GUNTER GABRIEL
In Gedenken an Gunter Gabriel!
HIER erinnert sich Musikmanager Michael Borge an den außergewöhnlichen Sänger und Songschreiber …:
Ich bin fassungslos, ratlos und ich weiß nicht was ich sagen soll. Zu intensiv waren die Tage, die letzten Tage mit Gunter Gabriel und dieser Kerl überraschte mich immer wieder.
Als ich Gunter kennenlernte, war er noch am Anfang seiner Karriere. Discjockey in der Dachluke in Berlin und immer wenn er nicht konnte, durfte ich für ihn einspringen.
Wie viele Jahre ist das her. Ich sehe uns noch zu dritt die Treppen des Clubs hinunterlaufen. Immer die Gitarre in der Hand.- Chris Juvens im Schlepptau und den Schwur, ich brauche unbedingt einen Hit um hier endlich rauszukommen. Das war im Jahre 1971.
In dieser Zeit lernte er THOMAS MEISEL kennen, der von nun an nicht nur Freund, sondern auch Produzent wurde und fortan an ihn glaubte. Aufbruch-Stimmung, „ DER ANDERE SONG“, ein Unterlabel der HANSA RECORDS wurde geboren und so für Gunter Gabriel ein zu Hause geschaffen. Neben seinen eigenen Hits, „Freiheit ist ein Abenteuer“, „Ich werd gesucht“, „Er ist ein Kerl“, „Hey Boss ich brauch mehr Geld“ und vielen anderen kamen auch andere Stars und verlangten nach Songs von Gunter Gabriel. Frank Zander, Juliane Werding, Rex Gildo, oder auch Peter Alexander.
Er war gefragt wie nie und doch kam der Absturz. Er ging von seinem Mentor Thomas Meisel weg. Am Grabe von Thomas Meisel bezeichnetet er es, als seinen größten Fehler und setzte auch hier die ganze Trauergemeinde ins erstaunen, denn was er auf der Bühne des Meistersaales von sich gab, war an Dank und Rührung nicht zu überbieten.
Gunter Gabriel war irgendwie wieder im Hause Meisel angekommen. Sprühte voller Ideen und wollte eine neue CD mit Berliner Liedern herausbringen. Als ich ihm Mitte Mai eine CD mit seinen größten Hits präsentierte war er nur enttäuscht und sagte dieses auch überdeutlich.
Doch einen Tag später die Entschuldigung und ja Alter natürlich machen wir eine Tour, sage Bescheid, wenn Du mich brauchst und wir machen das.
Gesagt getan, er kam nach Berlin, ich holte ihn aus seinem Hotel. Pünktlich gab er sein erstes Interview, machte seine Sprüche. Aber keiner grollte. Man kannte ihn und man ging mit diesen Sprüchen im positiven um.
Als wir aus dem Radiohaus kamen sagte, so Alter jetzt gehen wir zu UDO WALZ, der soll dir einen guten Arzt für deine Thrombose nennen. – So geschah es und auch so war Gunter Gabriel.
Wir vom Hause Meisel trauern um einen großen Künstler, der zum Schluss seines künstlerischen Schaffen wieder nach Hause gekommen ist und ich werde seine Geradlinigkeit und Ehrlichkeit vermissen.
Michael Borge, 23. Juni 2017
https://www.guntergabriel.de/