UDO LINDENBERG, KERSTIN OTT, DANIELA KATZENBERGER & LUCAS CORDALIS u.a.
Deutschsprachige Neuerscheinungen per 2. Dezember 2016!

Stephan Imming stellt die deutschsprachigen Neuerscheinungen vor …: 

LIVE-ALBEN

 

Udo Lindenberg – Stärker als die Zeit – live

 

Mit hoher Wahrscheinlichkeit dürfte Udo Lindenberg das Album des Jahres 2016 mit „Stärker als die Zeit“ abgeliefert haben – einzig Andrea Berg könnte da vielleicht noch ein Wörtchen mitreden. Das muss man sich mal vorstellen: Udo Lindenberg erhielt für sein Lebenswerk(!) 1992 den Echo, 2000 die Goldene Europa, 2006 die Eins Live Krone und 2009 die Goldene Kamera – alle Preise wohlgemerkt für das Lebenswerk. – Das ließ Udo nicht auf sich sitzen und machte fröhlich weiter – um nun wieder Preise für das aktuelle Werk einzuheimsen. Zuletzt gelang dies mit dem Bambi – und der Echo 2017, 25 Jahre nach dem für das Lebenswerk, kann vermutlich fest (ggf. sogar in mehrfacher Ausfertigung) eingeplant werden. Mit 70 Jahren startet Udo noch mal richtig durch und bringt nun sein aktuelles Programm passend zum Weihnachtsfest in einer Live-Version auf den Markt – in verschiedenen Konfigurationen. Für die ganz harten Fans gibt es eine „Super de Luxe-Edition mit 4 CDs, 2 BluRays und einer DVD. Gefragt wird sicher auch das 3-CD-Set sein – süßer die Kassen nie klingen…

 

In Extremo – Quid pro quo live

 

Mit „Quid pro quo“ hat die Mittelalter-Rockband In Extremo es erneut an die Spitze der Albumcharts geschafft. Grund genug, die gleichnamige Tour auf einem Tonträger festzuhalten. Das Konzert aus dem Kölner Palladium wurde für die Veröffentlichung als Live-Mitschnitt ausgewählt. Wer das „Limited Digipack“ kauft, bekommt noch die Studioversion des Erfolgsalbums dazu mit drei Bounstiteln.

 

Kasalla – Live in der Kölnarena

 

Auf der Überholspur ist die Kölner Band Kasalla. Die seit 2011 bestehende Truppe um Gitarrist und Songwriter Flo Peil hat sich ihr Publikum insbesondere im Kölner Karneval erspielt, schlägt aber auch rockige Töne an.  Mit „Pirate“, „Alle Jläser huh“ und „Stadt met K“ haben sie sogar drei Single-Hits landen können. Inzwischen füllen die Jungs sogar die legendäre Lanxess- ääääh, Kölnarena, was im September 2016 gleich zwei Mal gelang. Einige Gäste wie Carolin Kebekus haben die Musiker unterstützt.

 

OLDIES, BUT GOLDIES

 

Will Brandes – Marina

 

Will Brandes, der eigentlich Lehrer werden wollte und wegen des Krieges eine Lehre zum Kaufmann absolvierte, machte von Kindesbeinen an Musik und beteiligte sich an Studentenkabaretts und so genannten „Je-Ka-Mi“-Veranstaltungen (Talentwettbewerben). Seinen ersten TV-Auftritt absolvierte er bei Peter Frankenfelds Show „Toi, Toi, Toi“ . Bereits 1957/58 nahm er erste Schallplatten beim Label Heliodor auf – damals noch als Willi Brandes. Große Erfolge landete Brandes mit seiner für die Electrola eingespielten deutschen Version von „Marina“ und dem für Polydor produzierten Lied „Baby Twist“. Er nahm an einigen Schlager-Wettbewerben teil (u. a. war er gemeinsam mit Ruth Fischer Sieger des ersten deutschen Schlagerfestivals in Wiesbaden (Lied „Was wär das alles ohne Dich“). 1963 sang er für Deutschland beim Schlagerfestival in Zoppot/Polen („Denk nicht an morgen“).

Inspiriert von einer Konzertreise mit dem Orchester Kurt Edelhagen, war er Mitte der 1960er Jahre in der damaligen DDR recht aktiv und erfolgreich. Gegen Ende der 1960er Jahre beendete er seine Schlagerkarriere, nachdem sein Vertrag mit der Polydor ausgelaufen war und stieg  zunächst in das Geschäft seiner Eltern ein, um anschließend eine Gaststätte mit Restaurant in seinem Heimatort in Niedersachsen zu eröffnen. Ein gemeinsam mit seiner Tochter, die bezeichnenderweise Marina heißt,  unternommener Comebackversuch scheiterte leider. Das Label spectre media erinnert mit einer schön zusammengestellten Doppel-CD an den 1990 verstorbenen Sänger.

 

Ivo Robic – Morgen – 50 große Erfolge

 

Der studierte Musiker Ivo Robic aus dem damaligen Jugoslawien war bereits Mitte der 1950er Jahre mit Live-Auftritten in Deutschland erfolgreich. Als es 1959 zum Streit, später sogar zum Bruch zwischen den damals überaus erfolgreichen Musikproduzenten Lothar Olias und Peter Moesser kam wegen des eigentlich für Freddy Quinn vorgesehenen Liedes „Morgen“, schlug Robics große Stunde – er nahm den Titel für ein Demo (begleitet vom Orchester Bert Kaempfert) auf. Zunächst wurde die Scheibe ein Flop – bis es eine Einladung in die US-Talkshow von Perry Como gab. Daraufhin schaffte Robic sensationell mit seinem „Morgen“-Song den Sprung in die US-Hitparade bis in die Top-15. Über den großen Teich schwappte das Lied dann auch in hiesige Hitparden und konnte sich über Monate hinweg dort halten – die Debutsingle „Morgen“ kann also als Riesenhit verzeichnet werden. Der Erfolg hielt bis in die 1970er Jahre an – immerhin 10 Singlehits konnte Ivo Robic verbuchen, darunter Erfolge wie „Mit 17 fängt das Leben erst an“ und „Muli-Song“ und „Rot ist der Wein“. Auch hier ist es das Lebel spectre media, das gleich 50 Erfolge des 2000 verstorbenen beliebten Sängers auf einer neuen Doppel-CD verkoppelt hat.

 

Rudi Schuricke – Capri Fischer – das Schönste von Rudi Schuricke

 

Mit „historischen Aufnahmen“ wirbt das Label „LaserLight Digital“ für eine neue Hit-Zusammenstellung des Schlagersängers Rudi Schuricke, der „beinahe“ bei den Comedian Harmonists angeheuert hätte, wenn er nicht sein eigenes Projekt damals verfolgt hätte. Im Nachkriegsdeutschland sorgte Schuricke mit dem von Gerhard Winkler  und Ralph Maria Siegel geschriebenen „Capri Fischer“ für den ersten ganz großen Schlagererfolg, den er 1949 aufnahm, wobei der Titel schon Jahre zuvor veröffentlicht wurde. Aber in der Version von Schuricke wurde  der Titel zum Superhit. Mit seinen romantischen, teils wehmütigen Schlagern hatte er in den 1950er Jahren große Erfolge – erst das Aufkommen der Rockmusik ließ seinen Erfolg abebben. 1973 verstarb Rudi Schuricke im Alter von nur 60 Jahren. Die CD „Capri-Fischer – das Schönste von Rudi Schuricke“ erinnert noch mal an den großen Sänger

 

NEUE SCHLAGER- UND POP-ALBEN

 

Kerstin Ott – Herzbewohner

 

Als Kerstin Ott vor über 10 Jahren ein aus vier Akkorden bestehendes Lied für ihre kranke Freundin schrieb, hätte sie wohl im Traum nicht daran gedacht, dass das viele Jahre später der wohl größte deutschsprachige Hit des Jahres werden würde. Vermutlich wäre es auch nie so weit gekommen, wenn nicht das Produzentenduo „Stereoact“ bei Youtube auf den Titel aufmerksam geworden wäre und es in einem neuen Sound aufgenommen hätte. So wurde aus einem Schlager ein „Deep House“-Titel, und Kerstin trat quasi eine Welle der Verquickung von Schlager und „Deep House“ Elementen los. Der Sampler „NDHW“ (Neue Deutsche House Welle) verkaufte sich extrem gut, was speziell durchaus dem Schlager wohl nicht geschadet hat. Viele haben Kerstin Ott als „One-Hit-Wonder“ abgetan – mit „Scheißmelodie“ hat sie aber immerhin einen (wenn auch kleinen) Nachfolge-Hit gelandet. Ihren dritten Erfolg will sie mit ihrem Album und der Single „Kleine Rakete“ erreichen – ob diese „Rakete zündet“, werden die nächsten Wochen zeigen…  – an den Erfolg Kerstin Otts hat sich übrigens Tanja Lasch angehängt, deren „Die immer lacht“-Version aus der Barcleycard-Arena zu Hamburg immerhin auch schon über 5 Mio. Youtube-Klicks verzeichnen kann…

 

Daniela Katzenberger & Lucas Cordalis – Frohe Weihnachten

 

Ihr erstes gemeinsames Weihnachten als Ehepaar bereiten „die Katze“ Daniela Katzenberger und Lucas Cordalis vor. Zu dem Anlass war ein Weihnachtsalbum natürlich mehr als „überfällig“ – vielleicht auch inspiriert von ihrer Generalaudienz beim Papst (- das ist leider kein Scherz!…). Und da Frau Katzenberger an Heilig Abend beim „Kultursender“ RTL II live(!) zeigt, wie sie so Weihnachten feiert, liegt es natürlich nahe, das auch musikalisch zu krönen, zumal Schwesterchen Jenny Frankhauser ja bewiesen hat, dass man mit Musik erfolgreich sein kann. Wer meint, „Süßer die Glocken(!) nie klingen“ sei ein passender Titel für das Album, wird enttäuscht. Trotz ihrer Brustoperation beschränkt „die Katze“ sich auf „Kling Glöckchen klingelingeling“…..

 

Angelika Milster – Du hast mir Glück gebracht – das Beste zum Jubiläum

 

Pünktlich zum „Jubiläum“ – damit ist ein „runder“ demnächst anstehender Geburtstag gemeint – bringt Angelika Milster ein prall gefülltes Doppelalbum mit 38 ihrer Erfolge heraus. Dabei scheint sie recht eitel zu sein – das Cover der CD ist das gleiche, das schon 2008 für eine CD verwendet wurde („Ich sage ja“). Die Diva ist eben zeitlos.. – Vor drei Jahren erschien übrigens bereits ein gleichnamiges Studioalbum („Du hast mir Glück gebracht“), das bislang ihr letztes „Produktalbum“ war.

 

Story of Dakota – Ein ewiger Kreis

 

An Weihnachten wird RTL die Neuverfilmungen der Winnetou-Klassiker über den Bildschirm flimmern lassen. Die Künstler Sasha die Capri und Johanna Schmidthals haben sich  zu dem Anlass zu einer Gruppe zusammengetan, die von Robert Alan Packard aufgrund seines „indianischen“ Kulturhintergrundes, unterstützt wird. Das Album „Ein ewiger Kreis“ ist laut Werbetext ein „neuartiges Experiment, die musikalischen Grenzen im Pop zu überschreiten“, es lebt von der Idee, das Image aus Indianer-Filmen beiseite zu schieben und die Ureinwohner Nordamerikas einfach als Menschen zu sehen.

 

RAP-ALBEN

 

Genetikk – Fuckk Genetikk

 

Auch in Saarbrücken wird gerappt – mit D. N. A. und „Achter Tag“ haben der Rapper „Karuzo“ und sein Produzent „Sikk“ bereits zwei Nummer-1-Alben auf den Markt gebracht. Der Song „Peng Peng“ wurde vorab ausgekoppelt.

 

Stubenhacker – Für immer wach

 

Der „Motion Designer“ (also Gestalter z. B. von Werbung oder Film-Vorspannen) Sebastian Stuertz macht „nebenbei“ Musik, die dem Hip Hop Genre verwandt ist. Dabei verbirgt er sein Gesicht und zeigt dem Publikum stattdessen drei Smartphones, die so etwas wie ein Gesicht simulieren. Kein Wunder, dass einer seiner Songs „Telefone im Gesicht“ heißt. Offensichtlich ist seine Musik „etwas Anderes“, um einen weiteren Songtitel zu bemühen. In einem Interview lässt „Stubenhacker“ aber die Katze aus dem Sack, was vermutlich seine eigentliche Motivation ist: „Ich kann warten, bis Apple anruft und den Stubenhacker für die nächste iPhone-Kampagne will.“

 

Alles mit Stil – Chaos

 

Seit 2014 existiert die aus sieben Musikern (3 x voc, gui, b, dr) bestehende österreichische Band, deren Musik man als Mischung aus Metal, Hip-Hop und Rock bezeichnen kann. Unterstützt von fünf anderen Gruppen, wird das aktuelle Album des Septetts am 10. Dezember in der RGO-Arena in Lienz vorgestellt.

 

WIEDERVERÖFFENTLICHUNGEN

 

Die Roten Rosen – Wir warten auf’s Christkind (Vinyl)

 

Das Weihnachtsalbum der „Roten Rosen“, ihres Zeichens quasi „Alter Ego“ der Punkband Tote Hosen, wird volljährig – schon wieder 18 Jahre ist es her, dass sie ihre legendäre Weihnachtsplatte „Wir warten auf’s Christkind herausgebracht haben. Für viele ist es DAS Weihnachtsalbum – also nix mit Andrea Jürgens, Roger Whittaker und Helene .. – Grund genug, die großartigen Weihnachtslieder für echte Nostalgiker auch mal im Vinylformat zu präsentieren…

 

SINGLES

 

De Lancaster – Never Ending Story (Alle Macht den Träumern)

 

Mitte der 1980er Jahre wurde Michael Endes Buch „Die unendliche Geschichte“ verfilmt. Wenngleich der Buchautor damit nicht wirklich glücklich wurde, ist der von Giorgio Moroder komponierte und von Limahl gesungene Titelsong „Never Ending Story“ ein großer Hit geworden. Die deutsche Version sang damals Silvia, eine aus Bamberg stammende Sängerin, die einst mit Drafi Deutscher liiert war und auch bei der Vorentscheidung zur Eurovision teilnahm („König und Dame“). Das aus Georg Fischer und Thomas Lackmann bestehende Projekt „De Lancaster“ hat nun einen Remix des beliebten Evergreens auf den Markt gebracht, der Erinnerungen an die „gute alte Zeit“ wecken will.

 

Max Giesinger – Wenn sie tanzt

 

Einer DER deutschen Hits dieses Jahres ist sicher (neben „Die immer lacht“) „Einer von 80 Millionen“ von Max Giesinger, der einst den vierten Platz der Castingshow „Voice of Germany“ erreichte. Im Gegensatz zu fast allen anderen „Superstars“ dieser Art hat er sich durchgebissen und tatsächlich einen großen Hit landen können. Die Nachfolgenummer, „Wenn sie tanzt“, hat es als digitale Veröffentlichung auch kurz in die Hitlisten geschafft. Nun gibt es sogar eine physische Maxi-CD der Geschichte, die die Balance zwischen Alltagsstress und Alltagsflucht beschreibt bei der Schwierigkeit, Erziehung und Vollzeitjob nebst Haushalt unter einen Hut zu bringen.

 

Der besondere Tipp:

Söhne Hamburgs – Moin, Moin, Moin

 

Nachdem die „Söhne Mannheims“ bundesweit für großes Aufsehen gesorgt haben mit einem gigantischen Erfolg, wird es nun Zeit für die „Söhne Hamburgs“, die sich laut Songtitel selbst als „Männer in den besten Jahren“ sehen. Bekannte Namen verbergen sich hinter den „Söhnen Hamburgs“: Als Sänger tritt Stefan Gwildis in Erscheinung, Tastenakrobat ist Joja Wendt und an den Satitn verdingt sich Rolf Claussen. Bereits seit zwei Jahren treten die Jungs – ääh, Männer bereits gemeinsam auf – nun war es an der Zeit für ein erstes gemeinsames Album, das – O-Ton der Plattenfirma – als Statement dreier Musikverliebter, denen nichts heilig ist außer ihrer Passion für möglichst handgemachte Songs“ zu verstehen sei. Mit illustren Gästen feiern die „Heiligen Drei aus der Hansestadt“ am 18. Dezember bereits Weihnachten – und zwar in der Hamburger Barcleycardhalle.

Stephan Imming, 01.12.2016
http://www.warnermusic.de
http://www.udo-lindenberg.de/

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