"OFFIZIELLE DEUTSCHE MID WEEK CHARTS" (Gfk Entertainment)
Charts-Analyse: Vorschau auf die am Freitag (02.09.2016) erscheinenden GfK-Entertainment-Charts!
Stephan Immings Prognose für die kommenden Top-100-Listen – das sagt der GfK Entertainment-Trend: +++ Fulminantes Comeback der Beginner zu erwarten +++
Wer aktuell in der Bundesliga auf den Meister Bayern München wettet, ist ähnlich risikofreudig wie der, der die Beginner an der Spitze der kommenden Album-Charts sieht – ganz klar ist absehbar, dass die Hamburger Hip-Hopper 13 Jahre nach ihrer letzten CD-Veröffentlichung mit ihrem neuen Album „Advanced Chemistry“ die Charts-Spitze erreichen werden. Die Pioniere des Genres, die als „Absolute Beginner“ ihre Karriere starten, haben offensichtlich noch immer viele Fans, was vermutlich auch ihrem sehr populären Mitglied Jan Delay geschuldet sein könnte. Wie populär die Beginner aktuell sind, kann man auch an der Single-Liste erkennen, weil sich viele Songs des Albums in unteren Regionen der Single-Charts tummeln.
Die Kollegen der Splatter-Rapper-Band „Crystal F.“ haben gute Chancwn für eine Top-5-Platzierung. Ganz offensichtlich gibt es für Lieder wie „Kriechkiller“ und „Missgeburt“ Fans genug, um ein derartiges Album populär zu machen. Das Album erzählt offensichtlich eine Geschichte, bei der eine „Sarah“ eine große Rolle zu spielen scheint. Das Internetportal Rap.de schreibt, dass Crystal F. den Hörer auf eine „authentische Reise in den gestörten Kopf eines Stalkers, Sadisten und Mörders“ nimmt – offensichtlich sind das die Inhalte, die Rap-Alben in die Charts führen. Ich werde mir die CD dank der Warnung von Rap.de lieber nicht zu Gemüte führen, denn: „Es wird eine verstörende Geschichte erzählt, die auch gestandenen Männern einen Kloß in den Hals treibt“. Offensichtlich nichts für sensibler Gemüter….
Ein dritter Neueinstieg des Hip-Hop-Genres ist zu erwarten – allerdings eher in tieferen Regionen (Top-75). Der Rapper „Tatwaffe“ ist Mitglied der Formation „Die Firma“ und hat (nach 12-jähriger Solopause) nun wieder ein Album hingelegt namens „Sternenklar“. Neben vielen anderen Gastmusikern ist u. a. Eko Fresh auf einem der Tracks zu hören.
Die ungewöhnlichen Klänge der Berliner Rock-Band „Höchste Eisenbahn“ scheinen immer mehr Freunde zu gewinnen – das Album „Wer bringt mich jetzt zu den Anderen?“ schickt sich an, die Top-20 zu stürmen – ungewöhnlich für eine Musikrichtung, die einerseits 80er-Synthesizer wieder aus der Klamottenkiste holt (der legendäre DX-7 feiert sein Comeback), andrerseits aber auch vor Naturinstrumenten nicht zurückschreckt. Gastsängerin Judith Holofernes, die beim ersten Album mitwirkte, ist diesmal nicht dabei – offensichtlich hat das dem Erfolg der Produktion nicht geschadet. Freunde der Gruppe dürfen sich auf eine anstehende Live-Tour freuen.
Die 19-jährige Lina Maly, die u. a. schon bei der Französin Zaz im Vorprogramm mitwirkte, hat gute Chancen, die Top-30 der aktuellen Album-Hitliste zu knacken mit ihrem Debutalbum „Nur zu Besuch“. Erneut war Ina Müller hilfreich bei der Förderung eines deutschsprachigen Acts. Ob die Sängerin aus Schleswig-Holstein einen Ähnlichen Durchmarsch machen wird wie die überaus erfolgreichen AnnenMayKantereit, bleibt allerdings abzuwarten.
Die Festival-erprobte Deutschrock-Band Enorm wird in diesem Jahr zehn Jahre alt – Grund genug, das neue Album schlicht „Zehn“ zu nennen. Nostalgiker freuen sich sicherlich darüber, dass dort die guten alten Schallplatten ein Thema sind: Ein Song heißt „hoch lyrisch“ „Gefühl in Vinyl“. Ein Top-50-Einstieg bahnt sich an mit dem neuen Album.
Erst im nächsten Jahr wird auch die Alien Coen Band zehn Jahre alt – im Mai 2007 wurde die Gruppe um die attraktive, 1982 geborene Frontfrau gegründet. Mit ihrem ersten Livealbum „Alles, was ich hab“ könnte der Sprung in die Album-Charts gelingen. Wenn man sich auf der Homepage (www.aliencoen.com) der Band weitere Informationen zum aktuellen Album beschaffen will, guckt man allerdings dumm aus der Wäsche – dort ist anscheinend von einem neuen Produkt noch nichts bekannt…
„The Artist Formally Known As“… – nein, die Rede ist diesmal nicht von Prince, sondern von Julian Williams, der zu Beginn seiner Karriere unter den Fittichen von Moses P. als „J’Luv“ bekannt wurde. Dessen neues Album „Vergessene Welt“ hat gute Chancen, in der kommenden Album-Hitliste dabei zu sein. Auch auf seiner Homepage www.julianwilliams.de geht es kurios zu – ein Impressum lässt sich da nicht finden… – „verschnupft“ reagieren auch einige Fans des Soul-Sängers darauf, dass das Album nicht komplett neu ist, sondern einige Tracks bereits früher auf EPs veröffentlicht wurden und nun quasi noch mal „verkoppelt“ wurden.
Gfk Entertainment (Textvorlage)
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