WOLFGANG NIEDECKEN ((BAP)) u.a.
Heute (06.06.2014), WDR Fernsehen: "Wir sind NRW – Die Eifel"!
“Ein Film von Christian Dassel” // 20:15 Uhr – 21:00 Uhr!
Was es nicht alles gibt: Hahneköppen in Höfen. Ein schamanisches Schwitzhüttenritual in Kalterherberg. Einen deutschen Meister in der Hirschruf-Imitation in Roetgen. Und: einen Mordfall zum Mitmachen in Gmünd. "Die Eifel ist der wilde Westen Deutschlands!" sagt Wolfgang Niedecken aus eigener Erfahrung. Seit Jahren lebt er in der Nordeifel und genießt den rauen Charme von Land und Leuten. Christian Dassel und sein Team waren fast vier Wochen lang zwischen Blankenheim und Monschau, Einruhr und Gmünd unterwegs. Sie haben die Eifel erlebt und die Archive durchforstet. Ob schwarzweiß oder in Farbe: in der Eifel lebt ein buntes Völkchen! Gesehen und verewigt in "Wir sind NRW – Die Eifel".
"Kaum irgendwo in unserem Land sind Berge, Wald und Wasser zu einer so idealen Landschaft vereinigt wie hier in der Eifel." Auch Mitte der 60er Jahre schwelgten WDR-Reporter in wortreicher Begeisterung. Christian Dassel lässt lieber schwelgen. "Einen schöneren Flecken als hier finden Sie nirgendwo!" sagt Willi Urlichs in Hannesauel. Er ist 97 Jahre alt. Mindestens 1.000 Tage will er sein kleines Paradies noch genießen. Dann wird er 100 – und erst dann denkt der alt gediente Gastronom vielleicht auch mal an Ruhestand. "Seit 60 Jahren genieße ich jeden Tag diese Aussicht. So viel Glück kann ein Mensch doch gar nicht haben." Kann er doch – in der Eifel.
In der Eifel kann es auch gefährlich werden – wenn Karl-Josef Peters seine Fahrschüler auf die Landschaft loslässt. Seit 30 Jahren macht Peters die Jugend mobil, da wird die Eifel zur Risiko-Region. "Es gibt auch Fahrlehrer, die sind im Auto gestorben…", sagt er schicksalsergeben.
Deshalb muss Herr Peters sich zwingen, die wunderschöne Gegend rund um Blankenheim beruflich auszublenden – was ihm sehr schwerfällt. "Hier ist es einfach anders als in der Stadt: wir haben hier Kurven, wir haben Berge, wir haben hier diese Freiheit, die man anderswo nicht mehr findet. Ich genieße das sehr."
Für Schwester Maria Regina ist die Eifel ein Gottesgeschenk – doch dieses Geschenk will man ihr streitig machen. Von Rom kam die Weisung, das Karmelitinnen-Kloster in Zweifall solle geschlossen werden – es seien zu wenig Schwestern, um einen ordentlichen Betrieb zu gewährleisten. Theoretisch bietet das Gebäude Platz für 20 Nonnen, doch im Laufe der Jahre starb der Orden sprichwörtlich aus. Drei Schwestern sind übrig geblieben. Seit Jahren kämpfen sie gegen die Schließung. "Die Eifel ist meine Heimat," sagt Maria Regina, "Und wenn man aus der Heimat vertrieben wird, dann ist das Unrecht. Und damit Rom sich das nicht zu schulden kommen lässt, bleiben wir einfach hier." Weil die Eifel so schön ist, entwickelt man als Klosterfrau Rebellengeist.
In der schönen Eifel ist auch der Tod zu Hause: Ralf Kramp ist Krimi-Autor und liebt den Mord im Idyll. Auch beim Hahneköppen in Höfen fließt regelmäßig Blut. Und dann ist die Eifel seit je her ein legendäres Rotwild-Revier. Entsprechend scharf wird hier geschossen.
Wie gesagt: es geht hoch her in Deutschlands Wildem Westen. Der "Western", der daraus entstand, ist eine Liebeserklärung an Land und Leute.
WDR (Textvorlage)
http://www.mercuryrecords.co.uk/labels/vertigo
http://www.bap.de/zosamme-alt/