HAUDEGEN, MICHAEL HIRTE, SEER, UNHEILIG u.a.
Deutschsprachige Neuerscheinungen per 4. November 2016!

Stephan Imming stellt die erneut in großer Vielzahl vorhandenen deutschsprachigen Neuerscheinungen vor! 

Unheilig – Von Mensch zu Mensch

 

Am 5. Oktober 2014(!) hat „Der Graf“ in einem offenen Brief das Ende des Projekts „Unheilig“ verkündet. Demnach würde das Album „Gipfelstürmer“ und die anschließende Tour das Ende des Projekts bedeuten. Weil das so gut funktionierte, hat man dann noch zwei Live-Alben herausgegeben – „Gipfelstürmer live“ und „MTV Unplugged – unter Dampf“. Das normale Procedere bei Künstlern dieses Kalibers wäre jetzt inbester Carpendale’scher oder Whittaker-Manier ein paar Jahre zu warten und ein sensationelles Comeback anzukündigen. „Unheilig“ macht’s noch dreister und haut mal eben zwei Jahre nach dem großspurig angekündigten Abschied ein NEUES Studioalbum raus: „Von Mensch zu Mensch“. Wo andere turnusmäßig alle zwei Jahre ein neues Album herausbringen, kündigt also der Graf erst seinen Abschied an und haut ganz normal sein neues Produkt auf den Markt, dem er noch dazu den Namen eines Peter-Alexander-Klassikers gegeben hat. Lieder wie „Auf ein letztes Mal“ und „Ein letztes Lied“ wirken angesichts der VÖ-Reihe der letzten Monate nicht wirklich glaubwürdig. Den Fans wird’s egal sein – die nächste Nummer 1 scheint sicher – Fazit: alles richtig gemacht…

 

 

Haudegen – Haudegen rocken Altberliner Melodien

 

Die beiden Ostberliner Musiker Hagen Stollnd Sven Gillert taten sich 2010 unter dem Namen Haudegen zusammen. Nachdem sie vorher eher mit Rapmusik unterwegs waren, widmeten sie sich fortan der melodischen Rockmusik und hatten damit großen Erfolg. Die drei bislang erschienenen Studioalben kamen allesamt in die Top-10. Auch ihre Konzerte werden gut besucht – wobei man aufpassen muss, nicht spontan tätowiert vom Konzertbesuch zurückzukommen (das Bandlogo, ein geflügeltes Schwert, kann man sich bei Haudegen-Events stechen lassen). Bei einem der Konzerte sang das Duo aus einer Laune heraus den Berliner Klassiker „Bolle reiste jüngst zu Pfingsten“. Zuletzt hat sich die Band J. B. O. 1997 dieses Liedes angenommen – nun holen es Haudegen aus der Kiste. Ohne rationale Beweggründe, sondern „einfach aus einer Laune heraus“ hat das Duo weitere Berliner Klassiker zusammengetragen und zu einem Album vereint: „Haudegen rocken Altberliner Melodien“. Gewidmet ist die CD übrigens Sven Meisel, der die berühmten, 1926 gegründeten Meisel-Musikverlage in dritter Generation leitete und Anfang 2016 verstarb.

 

Seer – Duette – bei uns dahoam

 

Seit 20 Jahren gibt es die österreichische Gruppe „Seer“. Zum Jubiläum hat man eine TV-Show produziert, bei der in Österreich gemeinsam mit genreübergreifenden Stars im Duett die Hits der Band interpretiert wurden. Mit dabei sind u. a. Wolfgang Ambros, Andy Borg, Florian Silbereisen, Stefanie Hertel, voXXclub und die Les Humphries Singers (allerdings anscheinend ohne Jürgen Drews). Am 5. November wird die TV-Show „Duette bei uns dahoam“ ausgestrahlt – einen Tag vorher erscheint die CD „Duette“, wobei die Namensgebung der CD jetzt nicht sooo originell ist – erst vor ein paar Wochen hat Mickie Krause ein Album gleichen Namens veröffentlicht.

 

Bläck Fööss – Freiheit Alaaf

 

Zwei Jahre nach ihrem letzten Album „Für et Hätz“ erscheint pünktlich kurz vor Beginn der Karnevalssession wieder eine neue CD der Kultband Bläck Fööss: „Freiheit Alaaf“. Mit dem neuen Album geht auch so etwas wie ein Generationenwechsel einher – der langjährige Sänger der Fööss, Kafi Biermann, hört zum Jahresende auf und übergibt den Staffelstab an Mirko Bäumer weiter, der bei einigen Konzerten von den Fans schon gut angenommen wurde. Auch die Tochter von Fööss-Mitglied Erry, Katrin Stoklosa, ist in das neue Projekt involviert: Sie hat das Cover der neuen CD gestaltet. Der Titelsong bedient sich bei Beethovens „Ode an die Freude“ im Sinne des Gedankens, dass alle Menschen Brüder sind und jeder Jeck anders ist – Zwanzig Lieder umfasst das prall gefüllte Album.

 

Andy Andress – Liebesrausch

 

Schon seit 2008 ist Andy Andress als Schlagersänger unterwegs und hat dabei bemerkenswerte Songs wie „Sex ist nicht alles“ auf den Markt gebracht. Das Thema lässt den Sänger offensichtlich nicht los – seiner neuen CD hat er den Namen „Liebesrausch“ gegeben. Seine neue CD präsentiert Andy am 5. November im Essener „La Cave“ – dabei ist übrigens „Zachi Noy“, der aus der Film-Serie „Eis am Stil“ bekannt ist. In Sachen „Events“ ist Andy übrigens auch versiert – seit 2012 veranstaltet er große Partys – aktuell unter dem Namen „Die große Familienparty“ und hat damit einen schönen Erfolg.

 

Michael Hirte – Frohe Weihnachten

 

Als Michael Hirte anno 2008 bei der Castingshow „Supertalent“ abräumte, kullerte bei seiner Version von „Ave Maria“ so manches Tränchen. Da lag es nahe, ein Weihnachtsliederalbum zu veröffentlichen, was 2009 passierte: „Einsamer Hirte & die schönsten Weihnachtslieder“ kam in die Top 5 der Albumhitparade. 2013 gab es ein Folgealbum: „Mein Weihnachten“ kam als Doppel-CD auf den Markt. Gerade einmal drei Jahre später war es für den Mann mit der Mundharmonika an der Zeit, erneut mit weihnachtlichen Klängen aufzutrumpfen – am Wochenende erscheint die CD „Frohe Weihnachten“ mit 19 Liedern und drei Bonustracks. Es handelt sich dabei um das Nachfolge-Album der Erfolgs-CD „Sehnsuchtsmelodien“. – Im Anschluss gibt es eine kleine Promo-Autogrammstunden-Tour, und der Dezember steht im Zeichen der Tournee „Festliches Advents- und Winterkonzert“, bei dem Michael von einer 5-köpfigen Band begleitet wird.

 

Caroline Kiesewetter – Mal laut, mal leise

 

Die hübsche Nichte des Liedermachers Knut Kiesewetter ist eigentlich als Schauspielerin bekannt – u. a. war sie bei „Rote Rosen“ und den „Rettungsfliegern“ tätig. Ihre Wurzeln hat Caroline aber in der Jazzmusik – kein Wunder, dass sie nun wieder ein Jazzalbum veröffentlicht hat, auf dem sie u. a. Standards, aber auch neue Stücke veröffentlicht hat – eben ganz nach dem namensgebenden Konzept: „Mal laut – mal leise“.

 

Tim Fischer – Absolut

 

Auch der Chansonnier Tim Fischer präsentiert neues Material. Anspruchsvolle Texte (u. a. von Edith Jeske) finden sich auf seinem aktuellen Album. Bereits im Oktober hat er sein neues Programm vorgestellt, nun erscheint eine neue CD mit seinem neuen Programm.

 

ASP – Geisterfahrer

Die Mechanismen des Musikmarkts sind offensichtlich genreübergreifend. Aktuell überaus beliebt sind ja Re-Releases von erfolgreichen oder etablierten Alben. Die Band ASP, deren Musik dem „Gothic Novel Rock“ zuzuordnen ist, hat 2012 eine EP mit immerhin sechs Titeln veröffentlicht.  Nun hat man genau 2 – in Worten: zwei – Titel hinzugefügt. Damit wurde nach Plattenfirmenlogik ein Album – oder um es politisch korrekt zu formulieren: Der Band ebenso wie den Fans ans Herz gewachsen, darf die EP nun endlich gedeihen und zum Langspieler aufblühen. In Zahlen ausgedrückt heißt das – wer die Maxi-CD kauft, zahlt 5,99 EUR – die CD mit zwei weiteren Liedern kostet 16,99 EUR. – Die Qualität der Songs bzw. des Videos des Titelsongs ist sicher Geschmackssache, aber die Marktmechanismen sind irgendwo anscheinend doch überall gleich…

 

Sidling Sisters – Anders als Ihr denkt

 

Bereits ihr zweites Album haben die Cousins  Seidler unter dem Namen „Sidling Sisters“ herausgebracht. Rock, Pop, Punk – das sind die Wurzeln der Jungs. „Wilde Weiber“ und „Vom Tuten und Blasen“ – das sind die Themen, die die Sidling Sisers aus dem Schwarzwald beschäftigen.

 

Strom und Wasser – Herzwäsche

 

Ska-Punk-Polka-Tango-Randfiguren-Rock…  – so nennt die Formation „Strom und Wasser“ ihre Musikrichtung. Über sich selbst sagt die Band: „Seit Jahren das Extremste, was man unter der Bezeichnung "Liedermacher" finden kann, halten die Damen und Herren von Strom & Wasser nicht nur durch ihre brillante Musik, ihren hohen Gute-Laune Faktor und der wilden Mischung aus Politik, Party und anspruchsvollen Texten das Konzertpublikum im Bann…“ Die Gruppe hat auch mit Flüchtlingen gemeinsam Musik gemacht. Nun liegt das neue Album „Herzwäsche“ vor, auf dem laut Plattenfirma ein „ultimatives Mosaik aus Punk und Poesie abgefeuert“ wird. Dennoch bleibt die Gruppe auch ihrem politischen Anliegen treu, sich „gegen rechts“ zu stellen.

 

Heldmaschine – Himmelskörper

 

Im Metalbereich anzusiedeln ist die Koblenzer Band „Heldmaschine“, die mit „Himmelskörper“ ihr viertes Album vorlegt. Ein Lieblingsthema der Band ist „sexuelle Lust“ – kein Wunder, dass sie eine BDSM-Hymne auf ihrem Album vorhalten („Auf allen Vieren“). Erstaunlicherweise wird sie dennoch nicht mit Roland Kaiser, sondern gerne mit Rammstein in einen Topf geschmissen – kein Wunder, startete die Band doch als Rammstein-Tribute-Band („Völkerball“). Mit „Sexschuss“ hat man eine interessante Single ausgekoppelt – vermutlich wird das schon den einen oder anderen Fan erfreuen…

 

Ben Salomo – Es gibt nur Einen

 

Wie üblich, kommen auch in dieser Woche Freunde der Rapmusik auf ihre Kosten. Der 1977 in Israel geborene Berliner Rapper Ben Salomo (bürgerlich Jonathan Kalmanovich) hat ein neues Album produziert und konstatiert bescheiden: „Es gibt nur Einen“. Seit vielen Jahren moderiert er den auf Youtube zu sehenden Kanal „Rap am Mittwoch“. Ein Hauch von Selbstironie scheint dennoch vorhanden zu sein, bezeichnet sich Ben S. doch als „israelischen Kanacken“. Themen wie Religionswirrwarr und Verschwörungstheorien sind Bestandteil seines aktuellen Albums.

 

 

Ein großes Thema ist heutzutage die Wiederveröffentlichung von Erfolgsalben. Für die einen ein Ärgernis, für die anderen vielleicht auch eine Freude wegen der Bonustracks oder sonstigen „Goodies“ – inzwischen spielen sie im Musikmarkt eine Rolle. Auch an diesem Wochenende gibt es eine bemerkenswerte Neuauflage:

Sarah Connor – Muttersprache (Special de Luxe Version)

 

Die „Special de Luxe Version“ von Sarahs Erfolgsalbum „Muttersprache“, das ohnehin schon in diversen Konfigurationen zu haben ist, enthält sechs neue Songs – u. a. auch das Duett mit Henning Wehlandt (Bonnie und Clyde), dessen neues Album „Der Letzte an der Bar“ eigentlich auch an diesem Wochenende erscheinen sollte – der VÖ-Termin wurde aber verschoben… Angesichts des enormen Erfolges des „Muttersprache“-Albums ist davon auszugehen, dass auch die neue Version wieder beachtliche Umsatzzahlen erreichen wird und die CD wieder in hohe Charts-Regionen führen wird.

 

Im Bereich der Hitzusammenstellungen gibt es zwei Neuerscheinungen von beliebten Serien:

„Schlager 2016“

 

Eine sehr tolle Hit-Zusammenstellung des Schlagerjahrgangs 2016 bietet die Kollektion „Schlager 2016“. „Hulapalu“ (Andreas Gabalier), „Ich sterb für Dich“ (Vanessa Mai), „Geboren, um Dich zu lieben“ (DJ Ötzi), „Diese Nacht ist jede Sünde Wert“ (Andrea Berg), „Du schaffst das schon“ (Klubbb3), „Wir feiern das Leben“ (Michelle) und und und – fast alles, was Rang und Namen hat, findet sich auf dem aus zwei CDs und einer DVD bestehenden, von RTL beworbenen Tonträger-Set.

 

„Karneval der Stars – Folge 46“

 

Neben „Bravo Hits“ und „Kuschelrock“ dürfte die jährlich erscheinende „Karneval der Stars“-Reihe eine der erfolgreichsten CD-Reihen überhaupt in Deutschland zu sein. Kurz vor der Sessionseröffnung erscheint nun die 46. Auflage des beliebten Samplers. Bläck Fööss, Brings, Höhner, Paveyer – alles, was Rang und Namen im (Kölner) Karneval hat, ist auf der Doppel-CD enthalten.

Stephan Imming, 03.11.2016

http://www.haudegen.com/

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