DJ ÖTZI
“DJ ÖTZI macht gute Laune, GERRY FRIEDLE macht Mut!” – Das große Exklusiv-Interview zu seiner “Mountain Mania” Tour!
Mit dabei: Florian Silbereisen, Mickie Krause, voXXclub, Schürzenjäger, Vengaboys, Stereoact und andere!
Am 8. November geht es in Köln mit der „Mountain Mania“-Tour los. Ist das der verlängerte Arm deiner Gipfeltour, die in Österreich extrem erfolgreich war und ist?
Die Dj Ötzi Gipteltour ist vielleicht der Start der Mountain Mania Idee, dass man die Alpen – das Alpenfeeling in die Städte bringt. Das haben wir noch dahingehend erweitert, dass man mehrere Künstler, Superstars, Freunde, Kollegen mit dabeihat, um vier bis fünf Stunden Hit auf Hit auch gewährleisten zu können.
Als bekannt wurde, dass es diese Tour gibt, haben die großen Namen wie FLROAN SILBEREISEN, MICKIE KRAUSE und voXXclub sofort zugesagt. Wie sehr berührt es dich, dass du so beliebt in Künstler-Kreisen bist? Dass alle sofort dabei sein wollten?
Ich würde für meine Kollegen das gleiche tun, wenn irgendwer Hilfe braucht, wenn irgendwer eine coole Idee hat. Alle, die dabei sind, haben gesagt, dass es eine geile Idee ist und haben gesagt: GERRY, mach mal!
Das ist für mich, wenn ich das ehrlich sagen darf, wenn ich das ehrlich als „Host“ sagen darf, ich darf die Leute präsentieren und ins Licht setzen, eine tolle Wertschätzung von meinen Kollegen und Freunden.
Kannst du mit eigenen Worten noch mal das Konzept beschreiben? Das gab es ja so in der Form noch nie?
Wir wollen eine Atmosphäre herstellen, wie die Menschen sie zum Beispiel von den Events in den österreichischen Skigebieten wie Hinterglemm, Flachau oder Ischgl kennen. Diese Atmosphäre der Apres -Ski- und Mountain Mania-Welt, mit Liedern aus den Alpen. Musik, die man so nicht gekannt hat, aber von der man abgeholt wird und bei der sich alle gut fühlen. Daher auch der Slogan „Die größte Après-Ski-Party seit der Erfindung des Winters“. Nach dem Motto „Wenn Du nicht in die Berge kommst, kommen die Berge zu Dir“ Mountain Mania ist aber viel mehr als nur ein Konzert: Es ist ein völlig neues Konzept, ein 360° Grad- Erlebnis. Von der Schirmbar bis zur Gondel wird alles dabei sein. Man wird sich mitten in ein Alpen-Panorama hineinversetzt fühlen! Wenn der Berg ruft, bebt die Halle! Hit auf Hit! Das ist alles eine Einheit und hat einen roten Faden. Florian Silbereisen, Mickie Krause, voXXclub, die Vengaboys, Stereoact und die Schürzenjäger sind übrigens auch dabei!
Wir wollen eine Atmosphäre herstellen, wie die Menschen sie z. B. von den Events in Ischgl kennen. Diese Atmosphäre der Jet-Ski- und Mountain Mania-Welt von vorneherein, wenn man rein geht, mit Musik aus den Alpen – Musik, die man so nicht gekannt hat, aber abgeholt wird und sich gut fühlt. Daher auch der Werbeslogan: Die größte Après-Ski-Party seit der Erfindung des Winters. Wir wollen bewusst ein Konzept, ein Event machen, bei dem es Hit auf Hit geht, das nicht von der Moderation gebremst wird. Vielmehr moderiert man sich gegenseitig an und animiert einander. Das ist alles eine Einheit und ein roter Faden.
Was verwundert: Bislang gibt es in Österreich noch gar keine Termine. Dabei wäre das in Österreich ein Selbstläufer. War euch das „zu einfach“ – oder sind die Hallen in der Größe in Österreich gar nicht verfügbar?
Doch, Hallen gibt es schon. DIETER SEMMELMANN und ich wollten es aber in Deutschland beginnen. Weil: Alles, was in Deutschland funktioniert, das funktioniert auch in Österreich. Die Gipfeltour habe ich ja schon begonnen, die funktioniert ja auch, aber das hier ist ja eine erweiterte Geschichte.
Leider bist auch Du nicht vor dummen Kommentaren im Netz und anderswo gefeit. Was geht in dir vor, wenn du liest: “DJ Ötzi kann nicht singen”?
Die Meinung eines anderen ist härter als ein Stein. Die kannst du entweder annehmen oder so sein lassen wie sie ist. Was anderes ist es, wenn die Kritik aus meinem engsten Umfeld kommt. Also meine Familie, meine Freunde, meine Vertrauenspersonen. Wenn die sagen: Gerry, das musst du besser machen – da kann ich diesem Urteil natürlich vertrauen. Es gibt bei jedem Kritik. Es ist halt, wie es ist. Früher habe ich mich sehr darüber geärgert, das ist aber schon viele Jahre her.
Was man in Deutschland ja nicht so weiß: Du bist in Österreich der Gott des Après-Ski. Man könnte meinen, du hättest den Aprés-Ski erfunden. Aber am Ballermann sieht man dich so gut wie nie. Hat das einen bestimmten Grund? Megapark, Megaarena – ist das nicht dein Ding?
Absolut ist das mein Ding. Zwei Jahre, am Anfang meiner Karriere, war ich immer vor Ort. Dann hatte ich sehr viele Auftritte in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Da war ich sehr viel unterwegs und habe mit den Auftritten auf Mallorca aufgehört. Das hat sich dann so ergeben. Es gibt aber keinen Grund dafür, dass ich auf Mallorca derzeit nicht auftrete. Es gibt genug Stars, die auf Mallorca funktionieren, die stark und gut sind, die auch alle Freunde und Kollegen sind. Zum Beispiel LORENZ BÜFFEL.
Dein Song „A Mann für Amore“ ist ein Phänomen. Der Titel ist unheimlich beliebt und gefühlt einer deiner größten Hits. Der Song war nie in den Top 100 der deutschen Single Charts. Er hat aber mehrfach Edelmetall bekommen. Ist das Chartsystem da vielleicht auch etwas merkwürdig?
Das Chart-System wurde geändert. Darüber aufzuregen, ist der falsche Zugang. Ich mache Songs, dass es den Leuten gut geht. Es hat sich so verändert, weil die Zählung sich eben geändert hat. So kommst du mit Schlagermusik oder Partymusik ganz schwer nach vorne und bist fast chancenlos.
Der CHRIS STEGER passt nicht zur Mountain-Mania-Tour – oder habt ihr noch vor, den auch einzuladen?
Den CHRIS würde ich da lassen, wo er ist, da ist er gut. Sich weiterzuentwickeln, ist wichtig. CHRIS STEGER ist super positioniert. Meines Erachtens würde er noch nicht in das Konzept wirklich reinpassen. Man sollte ihn behutsam stark machen.. Da muss man immer mit ein bisschen Gefühl drangehen. Er ist echt ein Guter.
Er hat vielleicht das Potenzial, ein neuer RAINHARD FENDRICH und ein neuer ANDREAS GABALIER in einer Person zu werden. Wie siehst du seine Chancen in Deutschland? Da tut er sich ja noch ein bisschen schwer?
Die Idee ist ganz klar da, die Leute auch in Deutschland zu gewinnen. Er hat was, das andere nicht haben. Für eine Karriere muss man sich Zeit lassen. Die Karriere muss langsam wachsen, damit die Fans mit ihm mitkommen. Nicht irgendwas aufpushen, das dann vielleicht runterfällt. Wenn so etwas in meiner Verantwortung ist, dann würde ich das nicht befürworten.
Ein spannendes Projekt ist fraglos „M. F. G.“. Ist da schon ein Album geplant, oder ist das erstmal nur als sporadisches Spaßprojekt gedacht?
M.F.G. ist schon eine tolle Vision und ein tolles Projekt, wo man mal wieder Dinge vereinen kann, die vielleicht perfekt zusammen passen, auch wenn das auf den ersten Blick nicht so aussieht. Die Idee an sich – ich hab mir da was in Antwerpen angesehen – das erste Ziel und die erste Idee war, Leute zum Abschalten zu bringen – mit Liedern, die sie sofort mitsingen können … zwei Stunden lang. Das ist das große Ziel. Da sind FLORIAN, MICKIE und ich absolut dabei – weil, das hat auch großes Potenzial.
Du bist jetzt Mitgesellschafter von MADIZIN Music, das CHRISTIN STARK zu einem Airplay-Nummer-1 verholfen hat. voXXclub habt ihr euch geschnappt. Vielleicht taucht auch bald MICKIE KRAUSE auf. Gibt es einen weiteren Wunschkünstler – und wie kam es zu der Vision, in diesen schwierigen Zeiten ein eigenes Label zu kreieren?
Man sieht ja, wie die Großen momentan schwanken. Wir haben ein ganz anderes Businessmodell: Künstler für Künstler. Für mich ist wichtig, Leute da abzuholen wo sie sind wie eine CHRISTIN STARK und die dann einfach ins Licht zu stellen. Sie haben das Licht verdient.
Genauso wie JULIAN REIM, den ich großartig finde. Der ist ein Künstler, der meines Erachtens kaum wahrgenommen wird, aber großartige Sachen schreibt und die Leute berührt. Der ist lieblich in sich. – Jeder muss schon was an sich haben, wo er Leute berührt
Im Ankündigungstext für die Mountain-Media ist von Partystimmung bis in die frühen Morgenstunden die Rede. Nehmt ihr das wörtlich?
Ich glaube, das ist eine gute Idee, aber so ganz wird das wohl nicht passieren. Es sind zwar DJs dabei. Und wenn Leute Spaß haben, gibt es Open End.
Ist denn zeitnah wieder ein neuer Song zu erwarten?
Wir waren letzte Woche alle zusammen im Stanglwirt und haben insgesamt schon sechs Songs gemacht. Wir treffen uns das nächste Mal in Salzburg und werden das auch finalisieren. Ich möchte bei der Mountain Mania Tour nicht mein letztes Album, wie Kollegen das sagen, machen, aber mein letztes PHYSISCHES Album. Es gibt viele Leute, die noch CD-Player haben und Spaß an dem haben, was wir machen. Wie du schon gesagt hast: Streaming ist das Eine – aber es gibt noch Leute, die CD-Player z. B. im Auto haben. Diese Leute darf man nicht vergessen.
Momentan ist der Weg ja eher so, dass man mehrere Singles im Quartal herausgibt. Unter uns gesagt, wenn du ein ganzes Album hast, hast du viele Songs, von denen viele Nummern verloren gehen. Das zerreißt mein Herz. Dann lieber im Quartal zwei gute Nummern präsentieren, bei denen die Leute aussuchen können, was ihnen gefällt. Der Markt hat sich in dem Bereich sehr verändert. Du probierst nicht aus, aber du gehst auf die Leute ein.
Vor 1 ½ Jahren habe ich noch überlegt – darf ich auch mal wieder eine Ballade präsentieren? Darf ich noch Party machen? Dann haben wir herausgefunden: DJ ÖTZI macht gute Laune, GERRY FRIEDLE macht Mut. Dann brauche ich nicht mehr zu zweifeln, ob ich richtig liege oder nicht – da sind wir gerade dabei.
Du machst dich auf dem Live-Markt ja gerade relativ rar. Ist das auch ein Opfer, damit die Leute zu den Mountain-Mania-Konzerten kommen, dass du sagst: Ich will, dass die meiner nicht überdrüssig werden? Weil: Nachfragen müsste es ja ohne Ende geben. Oder wählst du bewusst aus, was zu dir passt?
Es gibt sehr viele Nachfragen, es gibt auch sehr viele Auftritte. Ich bin trotzdem jede Woche unterwegs. Ich will die Zahl auch nicht reduzieren. Aber – ich möchte eins nach dem Anderen machen. Mountain-Mania, Gipfeltour – das sind Auftritte, bei denen ich gerne die Band positionieren möchte,. Das braucht alles seine Zeit. Da muss ich eins nach dem Anderen machen. Ich kann da jetzt nicht die Welt zerreißen. Weil – wir sind dazu da, den Leuten eine gute Zeit zu geben in einer Zeit, in der die Welt fast untergeht.
Die Leute suchen sich die Künstler ja aus. Der Markt dreht sich ja auch in diesem Bereich enorm. Die ganz Großen räumen alles ab – das sieht man bei ADELE, bei TAYLOR SWIFT, COLDPLAY, ROLAND KAISER. Mit anderen Worten – wenn du was heraus gibst, musst du schon bereit sein, da alles zu investieren und zu riskieren – vor allem, dahinter zu stehen. Dann sagt der Fan: Da gehe ich gerne hin. Die Leute spüren es ja intuitiv. Wenn du alles gibst, bekommst du viel und gerne was zurück.
Man sagt dir einen gewissen Hang zum Perfektionismus nach, was man auch bei deiner letzten Tour bemerken konnte. Wie sehr verzweifelst du selbst an deinem eigenen Perfektionismus – oder ist das für dich eher eine Herausforderung?
Genau das sind die Sachen, bei denen mein Umfeld mit mir ehrlich ist. Das fordere ich auch ein, weil ich auch ehrlich zu ihnen bin. Weil – das macht mich ja stark. Ich denke immer – na da kann man noch eine Drehung machen, da kann man noch was verbessern. So wird der Song nie fertig, weil man immer noch Verbesserungs-Ideen hat. Da habe ich aber mein inneres Umfeld, das mir meinen Perfektionismus nicht verübelt, das aber einzuordnen versteht.
Wie schafft es jemand, mit dem das Leben es nicht immer gut gemeint hat, so viele Menschen glücklich zu machen?
Ich sage immer: Beharrlichkeit macht das Flüchtige beständig. Das Dabeibleiben. Das immer weiter an sich arbeiten. Nie aufzugeben, ist ganz wichtig. Ich hatte eine Chance und ich habe sie genutzt. Durch meine Vergangenheit habe ich vieles durchziehen müssen, das war ein großer Vorteil für mich. Ich habe da wirklich das Minus zum Plus machen können. Das hat mich immer animiert und motiviert, weiterzumachen. Und natürlich auch meine Familie. Ich habe immer geschaut, dass ich was Gutes und Cooles mache.
Ist denn zeitnah auch wieder mal ein neues Album zu erwarten?
Ja, wir arbeiten bereits am neuen Album. Anfang Juni hatten wir ein Songcamp in Tirol beim Stanglwirt, hier sind bereits 6 neue Songs entstanden. Ende Juli gab es ein weiteres Songcamp in Salzburg. Ob das Album noch dieses oder erst im nächsten Jahr erscheinen wird, ist noch nicht entschieden.
Momentan ist der Weg ja eher so, dass man mehrere Singles im Quartal herausgibt. Unter uns gesagt, wenn du ein ganzes Album hast, hast du viele Songs, von denen viele Nummern verloren gehen. Das zerreißt mein Herz. Dann lieber im Quartal zwei gute Nummern präsentieren, bei denen die Leute aussuchen können, was ihnen gefällt. Der Markt hat sich in dem Bereich sehr verändert.
Textquelle: Andy Tichler, Chefredakteur www.smago.de