LARS // LARS BERGHAGEN
Der “Es war einmal eine Gitarre” Sänger ist tot!

Er starb im Alter von 78 Jahren nach einer Herzklappenoperation!

 

 

 

Der “Es war einmal eine Gitarre” Sänger LARS ist tot.

Lars Nils „Lasse“ Berghagen (* 13. Mai 1945 in Enskede in Stockholm; † 19. Oktober 2023) war ein schwedischer Sänger, Komponist und Textdichter.

Lasse Berghagen war bereits 1965 in Schweden erfolgreich und hatte eine eigene TV-Show. In Deutschland wurde er zunächst durch seine Zusammenarbeit mit Wencke Myhre bekannt, bevor er auch als Einzelinterpret zu Erfolg kam. Sein größter Hit, der auch heute gelegentlich in den Programmen deutscher Radiosender gespielt wird, ist “Es war einmal eine Gitarre”, den Werner Twardy für ihn komponiert und arrangiert hat.
Nachdem er 1973 und 1974 bereits am Melodifestivalen, der schwedischen Vorentscheidung zum Eurovision Song Contest teilgenommen hatte, gewann er sie 1975 und wurde bei der Endausscheidung in Stockholm mit “Jennie, Jennie” Achter.

Lasse Berghagen galt weithin als einer der beliebtesten schwedischen Künstler aller Zeiten, nicht zuletzt während seiner Zeit als Moderator von „Allsång på Skansen“ (1994 – 2003), einer schwedischen Mitsingshow, die jeden Sommer im Skansen, Stockholm, stattfand Dienstags zwischen 20:00 und 21:00 Uhr.

Berghagen war von 1965 bis 1968 mit Lill-Babs (1938 – 2018) verheiratet und hatte mit ihr eine Tochter.

Im September 2023 unterzog sich Lasse Berghagen einer Herzklappenoperation, von der sich sein Körper nie mehr erholte. Er starb am 19.10.2023 im Krankenhaus.

Königin Silvia und König Carl Gustaf kondolierten seiner Familie wie folgt: „Es ist sehr traurig, dass Lasse Berghagen gestorben ist. Er war eine beliebte und bekannte Kulturpersönlichkeit in Schweden. Das Königspaar spricht der Familie sein Beileid aus.“

 

 

 

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LARS BERGHAGEN

smago! Serie “Schlager-Rückblick “vor 40 Jahren” von Stephan Imming: Teil 23 – Lars (Berghagen) (“Es war einmal eine Gitarre”)!

Neuzugang 28.04.1975!

Lars Nils „Lasse“ Berghagen wurde am 13.05.1945 in Stockholm geboren.

Der Schwede begann seine Karriere bereits 1965 in seinem Heimatland mit seiner ersten Single „Jag tänker pa dig“ (Ich denke an Dich), die gleich ein großer Erfolg wurde. In diesem Jahr heiratete er auch die bekannte schwedische Sängerin Lil Babs, von der er sich drei Jahre später allerdings wieder scheiden ließ.

Seit seinem Theaterdebüt 1968 war er jährlich von Oktober bis Mai im großen Stockholmer Folkan-Theater mit einem bunten Programm mit Musik, Tanz und Kabarett  zu sehen, das teilweise auch im schwedischen Fernsehen übertragen wurde. Vier Jahre später, 1972, wurde sein Filmerstling (Musik und Hauptrolle) „Firma Festen“ in 43 schwedischen Kinos gestartet.

Ab 1968 wurde er auch TV-Entertainer und erhielt dafür große Anerkennung, so präsentierte er eine bunte Unterhaltungssendung („Strapetz“), die ihm mehrere Auszeichnungen einbrachte. Insbesondere seine Kinder-Fernsehprogramme wurden in Schweden sehr gut angenommen. Er wurde u. a. auch in Stockholm von dessen Bürgermeister als „bester schwedischer TV-Entertainer 1974“ ausgezeichnet.

In dieser Zeit begann er auch, sich international zu orientieren, so nahm er 1973 und 1974 an der schwedischen Vorentscheidung zur Eurovision teil (- musste sich aber ABBA geschlagen geben, sein Song  „Min Kärlekssång till dej“ war aber immerhin 1974 Zweiter der Vorentscheidung -) und vertrat sein Heimatland 1975 sogar für Schweden als Titelverteidiger. Mit dem von ihm selber geschriebenen Song „Jennie Jennie“ erreichte er einen beachtlichen achten Platz (zum Vergleich: Joy Fleming schaffte in jenem Jahr nur einen 17. Platz mit „Ein Lied kann eine Brücke sein). Das Lied wurde später auch in deutscher Sprache veröffentlicht.

Zu ABBA hatte Lars Berghagen übrigens einen direkten Bezug, so hat er schon 1971 in Schweden ein Duett mit Anni-Frid herausgebracht („En kväll om sommarn“).

Nach Deutschland holte ihn die Polydor. Die erste deutschsprachige im Mai 1973 von Kurt Feltz produzierte Single, „Liebling, ich brauch‘ Deine Liebe“ wurde zu einem Achtungserfolg, der u. a. in Wencke Myhres TV-Show und sogar in der ZDF-Hitparade präsentiert wurde. Auch Anneliese Rothenberger lud den Schweden in ihre Sendung ein. In den Verkaufshitparaden war die Scheibe allerdings nicht präsent. Auch das Original von den Grass Roots („Love Is What You Make It“) war in Deutschland recht wenig beachtet. Die B-Seite, der „Schwalbensong“ („Svalornas Sang“), eine Komposition Lars Berghagens, war zwar in Schweden erfolgreich, konnte sich in Deutschland aber ebenfalls nicht durchsetzen.

Im gleichen Jahr wurde eine deutsche gleichnamige Version seines von ihm selber komponierten Schweden-Erfolgs „Ding Dong“ veröffentlicht, die aber wenig beachtet wurde.

1974 versuchte man es mit einer Komposition Werner Scharfenbergers, der seinerzeit mit Cindy und Bertgerade große Erfolge feierte: „Ich glaube an Wunder“ – das Wunder geschah jedoch noch nicht, die Single konnte sich in den Hitparaden nicht etablieren.

Um nun auch in Deutschland kommerziell erfolgreich zu werden, beschlossen Werner Twardy und Kurt Feltz, für Lars Berghagen eine rein auf den deutschen Markt zugeschnittene Single zu veröffentlichen – der Gedanke entpuppte sich als richtig: Vor genau 40 Jahren hatte „Lars“ (im Gegensatz zu allen anderen deutschen Veröffentlichungen wurde auf dieser Erfolgs-Single der Nachname weggelassen) mit „Es war einmal eine Gitarre“ seinen mit Abstand größten Hit, der sogar die Top-10 der Verkaufs-Hitparaden erreichte. Mit dem Song durfte er auch in der ZDF-Hitparade auftreten – offensichtlich kam der „große Blonde“ (Lars ist 196 cm groß) mit seinem gefühlvollen Lied an. Der sinkende Stern Roy Blacks, der in dieser Zeit eine starke Erfolgs-Durststrecke hatte, war wohl ein weiterer Grund für den „Volltreffer“.

Kritiker sahen den Text „Di damda dadim! Di deida dadei! Da sprach die Gitarre zu sich: Die ander’n, die küsst er, die soll er nur küssen, doch streicheln wird er nur mich!“ skeptisch und fassten den Text augenzwinkernd als „Gitarrenpetting“ zusammen.

Im Spätsommer 1975 erschien dann auch eine deutsche LP von Lars Berghagen: „Der Caballero mit der Gitarre“. Die darauf enthaltene Nachfolgesingle seines Mega-Hits, „Caballero“, war darauf enthalten. Die Werner-Scharfenberger-Nummer kam zwar auch in die Verkaufsbestenliste, konnte sich dort aber nur zwei Wochen halten, obwohl die TV-Präsenz („Musik aus Studio B.“) durchaus gegeben war.

Startschuss ins Jahr 1976 war eine erneut von Werner Twardy komponierte Single – die „Zigeunerbraut (Der schwarze Nicolo)“ wurde aber nicht so ein Publikumserfolg wie kurz zuvor Ann & Andys „Zigeunerwagen“.

Für den fehlenden Erfolg dieser Produktionen hatte die Plattenfirma eine einfache Erklärung: „Sicher hängt der noch fehlende große Durchbruch von Lars Berghagen hierzulande auch damit zusammen, dass er nur wenig Zeit für die Promotion übrig hat. Ein gestopft voller Terminkalender lässt immer nur Zeit für einen kurzen Abstecher“.

Dennoch gab man nicht auf und veröffentlichte eine zweite LP unter dem Titel „Santa Barbara – Der große Blonde mit der sanften Stimme“. Abgesehen von der Anlehnung an einen bekannten Filmtitel besticht das Album mit vornehmlich von Kurtz Feltz verfassten „Texten, die vor allem für gute Laune und  strahlenden Optimismus“ sorgen sollten, beispielsweise der auf Single ausgekoppelte von Werner Scharfenberger komponierte Titel-Song „Santa Barbara“.

Nachdem das nicht so funktionierte wie erhofft, versuchte man es mit der „Wunderwaffe der 70er Jahre“, mit einem Cover-Song. Aus dem John McEvoy-Lied „Long Before Your Time“ machte Texter und Produzent Kurt FeltzDamals vor Deiner Zeit“. Rührselig blickt Lars Berghagen auf die Zeit mit der verstorbenen Frau zurück und erzählt die Geschichte seiner Tochter. Während Frank Farian („Rocky“) mit dieser Song-Machart seinerzeit große Erfolge feiern konnte, fiel dieser Berghagen-Song beim Publikum durch – offensichtlich war er doch zu stark abgekupfert von Frank Farians Hit.

In bester „Kornfeld“-Manier wurde Lars Berghagen im Frühsommer 1977 recht schlüpfrig mit seiner letzten deutschsprachigen Single „Im weichen Moos … erlebst Du nur – das Wunder der Natur“. Wenngleich der Verlag (Gerig) in einer Anzeige noch behauptete: „starker Aufwärtstrend in den Hitparaden! Schwedens Spitzenstar Lars Berghagen mit seiner neuen deutschen Singleplatte“, stagnierte der Umsatz mit Berghagen-Platten wohl weiter – und damit war seine deutschsprachige Karriere auch beendet.

In Schweden hingegen ging seine Karriere bis heute weiter – er war weiter als TV-Unterhalter und Sänger aktiv.

Da aktuell keine CD mit Lars Berghagens deutschen Liedern auf dem Markt ist, wäre das vielleicht ein Tipp für die Macher der „Originale“-Reihe – es wäre doch eine schöne Idee, zu Lars Berghagens 70. Geburtstag über eine Wiederveröffentlichung seiner deutschen Titel nachzudenken.

Stephan Imming, 12.05.2015 (Erstveröffentlichung auf www.smago.de am 13.05.2015)

Textquelle: Wikipedia.de (Textvorlage!)

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