KLAUS LAGE
Wissenswertes über seine neue CD “Je wahrer die Liebe” (VÖ: 18.02.2022)!

Und siehe da: Die Stimme ist auch fast 40 Jahre nach der schicksalshaften 1.001. Nacht kraftvoll und einzigartig und sie hat wahrlich nichts an Ausdruck und Qualität verloren!

 

 

Eigentlich müsste diese CD heißen: „The Soul of Klaus Lage“.

Nach äußerst gelungen Ausflügen in Bigband-Swing und Jazz legt der vielseitige Musiker mit „Je wahrer die Liebe“ ein neues Album vor, das unter die Haut geht. Soul: dass Klaus Lage auch hier musikalisch zu Hause ist und in jeder Hinsicht überzeugen kann, überrascht natürlich nicht. Dennoch ist der Sound dieser Platte erstaunlich; man fühlt sich bisweilen zurückversetzt in das Detroit der früher 1960er, als im legendären Snakepit, einem kleinen Kellerstudio der Autostadt, eine Handvoll Musiker genau diesen Sound entwickelte und damit die musikalische Landschaft komplett umkrempelte.

Ein Titel sticht auf diesem Album besonders heraus: „Wenn’s mal wieder so wär’“ kommt als mehrstimmiger A-Cappella-Gesang daher. Hier können Klaus Lage und seine Musiker noch einmal eindrucksvoll ihre musikalischen Fähigkeiten ausspielen.

Und auch hier: der Text!

Es geht um die Erinnerungen an früher, vielleicht verklärend, aber sicher an unbeschwerte Zeiten mit den alten Freunden. Und richtige Freunde bleiben: „Wir werden nie erwachsen, wenn wir uns sehen“: so etwas kennt jeder. Die damit einhergehende Melancholie macht diesen Song umso stärker.

Emotionen. Gefühle.

Darum geht es doch in der Musik.

Hoffnung, Trost, Verzweiflung, Kraft, Zuversicht, Gänsehaut. All das transportiert dieses Album, transportiert Klaus Lage, weil er eben genau das immer war und bis heute ist: Musiker und Sänger mit Leib und – eben! – Seele.

Und so zeigt sich auf diesem Album einmal mehr die enorme musikalische Vielfalt in Klaus Lages Werk – und wie auch schon bei den erwähnten Ausflügen in die Bereiche Swing und Jazz vermag der Musiker mit der markanten Stimme hier ebenso eindrucksvoll zu überzeugen. Und natürlich wird hier nicht irgendein Sound früherer Zeit schlicht kopiert: Klaus Lage interpretiert ‚Soul‘ auf seine eigene, unnachahmliche Art und Weise: Die Platte ist ein „authentischer Lage“.

Aufwändig produziert und üppig instrumentiert mit Bläsern und Chören werden 13 größtenteils ganz neue Songs präsentiert. Wie immer bei Klaus Lage beeindruckt auch hier neben der Musik das Wort. Schon der erste Titel „Je wahrer die Liebe (desto tiefer der Schmerz)“ – eine ebenso große wie großartige Soul-Ballade – zeigt die ganze Zerrissenheit des Lebens: alles hat zwei Seiten, nichts gibt es umsonst, falsche Hoffnungen, falsche Erwartungen, echte Enttäuschungen inklusive. Aber eben auch Geborgenheit. Und bei aller Ungewissheit gilt die Botschaft: „Die Liebe bleibt“ – mit allen Emotionen, derer sie fähig ist.

Die Texte auf diesem Album berühren, sind voller Tiefe, aktuell („Lass dir Zeit“), poetisch, sie greifen Themen der Zeit auf, legen den Finger in die aktuellen Wunden („Wie lang“), sind gleichzeitig motivierend, aufbauend („Und dann wirds wieder schön“) und melancholisch („Morscher Ast“). Sie erzählen vom Selbstzweifel („Entfernter Verwandter“) und vom ambivalent großen Glücksgefühl („Wenn aus Spaß auf einmal Ernst wird“). Bisweilen sind sie auch fast schon zynisch und schwarzhumorig („Da kommt doch Freude auf“) oder beschreiben den immerwährenden Zwiespalt zwischen Schmerz und Hoffnung („Jammertal“).

Die ganze Ambivalenz des Lebens zeigt sich dann in dem Song, dessen Titel wie kaum ein anderer Klaus Lage als Musiker und als Persönlichkeit beschreibt: „Ich bin viele“.

Gleichwohl: Klaus Lage bleibt sich treu. Das gilt nicht nur für die Qualität der Texte und der Musik, sondern auch für den Sänger selbst: die Stimme ist auch fast 40 Jahre nach der schicksalshaften tausendundersten Nacht kraftvoll und einzigartig und sie hat wahrlich nichts an Ausdruck und Qualität verloren: sie klingt faszinierend frisch.

Apropos Qualität: dies gilt auch für die Musiker, die Klaus Lage für diese Produktion engagiert hat. Teilweise langjährige Begleiter, teilweise ganz neu dabei, spielt die Band ebenso präzise wie mit hörbarer Spielfreude und Lust, dabei einfühlsam und druckvoll gleichzeitig und auf höchstem musikalischen Niveau den Hauptakteur stets im musikalischen Zentrum belassend – eindrucksvoll!

Noch eine Besonderheit: Mit Bo Heart und Mirko Michalzik hat sich Klaus Lage für diese Produktion zwei profilierte deutsche Produzenten mit ins Boot geholt, die dieser CD behutsam ihren eigenen Stempel aufgedrückt haben, ohne den authentischen Lage-Sound dabei zu vernachlässigen. Ein echter Gewinn!

Textquelle: Joachim Refardt für LAMURecords (Textvorlage)

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