MAITE KELLY
Ihr Nr. 1-Album „Hello!“ in der ausführlichen smago!-Kritik!
Mit ihrem dritten Schlageralbum beweist MAITE KELLY eine beeindruckende Vielfalt …:
Fast zehn Jahre, nachdem sie ihr erstes deutschsprachiges Album „Wie ich bin“ veröffentlicht hat, ist MAITE KELLY nun auf dem Thron angekommen und sie sagt schlicht „Hello!“ zur Chart-Spitze der deutschen Album Charts. Platz 1 und damit vor Koryphäen wie STING und JUSTIN BIBER – viel mehr geht kaum noch.
Die konsequente Arbeit am Songmaterial hat sich offensichtlich ausgezahlt. Knapp 50 Lieder hat MAITE KELLY für ihr Album geschrieben und dann nur die besten Songs, 12 an der Zahl ausgewählt – quasi als „Best Of“ der Songs, die die Künstlerin in den letzten Jahren geschrieben hat.
Schon mit ihrer ersten Vorab-Singleauskopplung traf MAITE direkt ins Schwarze. „Einfach Hello“, der Titel, der eine Art Verneigung vor deutschen Schlagerklassikern im Shuffle-Rhythmus ist, mauserte sich zu einem großen Hit, der (bislang) sechs Wochen Platz 1 der Radio Charts „Deutschland Konservativ Pop“ innehatte und inzwischen mehr als 2 Mio. Klicks auf YouTube generieren konnte.
Mit diesem großen Erfolg beweist MAITE KELLY einmal mehr ihre Vielfalt – passend zum Inhalt, quasi einem Drei-Minuten-Streifzug durch die Schlagergeschichte, ist das Arrangement sehr schlageresk gehalten – das kommt bei ihren Fans offenbar sehr gut an. In der aktuellen Chart-Woche hat das Lied um Haaresbreite die Top 100 der Offiziellen Deutschen Single Charts verpasst – vielleicht geht da ja noch was…
Im für MAITE typischen tanzbaren Eurodance-Sound erzählt sie mit „Was wäre wenn…“ die Geschichte eines Paars, das offensichtlich schon einmal zusammen war – und denkt darüber nach, „was wäre, wenn“ man sich noch einmal zusammentun könnte. Überraschend ist hier der Songautor CHRISTIAN WUNDERLICH. Den kennt man insbesondere als Schauspieler („Verbotene Liebe“), er war aber auch als Musiker erfolgreich. Nun ist er wieder da – diesmal als Songautor…
Übrigens – bei Facebook beschrieb CHRISTIAN WUNDERLICH die Entstehungsgeschichte von „Was wäre wenn…“: „Als ich Maite den Song als kürzere Fassung (einmal Strophe/Bridge/Refrain) schickte, erhielt ich Minuten später eine Sprachnachricht von ihr. In Tränen aufgelöst sagte sie, dass sie im Auto unterwegs sei, rechts ranfahren und erst mal heulen musste. “Ich muss den sofort singen”, sagte sie immer wieder. Das hat mich natürlich gerührt, auch wenn es nun wirklich nicht meine Absicht war, Maite Kelly zum weinen zu bringen.“
Waren die beiden ersten Songs des Albums von THORSTEN BRÖTZMANN und ROMAN LÜTH produziert, haben wir es bei „Du gewinnst“ mit einer Produktion des Schlager-Masterminds FELIX GAUDER zu tun – und dessen WOLKENFREI-Sound ist unverkennbar. Im Stadionsound werden Fußballvokabeln aneinandergereiht. Was genau sie mit „Du kennst den Strafraum wie ein Herzstürmer“ und „Elfmeter mitten ins Herz“ meint, bleibt dabei natürlich der Fantasie der Zuhörerinnen und Zuhörer überlassen.
„Ich leb im Schatten der Routine und man sieht es mir nicht an“ – der Alltag hat eingezogen im nächsten Lied von MAITE KELLY. Doch „Solang die Sehnsucht in mir lebt“, motiviert dazu, „Schritt für Schritt ins Licht“ zu treten und nicht aufzugeben, auch wenn es in einer Beziehung einmal Rückschläge gibt. Ein hymnenhafter von ALEX WENDE produzierter Schlager, der zu überzeugen weiß.
Mit „Von Mal zu Mal“ liefert MAITE KELLY mal wieder eine Gänsehautballade vor. Nur vom Klavier und Streichinstrumenten begleitet, kommt der Text im kammermusikalischen Stil und chansonesk intensiv zur Geltung – sehr schön von THORSTEN BRÖTZMANN produziert. „Von Mal zu Mal wird es besser – von Mal zu Mal wird alles gut“ – erneut macht MAITE KELLY denen Mut, die es schwer haben. „Frust frustriert dich und zerreißt dich wie Papier“ – auch wenn die Ausgangssituation nicht gut ist, soll man kämpfen – so die authentische Botschaft des Liedes.
Niemand Geringerer als SEBASTIAN WURTH von FEUERHERZ wirkte an einer Up tempo-Nummer mit. Entstanden ist „Für Gefühle kann man nichts“ – ein Lied mit einem für MAITE KELLY vertrauten Thema – die eigentlich „verbotene Liebe“, bei der „Grenzen überschritten“ werden. Sehr schön an dem Song ist die Bridge und der Wechsel in eine andere Tonart – so wie wir es von vielen Old-School-ESC-Schlagern kennen. Eine wirklich gelungene Produktion von THORSTEN BRÖTZMANN und ROMAN LÜTH – auch das „haa haa“ am Anfang und „laaa-daa“ am Ende – klasse!
Zu „Karaoke gezwungen“ wird MAITE KELLY in der Uptemponummer „Ich hasse dich – ich liebe dich“ – wieder eine solide Produktion von FELIX GAUDER. Ein moderner Schlager, der ins Ohr geht. Stimmungsschwankungen, wie man sie sonst Borderline-Patienten attestiert, gibt es auch in der Liebe – zwischen „Kopf, Lust und Mut“ kann man sich schon mal gut tun. Erneut bekommen wir eine Modulation in eine andere Tonart und ein „laa laa“ im klassischen Sinne zum Songfinale geboten – ein Lied, das nach der Pandemie vermutlich auch besonders von den Tanzclubs der Republik angenommen wird.
Das berühmte „1.000-mal berührt“-Thema hat nun auch MAITE KELLY aufgegriffen, wobei es bei ihr nur „100-mal“ war, dass „getanzt wurde, aber Distanz gehalten“ war. Aber irgendwann „muss es ja passieren“: „Einmal ist immer das erste Mal“ – ein nachdenkliches von ALEX WENDE produziertes Lied. „100-mal haben wir uns geliebt“ – so wurden die Träume in eine grenzenlose Nähe verwandelt – schöne Wortspiele von Erlebnissen, die „im Schatten einer einmaligen Nacht“ geschehen sind. Erneut stechen im Arrangement besonders die Streichinstrumente hervor.
Mit dem von FELIX GAUDER produzierten Song „Sag ja, nicht nein“ entführt uns MAITE KELLY in die 80er Jahre – eine perfekte Schlagerproduktion, die etwas an große Hits der Künstlerin wie „Sieben Leben für dich“ erinnert und auch erneut Eurodance-Elemente enthält. „Der DJ, er spielt schon das nächste Lied“ – denkbar ist, dass es womöglich eben „Sag ja, nicht nein“ ist – auch dieser Titel ist ein Musterbeispiel für modernen Schlager des Jahres 2021 und durchaus auch eine Single-Auskopplung wert. Inhaltlich plädiert die Sängerin dafür, in entscheidenden Momenten auf das eigene Bauchgefühl zu hören.
„Ist es denn zu spät? (Die Liebe waren wir)“ handelt von einer Beziehungskrise. Manchmal verletzt man einander – und MAITE KELLY stellt die eindringliche Frage, ob es zu spät sei. Eine nachdenkliche Produktion von THORSTEN BRÖTZMANN.
Mit dem augenzwinkernden „Du Schuft!“ macht MAITE KELLY zum Thema, dass Frauen manchmal auch auf vermeintliche „bad guys“ stehen. („uuh ich geb es zu, das kannst nur du“). Einmal mehr besticht der Power-Refrain, der der bemerkenswerten stimmlichen Range von MAITE KELLY schmeichelt – schön auch die Bridges, die die Songelemente verbinden.
Das Phänomen, dass Menschen, die sich blind verstehen, aber über Jahre hinweg nicht sehen, beim Wiedersehen sofort wieder ein einzigartige Verbindung zueinander aufbauen können: „Wenn wir uns wiedersehen, ist es, als wäre nichts geschehen“. „Unser Band besteht – egal, wie viel Zeit auch vergeht“ – das ist die Kernaussage dieses Songs, mit dem das Dutzend neuer MAITE-Songs voll gemacht wurde.
Mit „Hello!“ ist MAITE – so sagt sie es bekanntlich selber – in der Champions League des deutschen Schlagers angekommen. Nur wenige Stars spielen in dieser gehobenen Schlagerklasse mit. Ihr Album ist vielseitig, aber aus einem Guss. Die musikalische Bandbreite von 80s Sounds über Disco-Fox-Songs bis hin zu top modern produzierten Schlagern, aber auch Gänsehaut-Balladen sucht ihresgleichen.
Zurecht hat „Hello!“ in der laufenden Woche die Spitze der Album Charts gestürmt, und wir freuen uns schon auf die Live-Umsetzung der neuen MAITE-Songs …
Textquelle: smago!