Album produziert. Darauf enthalten sind die Vorab-Auskopplungen „Zuhaus ist da, wo man Dich liebt“ und „Wir sind im Herzen jung“. Neben den arrivierten hochprozentig „Helene-erprobten“ Autoren lässt Semino auch den Nachwuchs ran – einen der neuen Titel, „Deine Liebe ist wie Gold“, komponierte der smago!-Award-Preisträger Jonathan Zelter. Einen besonderen Bezug scheint Semino zum Osten der Repbulik zu haben – dort (und nur dort) stellt er sein Album im Rahmen einer kleinen Autogrammstundentour vor. Auch bei Florian Silbereisens „Schlager des Sommers“-Show ist Rossi zu Gast. Die Fans aus den alten Bundesländern können ihrem Star dann im Frühjahr 2018 im Rahmen seiner Deutschland-Tournee zujubeln.
Ben Zucker – Na und?!
Die Starproduzenten Thorsten Brötzmann und Philip Klemz haben das Debutalbum des 33-jährigen Ben Zucker produziert, der sein TV-Debut bei Florian Silbereisens „Schlager-Countdown“ feiern durfte. Der Berliner startete seine musikalischen Aktivitäten bereits mit 14 Jahren, als er zunächst englische Songs coverte und eine Band gründete. Der Sänger mit der „rau-warmen Stimme“ hat sein Album nach seinem dort vorgetragenen Song benannt: „Na und?!“, einem Titel über eine Liebe, die allen Widerständen trotzt. Auch Ben Zucker schaut bei der MDR-Show „Schlager des Sommers“ vorbei.
Grazia & Jay – Il Numero Due
Grazia Gioffre und Peter „Jay“ Gielgen sind nicht nur privat ein „Dreamteam“-Ehepaar, sondern haben musikalisch nun bereits ihr zweites von Stefan Pössnicker und Armin Pertl produziertes Album „Il Numero Due“ auf den Markt gebracht. Bis auf zwei Coverversionen enthält das Album eigene deutschsprachige Titel, die sich ausschließlich um Grazia und Jay drehen – Geschichten um die Liebe und das Leben. Das Italo-Flair ist dem Album gut anzunehmen, obwohl nur Grazia italienische Wurzeln hat, während ihr Mann ein „kölscher Jung“ ist… Das Paar wird ebenfalls die „Schlager des Sommers“ beehren.
Tobee – Jetzt ist der Teufel los
Der Sänger Tobias Rinther veröffentlicht seit 2006 unter dem Namen „Tobee“ Partyschlager, wobei er gerne auf Coversongs zurückgreift. Seinen ersten Hit hatte er anlässlich der Fußball-EM mit „72,80, 90, 2008“. Mit „Pretty Belinda“ und „Tausendmal Du“ konnte er ebenfalls die Single-Charts erobern. Mit „Jetzt ist der Teufel los“ gelang sogar ein Top-10-Hit, der genau eine Woche in den Charts platziert war. Dieses Motto hat Tobee nun auch für sein Album genommen, auf dem u. a. sein viel diskutierter aktueller Song „Der Bass muss f****en“ enthalten ist.
Ina Colada – Lieblingsschlager
A propos „Bierkönig“: Bereits 2008 hatte die Bottroperin Inga Peters dort ihren ersten Auftritt auf Mallorca. Kurz darauf nannte sie sich „Ina Colada“ und brachte ab 2010 regelmäßig Singles auf den Markt, die sich teilweise sogar in den offiziellen Single-Charts wiederfanden. Recht bekannt wurde ihre Version des Severine-Klassikers „Sieben Tränen“. Ihr Erfolg am Ballermann war nachhaltig – 2013 wurde ihr sogar der „Ballermann-Award“ als Durchstarterin des Jahres verliehen. Viele ihrer Erfolge der letzten Jahre wurden auf dem DA-Sampler „Lieblingsschlager“ verkoppelt – u. a. auch ihr „Cover“ des Anni-Perka-Songs „Tanz auf dem Vulkan“, bei dem es ja einige Diskussionen gab. Für Fans interessant: Auch ihre aktuelle Single, „Wodka mit irgendwas“, ist auf der Compilation enthalten.
Michael Holm – My Star
Seit nunmehr schon wieder rund zehn Jahren ist die kreative Schlagerlegende Michael Holm bei DA Music unter Vertrag. Grund genug, ihn in die CD-Reihe der Firma namens „My Star“ mit aufzunehmen. 20 der neueren Schlager Michael Holms wurden auf dieser „Best Of“ verkoppelt, u. a. darf auch eine Neuaufnahme seines Superhits „Tränen lügen nicht“ nicht fehlen.
Judith & Mel – My Star
Schon in den 1970er Jahren begann Mel Jeresey seine Schlagerkarriere und nahm u. a. an der deutschen Vorentscheidung zum Grand Prix teil. Seit über 25 Jahren tritt er gemeinsam mit seiner Frau als „Judith und Mel“ auf. Im Rahmen der Compilation-Reihe „My Star“ hat DA Music einige der jüngeren Erfolge des Duos auf eine Hitkopplung gepackt, bei der auch Titel wie „Die Sterne steh’n heut wieder gut“ und „Uns’re besten Jahre“ nicht fehlen dürfen. In der kommenden Woche erscheint dann die neue CD des beliebten Duos: „Ein Leben lang lieben“.
Claudia Koreck – Holodeck
Rund zehn Jahre ist es her, dass die bayerische Liedermacherin Claudia Koreck mit ihrem Debutalbum „Fliagn“ einen großen Top-15-Erfolg landen konnte – auch wenn sie vom Radiosender Bayern 3 sehr gefördert wurde, war dieser bundesweite Erfolg nicht zwingend zu erwarten. Nachdem es in den letzten Jahren etwas ruhiger um die Sängerin geworden ist, startet sie nun mit einer ungewöhnlichen Idee durch – auf einer Doppel-CD veröffentlicht sie neun Songs: Auf CD 1 in englischer, auf CD 2 in „bairischer“ Sprache. Auch ihre Arrangements sind internationaler geworden, sie holte sich viele Gastmusiker ins Studio. Man darf gespannt sein, wie die „neue“ Claudia Koreck klingt…
PA Sports – Verloren im Paradies
PA Sports (bürgerlich Perham Vakili) ist ein Essener Rapper iranischer Abstammung, der mit „Verloren im Paradies“ sein siebtes Album vorlegt. Die letzte Produktion „Zurück zum Glück“ schaffte es in die Top-10 der deutschen Albumcharts. Die neue Veröffentlichung ist natürlich als „Ltd. Fanbox“ zu bekommen, der u. a. ein T-Shirt und ein Handtuch beigefügt ist – damit dürfte erneut eine gute Chartsnotiz möglich gemacht werden. In seiner Anfangszeit kooperierte PA Sports mit dem Rapper Manuellsen – momentan liefert er sich mit dem aber ein öffentliches Gefecht über Facebook, bei dem man sich erneut fragt, ob die gegenseitigen Anschuldigungen und Beschimpfungen nich auch privat hätten ausgetragen werden können.
Gerard – AAA
Der österreichische Rapper Gerard hat drei Jahre nach seiner letzten Produktion mit „AAA“ wieder ein Album produziert, auf dem er Geschichten erzählen will. Der Musiker hat in einem Interview erfrischend ehrlich auf die Frage, wie er zum Rap kam, geantwortet, dass er bereits acht Jahre Klavier gespielt habe und er dann gemerkt habe, wie „einfach“ Rap zu gestalten sei. Nach der Vorabauskopplung Konichiwa zeigt Gerard auf seinem aktuellen Album „AAA“ sein Verständnis von Rapmusik.
ALC & Band – Alleskannnixmuss
Zumindest im fränkischen Raum hat sich die Hip-Hop-Band „A.L.C.“ („All Liqueur Band“) einen Namen gemacht. Im vergagngenen Jahr schied überraschend der Manager und Drummer Eric Scheffel aus. Nun versucht man, neue Wege zu gehen, indem man neben dem bisher schon vorhandenen Reggae-Einfluss auch andre Musikeinflüsse (u. a. Rock) zulässt. Wie gewohnt, sind die Texte humorvoll und „Bierzelt-tauglich“.
Amanda – Karussell
Amanda Murray hat eine bewegte musikalische Vergangenheit hinter sich. Die Berlinerin begann ihre Karriere unter dem Pseudonym „She Raw“ als Rapperin mit englischen Texten. Um etwas „Anständiges“ zu lernen, begann sie eine Ausbildung beim Radiosender „Kiss FM“, um dort für eine längere Zeit tätig zu sein. Im Jahr 2014 ging sie mit Sido und Mark Forster als Backgroundsängerin auf Tour und leckte wieder Blut – sie schmiss ihren Radiojob und arbeitete an ihrer aktuellen CD „Karussell“, ihr erstes Album in deutscher Sprache. Darauf enthalten sind auch die Vorab-Singles „Meine Frau“ und „Blau“.
Prinz Chaos – Väter und Söhne
„Folkrockgeigerin trifft Liedermacher“ – so lässt sich vereinfacht das Konzept von „Prinz Chaos“ zusammenfassen. Fast zwei Jahrzehnte lang war Anna Katharina Kränzlein Geige- und Drehleierspielerin bei der Mittelalterband Schandmaul. Sie tut sich nun mit dem Liedermacher Florian Ernst Kirner, einem Schüler Franz-Josef Degenhardts und Konstantin Weckers, zusammen. Das Themenspektrum des ungewöhnlichen Duos ist vielfältig, beispielsweise beschäftigt man sich mit der Flüchtlingskrise („Die Toten kommen“. Anna Katharina und Florian Ernst gehen ab November 2017 auch auf Tournee mit ihrem Programm „Rebellische Saiten“.
Montreal – Schackilacki
Die Hamburger Punkrockband Montreal wurde 2003 gegründet. Seitdem hat die international tätige Band 600 Konzerte in 17 Ländern gespielt und veröffentlicht nun ihr sechstes Album – das erste seit 2014. Die neuen Titel sind auch in einer Vinyl-Edition erhältlich. Ab Oktober werden Montreal ihre neuen Songs im Rahmen einer Deutschland-Tour vorstellen.
Plan – Unkapitulierbar
Nach mehreren Jahrzehnten hat sich die bemerkenswerte 80er-Jahre-Band „Der Plan“, die als Wegbereiter der Neuen Deutschen Welle gilt, wiederformiert. Anlass war der 50. Geburtstag Andreas Doraus, an dessen Geburtstag im Jahr 2014 die Jungs in Urformation musizierten. Das hat offensichtlich so viel Spaß gemacht, dass man beschloss, nach vielen Jahren ein neues Album mit dem bezeichnenden Namen „Unkapitulierbar“ auf den Markt zu bringen.
Ohrenfeindt – Zwei Fäuste für Rock’n’Roll
Für „Vollgasrock“ im Stile von AC/DC und Deep Purple ist die 1994 in St. Pauli gegründete Band mit dem beziehungsreichen Namen „Ohrenfeindt“ zuständig. Nachdem die Vorgängeralben „Auf die Fresse ist umsonst“ und „Motor an“ jeweils die Top-40 der Albumcharts stürmen konnten, greift man mit dem siebten Album „Zwei Fäuste für Rock’n’Roll“ erneut zu den Sternen. Wohin die Reise geht, ist schon dem ersten Song des Albums „Deine Mutter singt bei Lordi“ zu entnehmen – auf die Titelzeile muss man erst mal kommen….
Übergas – Heiß
Die Veröffentlichung ihres vierten Albums seit 2008 feiert die Band mit dem sperrigen Namen „Übergas“ am 23. Juni im Münsteraner Sputnik-Club. Das Trio bezeichnet seinen Musikstil mit Abgrenzungen – man sei weder für plakative Pseudobetroffenheit noch für Zeitgeistanbiederungen noch für „Beamtenpunk“ zuständig. Wen um Himmels Willen meinen die Jungs damit? Man kann es nur erahnen… Jedenfalls gibt es laut Bandaussage auf dem Album „Auf die Fresse fertig los-Rock mit satter Power und ehrlichen Texten“ zu hören.
Es war Mord – Unter Kannibalen
Die Berliner Punkband „Es war Mord“ will es ihren Fans nicht zu schwer machen, folglich hat man das neue Album NICHT wie ursprünglich geplant „Erinnerungen des Agenten, der aus Notwehr mit den Kannibalen knutschte“ genannt. Die Gruppe spielt düsteren Punk und konzentriert sich daher auf den dem Vernehmen nach düsterten Akkord, den man aus einer Gitarre herausholen kann: E-Moll. Typisch für die neun Tracks des Albums sind Rhythmuswechsel. Am 23. Juni findet im Berliner Club Supermolly eine Releaseparty statt.
Die kleine Egerländer Besetzung – Egerländer Spielereien
Ernst Hutters Egerländer Musikanten haben in der Welt der Volksmusik einen Namen. Quasi als „Ableger“ des Orchesters gibt es dazu auch „Die kleine Egerländer Besetzung“, die in Fankreisen mit Youtube-Videos aus dem Proberaum auf sich aufmerksam gemacht hat. Nun ist die erste CD des Ensembles erhältlich- zu hören gibt es Klassiker wie „Starparade“, „Feinschmecker-Polka“ und das Titelstück „Egerländer Spielereien“.
Ernst Tiefenthaler – Welt
Der Oberösterreicher Ernst Tiefenthaler hat sich in der Alpenrepublik als „Ernesty International“ in der Singer/Songwriter-Szene einen Namen gemacht und unter diesem Namen fünf Alben veröffentlicht. In bester Liedermacher-Tradition absolviert er seine meisten Auftritte, indem er sich auf der Gitarre selber begleitet. Der Unterschied von „Welt“ zu seinen bisherigen Veröffentlichungen liegt hauptsächlich darin, dass einige Titel nun im Dialekt gesungen werden. Ansonsten ist sich Tiefenthaler treu geblieben. Die CD wird in einer handgefertigten Spezialverpackung ausgeliefert.
SAMPLER
Die Schlager des Sommers 2017
Mit Spannung wird die MDR-Live-Show „Die Schlager des Sommers 2017“ erwartet. Die Gästeliste ist imposant – es ist ein regelrechtes Stelldichein der aktuellen Schlagerstars. „Überraschenderweise“ sind auch KLUBBB3 und die Kelly Family dabei. Auf der CD finden sich auch Titel von Interpreten, die nicht (zumindest nicht angekündigt) sind – z. B. Nino de Angelo. Der hat kürzlich in einem Interview ja selber gesagt, dass er sich nicht als Schlagersänger verstehe – folglich macht Sinn, dass der „Nicht-Schlagersänger“ Vertretern des Genres wie Alvaro Soler Platz macht…
Stephan Imming, 22.06.2017
http://www.ariola.de
http://www.seminorossi.com