ROLAND KAISER
“Prioritäten verschieben sich mit der Zeit”: Roland Kaiser über seine neue CD “Perspektiven”!
Der Schlager- und Pop-Kaiser spricht über “Zuversicht”, die Zusammenarbeit mit “Nino de Angelo” und auch über den Song “Bis zum letzten Atemzug” …:
Lieber Herr Kaiser, wie kam es zu dem Albumtitel “Perspektiven”? (Einen TITEL namens “Perspektiven” sucht man auf der CD vergebens …)
Ich habe den Titel „Perspektiven“ gewählt, weil ich glaube, dass man in einem gewissen Alter auch mal die unterschiedlichen Perspektiven aufs Leben beschreiben kann. Und weil wir auf diesem Album so viele verschiedene Betrachtungspunkte einnehmen, war es für mich der passende Titel.
Wie haben sich die persönlichen Perspektiven im Laufe Ihres Lebens verändert?
Für mich kann ich sagen: Prioritäten verschieben sich mit der Zeit. Was einem früher wichtig war, nimmt irgendwann ab. Dazu gehören Dinge wie zum Beispiel die ständige Präsenz in allen möglichen Publikationen oder Sendungen. Über die Zeit wird man selektiver, man macht sich etwas rar oder man lernt höflich, vornehm und freundlich Nein zu sagen. Viele Dinge, die bei einem angefragt wurden, hat man früher mal bejaht. Mittlerweile fängt man an, selektiver zu denken. Man verändert sich im Leben – zum Glück.
Hat „Perspektiven“ auch retrospektive Züge – gerade auch im Hinblick darauf, dass Sie in diesem Jahr 70 geworden sind?
Eher weniger, aber sie kommen vor. Songs wie “Das erste Mal“ ist eine Retrospektive, die man auch mit 40 hätte machen können, aber zu den Perspektiven des Lebens gehört nun mal auch, nach hinten zu schauen. Das ist der Grund, warum ich das gemacht habe, aber nicht, weil ich das jetzt mit 70 Jahren unbedingt machen musste.
Was hat es mit dem Song „Zuversicht“ auf sich?
Es ist ein Appell gegen Hass und gegen jegliche menschenfeindliche Züge. Es ist aber auch ein Appell an zwischenmenschliche Harmonie, Zuversicht und Optimismus. Also es ist kein allein politisches Lied, denn es ist auch zwischenmenschlich ein wichtiger Song.
Haben Sie keine “Angst” vor negativen Reaktionen zum Titel „Du, deine Freundin und ich“?
Offen gesagt – nein. Es ist ein interessantes, unterhaltsames Lied, das nur eine Perspektive einnimmt. Da versucht jemand ein erotisches Abenteuer einzugehen und derjenige unternimmt den Versuch, eben zwei Damen zu fragen, ob es denn auch für sie eine Option wäre und die Antwort, ob da jetzt etwas passiert oder nicht, bleibt offen. Wenn sich daran jemand stört, dann ist das eben so.
Wie kam es zur Zusammenarbeit mit Nino de Angelo zu „Es ist alles okay“ und ist der Song als eine mutmachende Hymne zu verstehen?
Nino hat mir den Song „Es ist alles okay“ angeboten und die Geschichte hinter dem Song ist eine intelligente Idee von ihm gewesen. In dem Song wird eine Geschichte erzählt, einzig und allein mit den Zeilen meiner bereits veröffentlichten Songs und da hat er sich bestimmt viel Arbeit mit gemacht. Letztendlich ist ihm das aber perfekt gelungen. Thematisch geht es in dem Song darum, dass man rückblickend sagen kann, es ist alles in Ordnung, was passiert ist in meinem Leben. Und dass man nun mal auf so einem langen Weg auch mal zur Seite tritt und danebengreift, ist völlig normal. Es ist ein Appell an Normalität und ein bisschen mehr Toleranz.
Wieso haben Sie sichh für „Bis zum letzten Atemzug“ als letzten Song auf dem Album entschieden?
Für mich war klar: Es gibt keinen passenderen Song als diesen dafür. Der Song beschreibt mit den richtigen Worten meinen persönlichen Lebensweg. Mit all meinen Höhen und Tiefen, die mir im Laufe der Jahre passiert sind und die ich erlebt habe. Und deswegen ist der Song der perfekte Abschluss für das Album.
