MICHELLE
smago! Konzertkritik "Ich würd‘ es wieder tun": Chapeau, Michelle!

smago! Chefredakteur Andy Tichler erlebte die 45-jährigen Sängerin live am Montag (06.03.2017) in Aschaffenburg live mit Band! 

Sie ist das Stehauf-Frauchen im deutschsprachigen Unterhaltungsgeschäft. In den letzten Jahren hat sie sich nicht zuletzt mit der Hilfe ihres Managers Uwe Kantahk vom Aschenputtel der Schlagerszene in ein alles überstrahlendes Schneewittchen gewandelt. Aus heutiger Sicht ist es kaum mehr zu fassen, wie sehr die Frau – auch karrieretechnisch – zeitweise auf dem Boden lag. Doch Hinfallen kann jeder, man muss nur wieder aufstehen. Und genau getreu dieses Lebensmottos hat sich Michelle wieder hochgehangelt. Was heißt hochgehangelt …: nie zuvor war sie authentischer und besser.
Spätestens nach den über alle Maßen euphorischen Konzertkritiken von Andrej Kowallik (HIER nachzulesen) und Stephan Imming (siehe HIER …) musste smago! Chefdakteur Andy Tichler einmal selbst ans Werk.

Und – so viel sei schon einmal vorab verraten – auch er würde es immer wieder tun …

Im Rahmen ihrer insgesamt sehr gut besuchten „Ich würd‘ es wieder tun“ Tournee zeigt Michelle, das nach nunmehr gut 25 Karrierejahren noch immer (und sogar mehr denn je!) mit ihr zu rechnen ist.

Die 45-jährige Powerfrau (die 45 glaubt ihr sowie keiner; sie fegt und wirbelt über die Bühne wie eine 20-Jährige), die derzeit zudem Woche für Woche wieder weitere Sympathiepunkte als DSDS-Jurorin erntet, begeistert mit Stimmgewaltigkeit, Natürlich- und Bodenständigkeit, einem Höchstmaß an Fan-Nähe, einer hervorragenden Repertoire-Auswahl sowie – mit einer genialen Live-Band unter der musikalischen Leitung von Christoph Papendieck.

Der absolute Programmschwerpunkt liegt bei den Songs von Michelles aktuellem Album „Ich würd‘ es wieder tun“. Und das völlig zu Recht, denn das „back to the roots“ hat Michelle mehr als gutgetan. Die CD „Ich würd‘ es wieder tun“ ist eine musikalische (und auch textliche!) Frischzellenkur. Vorbei die Zeiten, als Michelle auf ihre Rolle als Sängerin schwerer, dramatischer Balladen festgelegt wurde (und die von vielen Fans so sehr geliebten Up tempo-Songs nahezu vollständig „verschwanden“). Endlich ist das „Disco“ Gen in Tanja, so Michelles bürgerlicher Vorname, wieder durchgebrochen.

Einen passenderen Opener „Zirkus (für dich)“ (Refrain-Zeile: „Für dich mach ich den Zirkus auf“) hätte sich Michelle gar nicht aussuchen können. Die Band um Christoph Papendieck inszeniert den Song auf meisterliche Art und Weise.

Die ersten Takte von „Wir feiern das Leben“ (in Fan-Kreisen liebevoll auch „Paris – Teil II“ genannt) sind kaum erklungen, schon steht die Halle erstmals Kopf und feiert ihre „Zirkusdirektorin“.
Die Ballade „Irgendjemand“ besticht nicht zuletzt durch ihre Textbotschaft „Für die Welt bist du irgendjemand, aber für irgendjemand bist DU die Welt“.

Mit „Du und die, das geht nie“ nimmt Michelle ihre Fans für einen Moment mit zurück in die 90-er. (Die Halle steht schon wieder Kopf …)

Es folgt eine weitere Ballade („Träume haben Flügel“), nach der sich Michelle mit den Worten „bis gleich“ für einen kurzen Moment von der Bühne verabschiedet.

Das kennt man ja bereits von Barbra Streisand, dass der Star nach nur 4 (bei Michelle nach 5) Songs die Bühne verlässt, um irgendwelche unbekannten Tenöre die nächsten 15 Minuten zu überbrücken … Nicht so für Michelle. Sie benötigt lediglich eine (wirklich ganz, ganz) kurze „Umziehpause“, die sich für ihre Fans  insofern mehr als lohnt, als dass Michelle den Rest des ersten Programmteils ab jetzt in „Hot Pants“ bestreitet.

Der Titel „Der Deal“ (mit einem genialen Text!) schreit förmlich danach, als 4. Single aus dem Top 6-Album „Ich würd‘ es wieder tun“ ausgekoppelt zu werden.

Zu ihrem Hit-Klassiker „Kleine Prinzessin“ holt Michelle Kinder aus dem Publikum auf die Bühne. Die ‚Kids‘ dürfen auf dem großen Sofa, das auf der Bühne „herumsteht“, Platz nehmen (und auf Wunsch auch die gesamte weitere erste Programmhälfte dort verweilen). Herrlich selbstironisch merkt Michelle an, dass erstaunlicherweise die meisten KINDER den Titel „Kleine Prinzessin“ gar nicht kennen würden („Ich kenn‘ nur ‚Paris‘“). Dafür aber sehr wohl deren Eltern.

Mit „Gib nicht auf“ präsentiert Michelle eine weitere Ballade, die sie von Kristina Bach (und dem verstorbenen Drafi Deutscher) adaptiert hat.

Mit „Dein Püppchen tanzt nicht mehr“ gibt sie dann jedoch wieder Vollstoff. Der Erstaunliche an diesem Titel sei, dass insbesondere die Männer diesen Song so lieben würden, obwohl er ursprünglich für die Frauen geschrieben sei, merkte Michelle schmunzelnd an.

In Ermangelung ihres ursprünglichen Duett-Partners Matthias Reim im Rahmen ihrer „Ich würd‘ es wieder tun“ Tour muss sich Michelle dann eben wohl oder übel Abend und Abend einen Co-Sänger (und „Rapper“) aus dem Publikum fischen. Mal gelingt die Wahl und … mal eben weniger. (Um die Formulierung „Der ‚Duett-Partner‘ von Michelle in Aschaffenburg machte dem Songtitel ‚Idiot‘ alle Ehre“ zu vermeiden. Wobei Michelle und ihre Band diesbezüglich mittlerweile ein Höchstmaß an Schmerzfreiheit an den Tag legen …)
Mit einem „Bis gleich – danke Euch“ verabschiedet Michelle sich, ihre Band und ihre Fans in die Pause.
Die gut erste Hälfte des zweiten Programmteils wird Michelle in einem sexy Glitzerkleid bestreiten.

Mit „So schön ist die Zeit“, der grandiosen 80er-Jahre-Anleihe „Tage wie Juwelen“ und „Herzstillstand“ geht Michelle gleich so richtig in die Vollen.

Erst bei „Wer Liebe lebt“ (unglaublich, wie präzise Michelle immer noch diese verdammt hohen Töne trifft!) darf sich das Publikum wieder ein bisschen „ausruhen“ (; während Michelle sich die Seele aus dem Leib singt).

Die nächste „Umziehpause“ fällt – bewusst – nicht ganz so kurz aus wie die erste im ersten Teil des Programms: Die auf dem (bzw. um das) Sofa platzierte Band überbrückt die ‚Wartezeit‘ mit einem a capella vorgetragenen Stück namens "You're Gonna Miss Me When I'm Gone“, besser bekannt als "Cup-Song" in der "Interpretation" von smago! Award-Preisträgerin Larissa Felber (und auch so ähnlich ausgeführt).

Irgendwann ist Michelle dann auch umgezogen … Ihr ‚Alt-Hit‘ „Wie Flammen im Wind“ wird „unplugged“ dargeboten, bevor Michelle ein astreines NDW (für alle ‚Kids‘: das Kürzel „NDR“ steht für den Begriff „Neue Deutsche Welle“ …!) performt, bestehend aus „Kleine Taschenlampe, brenn‘“ (Markus), „Major Tom … völlig losgelöst“ (Peter Schilling), „Bruttosozialprodukt“ (Geier Sturzflug), „Blaue Augen“ (Ideal) sowie „König von Deutschland“ (Rio Reiser).

Nach der Band-Vorstellung schenkt Michelle ihren Fans zunächst die packende Ballade „So fühlt sich ewig“ (hier ist nun wirklich das Rosenstolz-Gen von Peter Plate in ihm durchgegangen …), bevor sie sie in die Stadt der Liebe mitnimmt – nach „Paris“.

Soweit, so hervorragend …

Doch natürlich war’s das noch nicht ganz, zumal die „Zugabe !!! Zugabe !!!“ Rufe absolut unüberhörbar sind.

Und so besingt Michelle dann auch noch ihre „Große Liebe“ und somit den Song, der sie wieder neu im bewährten „Kopfüber in die Nacht“ Disco-Fox-Stil positioniert (und die mehr oder weniger reine Drama-Balladen-Queen wieder an acta gelegt hat).

Doch die Zuschauerinnen und Zuschauer haben noch immer nicht genug. Es erklingen sogar „Oh wie ist das schön“ Chöre.

Den Titel- und zugleich auch Motto-Song ihrer aktuellen Tournee „Ich würd‘ es wieder tun“ hat sich Michelle bis ganz zum Schluss aufgehoben.

Wirkte sie früher bisweilen vielleicht ein bisschen abgehoben, hat Michelle ganz speziell in den letzten Monaten ALLES wieder wettgemacht.

Schon immer war sie eine Sängerin mit einer absolut unverwechselbaren Stimme. Mittlerweile jedoch ist sie zu einer ganz hervorragend Konzert-Künstlerin und Entertainerin gereift.

Chapeau, Michelle !!!

Andy Tichler, Chefredakteur www.smago.de
http://www.universal-music.de/company/umg/polydorisland
http://www.michelle-aktuell.de/

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