In der MDR-Talkshow “Riverboat” stand er Moderatorin Kim Fisher Rede und Antwort!
Kim Fisher: Ich habe gehört, Du hast ein neues Fahrzeug für Dich entdeckt, Du wilder Typ, Du!
Ja, meinen Rasenmäher. Ich habe einen Aufsitzrasenmäher, der ist schon seit vielen Jahren mein bester Freund. Wir haben fast 300 qm Grundstück und meine Schritte sind ja kleiner als die von Herrn Kachelmann. Und wenn der Rasen zu hoch wird, dann sieht man mich ja nicht mehr (alle lachen).
Kim Fisher: Ich habe auch gehört, Deinen Stadl hast du auch schon aufgeräumt?
Ja, wir haben so einen Stadl, wo die Holzgeräte drin sind und die letzten Jahre bin ich da immer nur reingegangen und wenn alles in Griffnähe erreichbar war, dann blieb das auch so. Und dieses Jahr habe ich den mal richtig aufgeräumt. Keine Auftritte (lacht), ich war ja Zuhause. Mein letzter Auftritt war am Frauentag, 8. März und ich wusste nicht, dass es der letzte war. Stadl ist unser Schuppen. Und da habe ich immer das Futter für die Igel hingestellt und das haben die Mäuse gefressen, die jetzt dort leben.
Kim Fisher: Wie hast denn Du die DDR damals für Dich empfunden?
Ich sage jetzt die Wahrheit und nichts als die Wahrheit. Ehrlich. Ich habe in Wien am Stadtrand in einem Dorf gelebt mit richtigem Landleben. Als wir 1984 eine Tournee durch die DDR geplant haben, musste ich ein Probekonzert geben. Lauter Minister mit Abzeichen sind drinnen gesessen, die mitgeschrieben haben, was ich singen darf und was nicht. Aber ernsthaft: Die Menschen, denen ich begegnet bin, mit denen ich ins Plaudern gekommen bin, das war als wäre ich bei meiner Oma am Stadtrand in Wien.
Die Chemie hat sofort gestimmt und ich hatte immer das Gefühl, dass einer für den anderen da ist, bedingungslos. Diese Hilfsbereitschaft, es war wie Nachhause kommen. Und wenn einer aus dem Osten kommt, dann bin wohl ich das. Wien liegt noch östlicher als Görlitz! Also, es war familiär. Und wenn das nicht so gewesen wäre, hätte diese Freundschaft mit dem Publikum wohl nicht so lange gehalten.
… über sein Hobby: Weihnachtsschmuck aus Seiffen
Ich lasse auch Räuchermännchen aus Seiffen kommen. Die hole ich selbst dort ab. Und Pyramiden – ich habe fast mehr Einzelstücke als die Macher in Seiffen! Mehrere Pyramiden und Schwibbögen. Als wir unser Haus gebaut haben, haben wir in die Fensteraussparungen extra Steckdosen einbauen lassen, weil mir ein MDR-Mitarbeiter gesagt hat: „Die brauchst du für die Schwibbögen!“ Recht hat er. Wo würde ich die sonst einstecken?
Jörg Kachelmann: Wie bist Du vorbereitet worden auf den Moment des Scheiterns? Es gab ja einen Moment, da haben sie Dir die Sendung „Musikantenstadl“ weggenommen. Wie hast Du das ausgehalten?
Da kommt mir mein Gemüt zugute. Ich dachte: Sind die wirklich so unvernünftig, so deppert, dass die das machen? Es lief ja gut und die Sendung hatte gerade begonnen, zu einer Kultsendung zu werden. In diesem Moment wollten sie die Sendung verjüngen, aber das geht nicht mit mir. Ich kann mich nicht verjüngen.
Jörg Kachelmann: Wenn der liebe Gott eine Tür zumacht, öffnet sich eine andere.
Das glaubt man in diesem Moment nicht. Zu Tausenden hat man mir das im Internet geschrieben und ich habe immer gefragt: Warum schreiben die das?
Jörg Kachelmann: Ging es Dir schlecht?
Nein, schlecht ist übertrieben. Ich lebe ja zum Glück in zwei Welten. Wenn ich von hier wegfahre, fahre ich in die reale Welt. Ich fahre zurück in mein Leben, wo zählt, dass mein Kater was zu essen hat, dass meine Frau um 7.30 Uhr, wenn die Jalousie hoch geht, einen Cappuccino ans Bett gebracht bekommt. Das ist wichtig. Dass da Kaffeebohnen sind. Stell dir vor, morgens sind die Kaffeebohnen alle! Es gibt mehr als diese wunderbare Berufung. Das Klatschen ist wunderschön. Morgen ist „Schlagerspaß“ im SWR. Das ist eine Zugabe, mit der ich im Leben nicht gerechnet habe. Man hat selten im Leben das Glück, zwei Mal eine Sendung angeboten zu bekommen, die einem genau passt.
Textquelle:
Plan A | PR, Antje Pohle - Mit Zitaten und Statements aus der MDR-Talkshow "Riverboat" (Textvorlage)