FREDDY ((QUINN))
smago! Serie "Schlager-Rückblick "vor 40 Jahren" von Stephan Imming – Teil 54: "Morning Sky" (4/4)!

VII. Tournee- und Fernsehaktivitäten – Country und Zirkus-Artistik +  

VII. Tournee- und Fernsehaktivitäten – Country und Zirkus-Artistik

 

Auch in Sachen Fernsehen ging es wieder bergauf. Gemeinsam mit seinem alten Kollegen Bert Kaempfert zeichnete der die Show „Freddy Quinn – ein Konzert mit dem Orchester Bert Kaempfert“ auf. Sowohl die am 1. April 1976 ausgestrahlte TV-Show als auch die zugehörige LP wurden zu einem großen Erfolg.

Wie es dazu kam, beschrieb Freddy Quinn im Branchenblatt „Musikmarkt“ vom 15. März 1976:

‚Diese Sendung kam aufgrund meiner Beteiligung an der Sendung ‚Wir machen Musik‘  zustande, wo ich nach der Aufzeichnung ganz spontan das Angebot von Peter Gerlach das Angebot bekam, eine eigene Fernsehshow zu machen. Ich hatte die Bitte geäußert, so viel Freiheit bei der Gestaltung zu haben, dass ich sie so machen konnte, wie ich mir das vorstellte. Man hat das akzeptiert, und ich habe Bert Kaempfert als Orchester bekommen. Das ist für Deutschland ungewöhnlich. Denn Bert Kaempfert ist, obwohl er hierzulande ein bisschen Stiefkind der Nation war, im amerikanischen und damit internationalen Music Business ein King. Erst wollte er nicht, aber ich habe ihn überredet. Und heute ist er glücklich, dass er es getan hat. Denn ich habe etwas gewagt, was sonst nicht üblich ist: Ich habe neunzig Minuten live ohne Playbacks gesungen, ohne dass ein Schnitt notwendig wurde.

Die nächste Single erschien erstmals unter dem vollen Namen „Freddy Quinn“. Nach dem großen Erfolg mit einer George-Baker (bürgerliche Hans Bouwens)-Nummer wurde ein weiterer Hit von ihm eingedeutscht. Joachim  Olden textete auf „As Long As the Sun Will Shine“ den Schlager  „Solang die Sonne scheint”.

Die nächste Single nahm Freddy in deutscher und englischer Sprache auf – aber weder „Marie, ich komm zu Dir“ noch „Marie I’m Coming Home“ wussten im Herbst 1976 zu überzeugen.

Gemeinsam mit „Rolf Rosemeiers Combo“ und den „Los Paraguayos“ ging Freddy im Herbst 1976 auf eine 20 Konzerte umfassende Tournee, deren Bestandteil u. a. seine neue Country-LP „It’s Country Time“ war – Freddys Country-Block kam in der TV-Show besonders gut an. (Die Band „Truck Stop“ war damals zu Gast in der Show mit Bert Kaempfert).

Prominente Namen standen für die erste Single 1977 Pate – Bert Kaempfert schrieb gemeinsam mit Victor Bach den Schlager „Sag mir, wo“. In jenen Jahren gab es zwischen Kaempfert und Quinn wieder eine stärkere Zusammenarbeit – neben einer weiteren erfolgreichen gemeinsamen Fernsehshow, die am 7. April 1977 im ZDF ausgestrahlt wurden, gingen die beiden Vollblutmusiker auch gemeinsam auf Tournee, deren Premiere am 20. März des Jahres erfolgreich in der Essener Gruga-Halle stattfand.

Im Sommer des Jahres kommt es zu einer interessanten Zusammenarbeit. Der Österreicher Peter Greif ist bekannt als „Johnny Hill“. Unter dem Namen versuchte der Erfolgsproduzent Lotar Olias, der ja sehr lange mit Freddy erfolgreich war, ihn aufzubauen als dessen Nachfolger – trotz einiger Achtungs-Erfolge gelang das aber nicht wirklich. Im Sommer 1977 schrieb „Greif“  gemeinsam mit Joe Kirsten für Freddy den Schlager „Im Supermarkt, gleich nebenan“ – leider griff das Publikum weder im Supermarkt noch im Schallplattenhandel nach der Single.

Der letzte 1977 veröffentlichte Schlager Freddys war der von Friedrich Dorff und Robert Puschmann geschriebene Song „Freunde der Nacht“ – vielleicht hatte Freddy da seine Tournee-Zeit im Sinn, von der er in einem Interview einst sagte, dass er nach großen Auftritten nicht sofort schlafen könne und daher noch einige Stunden nachts Auto fahre – quasi zum „Runterkommen“. Das Lied und die in jener Zeit erschienene LP „Freddy singt die schönsten deutschen Volkslieder“ stellte der Sänger am 1. Dezember 1977 in der ZDF-„Starparade“ bei Rainer Holbe vor.

Im April 1978 ging es wieder auf Deutschland-Tournee, die in Osnabrück startete und in Köln endete.

Im Herbst des Jahres 1978 gab es ein überraschendes und fast überragendes Comeback Freddys in den Hitparaden. Die Polydor brachte ein TV-beworbenes Album namens „Nimm mich mit, Freddy“ auf den Markt, das bis in die Top 5 der LP-Charts kam. Die LP wurde damals wie folgt beworben: „Das Gefühl von Freiheit und die Sehnsucht nach zu Haus – das spricht uns alle an! 20 Welterfolge von St. Pauli bis Brasilia, von Espana bis zur Wolga machen diese LP/MC zu Ihrem First-Class-Umsatz-Hit!". Die Rechnung ging auf: Dafür gab es später nach langer Zeit mal wieder eine Goldene Schallplatte. Auf der LP  enthalten war auch die neue Single „Komm, ich zeige Dir die Welt“. Ausgekoppelt hat man auch noch die alte Aufnahme (aus dem Jahre 1967), das „Wolgalied“.

Im Herbst 1978 wurde noch das von George Moslener produzierte Lied „Und dann geh‘ ich allein nach Hause“ auf den Markt gebracht.

Inzwischen wieder in der Erfolgsspur angekommen, lief es nun auch gut im Fernsehen – am Ostersonntag 1979 lief erstmals eine Country-Sendung im ZDF unter dem Motto „Ich möcht so gern Dave Duddley hör’n“. Zu Gast in seiner Show ist u. a. Ken Curtis, der in der Westernserie „Rauchende Colts“ den „Festus“ gab. Gemeinsam mit ihm veröffentlichte Freddy zum Anlass der TV-Show eine Duett-Single namens „Don’t Fence Me In“. Auch als Solointerpret ließ sich Freddy vom Country-Stil inspirieren mit seiner Single „Loreen“, die er selbst mit Günther Behrle gemeinsam schrieb.  In den nächsten Jahren moderierte Freddy unter dem Motto „It’s Country Time“ regelmäßig im ZDF Country-Shows – bis Ende 1986. Danach moderierte er viele Jahre noch eine Zirkus-Sendung im ZDF („Meine Freunde, die Artisten“).

Sehr international gab sich Freddy 1979. Im Londoner Adelphi Theatre spielte er die Hauptrolle im Stück „Beyond the Rainbow“. Zwei Jahre zuvor spielte er die um das Thema Zölibat sich drehende Rolle bereits in Lübeck unter dem Titel „Himmel, Arche und Zwrin“.

Bereits einige Schlagersänger haben sich des Themas „Gastarbeiter“ angenommen, z. B. Conny Froboess in „Zwei kleine Italiener“ und Udo Jürgens in „Griechischer Wein“. Der Vater von Vicky Leandros, Leo Leandros, kam auf die Idee, auch Freddy einen solchen Schlager singen zu lassen – er komponierte und produzierte für Freddy „Istanbul ist weit“. Ganz in der Tradition des „Griechischen Weins“ stehend, heißt es im Text: „Da lud ich ihn einfach ein – komm mit zu uns auf ein Glas Wein(!) – sprich Dich aus, lass Dir helfen, wenn es geht. – Er sprach, ich danke Dir..“ Die Rechnung ging auf – erstmals seit vier Jahren – und zum allerletzten mal überhaupt – schaffte es eine Single von Freddy Quinn in die deutsche Verkaufshitparade – immerhin auf Platz 46. Geholfen dabei dürfte der erneute Auftritt in Rainer Holbes „Starparade“ am 05. Juni 1980 haben, wo er auch seine neue LP „Du hast mein Wort“ vorgestellt hatte.

Nachdem Freddy am 31. März 1979 der RTL-„Ehrenlöwe“ für sein bisheriges Lebenswerk verliehen wurde, gab es am 11. Oktober 1980 für den „Istanbul“-Schlager tatsächlich noch mal einen Löwen in Bronze – es war Freddys 15. und letzter RTL-Löwe – ein einmaliger Rekord.

Die Nachfolgenummer – ebenfalls geschrieben und produziert von Leo Leandros – konnte nicht an den Erfolg des „Istanbul“-Hits anknüpfen: „Du hast Tränen im Gesicht“ war die zweite Auskopplung aus der „Du hast mein Wort“-LP, die im Rahmen der „Originale“-Reihe der Firma Universal 2013 übrigens neu auf CD veröffentlicht wurde.

Am 25. Juni 1981 stellte Freddy den von den Hamburger „Leinemann“-Produzenten Ulf Krüger und Django Seelenmeyer produzierten Song „Der Groschen fällt manchmal zu spät“ vor – ein Country-angehauchter Balladen-Song.

Im Zuge seiner Country-Aktivitäten veröffentlichte Freddy im Spätsommer 1981 ein weiteres Album mit dieser Art von Musik unter dem Titel „Country“. Mit dem Song „Get Me Back To Tennessee“ trat der Sänger damals sogar am 19. November 1981 im ARD-„Musikladen“ auf.

Weitere Singles des Jahres 1981 waren „Die besten Jahre Deines Lebens“, eine Pierre Kartner (Vader Abraham)-Komposition und „Wer dem Wind gehört“.

Am 21. Oktober 1982 stellte Freddy seine neue Single „Adios Maria“ in Wim Thoelkes Show „Der große Preis“ vor. Der Schlager wurde von Joachim Heider produziert und komponiert, Dr. Michael Kunze schrieb den Text zur zweiten Single, auf der Freddy eine Dame besang (nachdem es 1976 ja schon hieß: „Marie, ich komm zu Dir“). Die Single stammt von der von Joachim Heider produzierten LP „Und darum bin ich heute wieder hier“. Daraus ausgekoppelt wurde im Winter 1982 noch die Single „Weil ich Dich wirklich liebe“.

Mit recht großem Werbeaufwand wurde im Sommer 1983 die von Joachim Heider produzierte Single „Die Nacht von Casablanca“ auf den Markt gebracht. Freddy sang das Stück am 29. August 1983 im „Blauen Bock“. Kurze Zeit später, am 25. September 1983, lief im ZDF das Portrait „Freddy Quinn – das erstaunliche Leben des Jungen von St. Pauli“. Über den Film ließ Freddy mitteilen: „Diesen Film würde ich nie wieder machen“ – es gab in dem  Zusammenhang diverse Streitigkeiten mit der Produktionsfirma, weil Freddy sich nicht sehr kooperativ bei den Dreharbeiten zeigte.

1984 erhielt Freddy die Ehre, das offizielle Lied zur ARD-Fernsehlotterie zu singen. Erstaunlicherweise landete dieser Song, „Worauf wartest Du“, der bei der Gala der Fernsehlotterie am 14. Januar 1984 dem TV-Publikum präsentiert wurde, nur auf der B-Seite. Als A-Seite entschied man sich für die Joachim-Heider-Komposition „Manchmal bei Nacht“.

Am „Tag der Verfassung“, dem 22.05.84, erhielt Freddy das Verdienstkreuz Erster Klasse des „Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland“. Die Verleihung durch Bundespräsident Karl Carstens fand in der Villa Hammerschmidt in Bonn statt. Eine weitere Ehrung war 1984 die Verleihung der „Goldenen Ehrennadel mit Brillanten“ von der Firma Polydor, die Freddy darüber hinaus einen Compact Disc Player schenkte. Anlass war das 30-jährige Vertragsjubiläum mit der Plattenfirma.

Im Herbst 1984 wurde eine LP (und erstmals parallel CD) veröffentlicht, auf der Freddy Melodien großer (klassischer) Meister sang. Das Titelstück, „Blumen des Lebens“, wurde als Single veröffentlicht. Dabei handelt es sich um ein Cover des Liedes „Le Reve“, das bereits von Bernhard Brink („Liebe auf Zeit“), Mireille Mathieu („Walzer der Liebe“), Bibi Johns („Eine Romanze mit Dir“), Renate Kern („Herbstwind“) und Francoise Hardy („San Salvador“) gecovert wurde.

Das Ansinnen, seinem großen Vorbild Hans Albers nahe zu kommen, motivierte Freddy vermutlich, im Oktober 1984 das Stück „Große Freiheit Nr. 7“ in Hamburg aufzuführen. Das Titelstück wurde auch als Single veröffentlicht. Im Gegensatz zu Hans Albers, der sich im gleichnamigen Kinofilm den Namen „Hannes“ gab, war im Theaterstück die Name des Protagonisten Johnny.  Während es zunächst nach einem bombastischen Erfolg aussieht, endet das Engagement im Hamburger Operettenhaus in einem finanziellen Fiasko. Offensichtlich hat man sich trotz gutem Publikumszuspruch massiv übernommen, es wurde zu viel Personal benötigt. Am Ende stand der Konkurs. Der Spielbetrieb war bis zum 2. Juni 1985 geplant – am 25. März musste Veranstalter Kurt Vibach die Reißleine ziehen und das endgültige Aus verkünden. Damit waren auch Freundschaft und Zusammenarbeit Freddys mit Kurt Vibach, der am 10. Juni 1987 verstarb, beendet.

Nochmal großer Werbeaufwand wurde für Freddys letzte bei Polydor erschienene Single betrieben. Mit dem von ihm selbst getexteten „Nicht eine Stunde tut mir leid“ trat Freddy am 24. August 1985 im „Blauen Bock“ auf und am 24. Oktober 1985 in Dieter Thomas Hecks „Melodien für Millionen“. – Es nutzte alles nichts, damit war die über 30-jährige Zusammenarbeit Freddys mit der Polydor beendet. Im Buch „Sternenhimmel“ über die Plattenfirma Polydor wird das Ende der Zusammenarbeit wie folgt beschrieben: „Die Zusammenarbeit zwischen Freddy Quinn und Polydor endet im Dezember 1985. Die Geschäftsführung unter Heino Wirth und dem Leiter der Inlandsabteilung, George Hildebrandt, bietet dem Künstler einen neuen Vertrag an. Die angebotenen Konditionen sind – so Freddy Quinn – ‚unannehmbar‘. Er sieht sich zum Auslaufmodell abgestempelt. Nach einem kurzen Gespräch verlässt Quinn (begleitet von seiner Managerin Lilli Blessmann und seinem Verleger Werner Triepke) das Haus. Danach soll er nur noch wenig ‚Heimweh‘ nach Polydor verspürt haben.“

Der Künstler gab aber nicht auf und produzierte in den Münchener Union-Studios eine LP zum Theaterstück „Man ist so jung wie man sich fühlt“. Mit diesem Stück, in dem es über das Älterwerden geht, ging Freddy auch monatelang 1986 auf Tournee. Die gleichnamige LP wurde im Vertrieb der damaligen Jeton GmbH veröffentlicht. Als Single entschied man sich für „Hamburg-City“ und „Nimm Dir die Zeit!“. In den Medien war Freddy auch weiterhin präsent, so wurde am 23. August 1986 „Ein Abend mit Freddy Quinn“ im TV ausgestrahlt.

Zum Jahresende 1989 ging Freddy bei einem TV-Privatsender unter die Moderatoren – SAT 1 strahlte damals die 4-teilige Serie „Weihnachten in Deutschland“ aus. Im Folgejahr ging Freddy in einer Gastrolle unter die Schauspieler, indem er in der TV-Serie „Großstadtrevier“ einen Wattführer gab. – Als Sänger nahm Quinn 1990 gemeinsam mit Heidi Kabel den Schlager „Das gibt’s nur auf der Reeperbahn bei Nacht“ neu auf.

Nachdem Freddy 1985 nach dem Debakel um das Stück „Große Freiheit Nr. 7“ Hamburg enttäuscht den Rücken gekehrt hatte, stand er ab April 1991 wieder auf der Bühne im St. Pauli-Theater an der Reeperbahn – und zwar im Schwank „Charlys Tante“, womit damals der 150. Geburtstag des St. Pauli-Theaters gefeiert werden sollte. Hinter dem Theater wurde damals feierlich der „Freddy-Quinn-Platz“ eröffnet. Am 4. August 1993 wurde eine Aufzeichnung des Theaterstücks im Fernsehsender SAT 1 ausgestrahlt.

Im Zuge der damals sehr beliebten Hit-Medleys kam auch Freddys Altwerk wieder zurück ins Bewusstsein – in Medleyform wurden 1992 Freddy-Hits unter dem Motto „Ready For Freddy“ aneinandergereiht.

Zum 65. Geburtstag wurde im TV erneut ein „runder“ Geburtstag von Freddy gefeiert. Motto der am 27. September 1996 von der ARD ausgestrahlten Sendung war „Schön war die Zeit“. Besonders „schön war die Zeit“ sicher in der Washington Bar. 1997 traf Freddy nach fast 40 Jahren einer seiner damaligen Weggefährten, Rolf Bohnhoff, wieder.

Zwischen 1995 und 1997 ging Freddy mit einer „abgespeckten“ Version des „Große Freiheit Nr. 7“-Stücks noch einmal auf Tournee.

Immer wieder zog es den Sänger zu ernsten Schauspielrollen, immer wieder träumte er von ernsthaften Rollen und erwähnte dabei immer wieder Stücke wie „Endstation Sehnsucht“ oder „Golden Boy“. Es hat nicht sollen sein. Immerhin wurde er im neuen Jahrtausend noch im „Großstadtrevier“ (2003, als Nachtwächter), „In aller Freundschaft“ und im TV-Film „Erbin mit Herz“ eingesetzt.

Zum 70. Geburtstag gab es wieder eine TV-Gala – 5,6 Mio. Menschen gratulierten dem 70-jährigen Jubilar Freddy an den Bildschirmen. Parallel erschien bei der Polydor die CD „Lieder, die das Leben schrieb“ – damit kam Freddy sogar noch einmal für 2 Wochen in die Top-100 der CD-Charts. Kurz zuvor überreichte ihm die Kultur- und Wissenschaftsministerin Johanna Wanka die „Ehrenmedaille der Artistik in Gold“.

2002 ging Freddy auf große Abschiedstournee. Das Wiener Konzert aus dem Jahre 2002 wurde auf DVD veröffentlicht.

Am 21. November 2003 tat sich Freddy als Moderator hervor und moderierte für den Bayerischen Rundfunk die Nostalgie-Sendung „Schön war die Zeit – Stars und Lieder präsentiert von Freddy Quinn“. – Auch musikalisch gab es ein Lebenszeichen der besonderen Art – für den Soundtrack des Werner-Films „Gekotzt wird später“ sang Freddy seinen Oldie (in abgewandelter Form) neu ein: „Wir zwei Mann und kein Befehl“. Seriöser gab er sich als Schauspieler im Familiendrama  „Felice“, wo er einen Nachtwächter spielte.

 

 

VIII. Rückzug aus der Öffentlichkeit

 

Im März 2004 ging es erneut auf Abschiedstournee – diesmal unter dem TV-bewährten Motto „Lieder, die das Leben schrieb“. Kurze Zeit darauf drohte Freddy Ungemach – ihm wurde nachgewiesen, Steuern hinterzogen zu haben, weil er seinen Wohnsitz in der Schweiz angab, sich aber hauptsächlich in Deutschland aufgehalten habe. Freddy sah seinen Fehler ein. Wegen seiner Einsicht, der schnellen Rückzahlung und seines fortgeschrittenen Alters kam er mit einer Bewährungs-Haftstrafe davon. So konnte er auch 2005 erneut auf Abschieds-Tournee gehen – diesmal unter dem Motto „Memories“.

Vom 5. September bis 13. Oktober 2006 fand in Wien anlässlich Freddys 75. Geburtstag eine Ausstellung statt. Das Bezirksmuseum Josefstadt stellte Originalkostüme, Plattencover und Plakate aus Freddys Karriere aus. Auch der NDR lud zu dem Anlass am 14. Oktober 2006 zum „großen Freddy Quinn Abend“.

Kurz vor ihrem 90. Geburtstag verstarb Freddys langjährige Managerin und „Verlobte“ Lilli Blessmann im Januar 2008 – ein schwerer Schlag für den beliebten Künstler. Kurze Zeit später verkündete Freddy in der einschlägigen Presse, dass er sich komplett zurückziehen wolle und es fortan keinen „Freddy Quinn“ mehr in der Öffentlichkeit geben werde.

Anlässlich des 80. Geburtstages von Freddy veröffentlichte der Journalist Elmar Kraushaar das Buch „Freddy Quinn – ein unwahrscheinliches Leben“. Offensichtlich angedacht war, es in Kooperation mit dem Künstler zu tun – letztlich musste sich Kraushaar aber wohl auf Recherche-Arbeit konzentrieren, was exzellent gelungen ist. Das Buch kann man nicht nur Freddy-Freunden, sondern auch Freunden des deutschen Schlagers massiv empfehlen, weil darin auch sehr kompetent über zeitgeschichtliche Phänomene des Schlagers der damaligen Zeit berichtet wird.

Im Jahr 2014 hat die umtriebige Firma Spectre Media eine CD namens „Junge, komm bald wieder – 50 große Erfolge“ veröffentlicht – sehr zu empfehlen, weil darauf viele Originalaufnahmen alter Freddy-Hits zu finden sind – zu einem erschwinglichen Preis.

Zuletzt erschien bei der Firma TELAMO unter dem Motto „Die Gold Edition“ ein 2 CD- bzw. 3 DVD-Set, wobei insbesondere die DVD-Variante für viele Fans sehr interessant sein dürfte.

Kurz vor seinem 85. Geburtstag lebt Freddy Quinn komplett zurückgezogen von der Öffentlichkeit. Offensichtlich hat er (insbesondere nach dem Tod seiner „Managerin“) keinen Zug mehr zur Öffentlichkeit. Er ist eine absolute Ausnahmeerscheinung im deutschen Schlagergeschäft. Seine Rekorde sind für die Ewigkeit – allein 13 „Löwen“ von Radio Luxemburg sprechen da eine sehr deutliche Sprache. – Andrerseits ist seine Lebensgeschichte (wie von Elmar Kraushaar beschrieben) sehr „unwahrscheinlich“. Viele seiner Lebensdaten sind zweifelhaft, nicht genau geklärt. Aber vielleicht ist es genau das, was seinen derart langlebigen Erfolg ausmacht – ein Mysterium zu sein. Möge er noch viele Jahre seine wieder gewonnene Freiheit genießen.

Stephan Imming, 25.03.2016

http://www.freddy-quinn-archiv.at/

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