FRANK ZANDER
“Ich bin ein Straßenköter!”, so der Bundesverdienstkreuzträger erster Klasse …

Kim Fisher: Du hat gerade das Bundesverdienstkreuz erster Klasse bekommen.

Ist mir ganz peinlich, aber ja, das stimmt. Ich bin auch ein bisschen stolz.

Ich meine, ich habe ne Menge Songs gemacht und verrücktes Fernsehen auch. Ich habe es bekommen, weil ich mich um arme Menschen kümmere. Wenn die mich umarme, das ist ein Gefühl, dass ich nicht beschreiben kann. Es macht mich nicht kleiner, mich um diese Menschen zu kümmern.

Frank-Walter Steinmeier hat mir bei der Verleihung angeboten, mich zu nutzen. Frank … hallo Frank, ja (lacht). Ich bin wirklich stolz darauf, dass war natürlich toll. Die obdachlosen Menschen freuen sich auch sehr darüber. Ich stehe jedes Jahr am Eingang des Estrel-Hotels und dann kommen die Menschen, umarmen mich, bedanken sich … das ist einfach toll. Mittlerweile steht immer ein Arzt neben mir und fragt mich, ob ich noch kann (lacht). Mann kann es nicht erklären, es ist einzigartig. Ich muss auch meinem Sohn danken, meiner ganzen Familie. Mittlerweile bekommen 3.000 Menschen im Hotel ein Essen, dann gehen wir auf noch mit einem Foodtruck auf Tour. Wir machen das jetzt seit 30 Jahren. Wir bekommen jetzt leichter Spenden und Unterstützer. Alle helfen mit – und es wird keiner der Promis hofiert mit roten Teppich oder Künstlergarderobe oder so. Alle sollen einfach helfen und dabei sein. Ich sage es allen Künstler-Kollegen: Abgeben, Leute. Gebt ab von dem, was ihr habt. Und viele meiner Künstlerkollegen halten zu mir und sind dabei.

Herz geben und abgeben. Mir geht es gut. Ich kann abgeben.

Ich habe alles erreicht im Leben. Immer noch die gleiche Frau (lacht). Wir sind eine tolle Familie, die aufeinander aufpasst. Meine Schwiegertochter sitzt im Büro und wimmelt jede weibliche, junge Stimme ab (lacht). Ich bin das Frontschwein und meine Familie fängt im Büro alle ab.

Jörg Kachelmann: Sie sagten eben, dass sie ein bewegtes Leben hatten, aber immer mit der selben Frau.

Ich gelte da schon so als Denkmal, wa? Sie hat eine wahnsinnige Geduld. Ich sage immer, ich bin ein Straßenkötter. Und meine Frau ist ein Kampf-Frettchen. Das hört sie nicht so gerne. Aber wenn irgendwie junge Damen zu dicht und zu nah gekommen sind, hat sie reagiert. Da waren wir mal auf einer Veranstaltung mit Schönheitsköniginnen. Ich habe mich da wohl gefühlt (lacht). Evi fragte dann: „Ach, Sie sind Schönheitskönigin?“ Die war auch ganz, die Schönheitskönigin, fand ich. Plötzlich stöhnte die Schönheitskönigin „Huch!“. Da hatte ihr Evi von hinten die Cola-Wodka in das Kleid gekippt. Mir war das hochnotpeinlich!

Mary Roos: Ich war dabei! Das war so lustig!