smago! INFORMIERT
Auch smago! Leser und Schlager-Experte Stephan Imming plädiert für mehr deutsche Musik in den öffentlich-rechtlichen Sendern!

Lesen Sie HIER seinen Gast-Beitrag…: 

Hallo zusammen,

 

die Idee der Gruppe von Gaby van Dieken finde ich gut.

Wobei ich nicht sagen will, dass deutsche Musik IMMER gut ist und internationale IMMER schlecht. Im Gegenteil – gäbe es eine ausgewogene gute Mischung, würde das den deutschen Schlager sogar aufwerten. Mein Traum wäre, wenn die Medien es wieder so machen könnten wie es in der Disco üblich war – Zeiten, in denen ohne große Proteste erst T. Rex, dann Heino, dann Sweet, dann Marianne Rosenberg auftrat.. – das würde – so meine ich – dem Schlager mehr nutzen als ein rein deutsches Programm. Es ist aber Illusion zu glauben, dass so etwas im öffentlich-rechtlcihen Rundfunkt stattfindet – leider.

Aus diesem Grunde habe ich mich vom Radio weitgehend entfremdet. Lange Jahre habe ich im Auto auf dem Nachhauseweg noch die nach meiner Meinung sehr gute Sendung "Auf Deutsch" (bzw. Vorgängersendung mit gleichem Konzept) gehört und dabei vereinzelt Sänger für mich entdeckt, die ich vorher nicht so auf dem Schirm hatte, z. B. Linda Hesse.

Dass man diese Schiene und vor allem die WDR 4-Hitparade "Top 17" eingestellt hat, finde ich schonsehr unverschämt – und auch nicht nachvollziehbar: Der deutsche Schlager boomt wie seit Jahrzehnten nicht – und ich weiß, wovon ich rede – ich verfolge das seit ca. 1978 sehr intensiv.

Ich weiß noch, wie stark es mich verwundert hat, dass mit WDR 4-Start das Programm sensationelle Quoten hatte und Ende der 80er Deutschlands erfolgreicher Radiosender war. Das passte so gar nicht zu den damaligen Verkaufszahlen – teilweise waren Ende der 80er 2 von 75 Charts-Hits deutschsprachig.

Heute ist es umgekehrt – Schlager boomt wie lange nicht – und im Radio werden die ewig gleichen Harpo-Oldies gedudelt (nix gegen Harpo – im Gegenteil, ich höre ihn sehr gerne – aber ich möchte auch mal neue Songs hören).

Der WDR ist bekannt dafür, Zuhörer-Wünsche im Sinne eigenen Geschmacks zu ignorieren. WDR 3 sendet mehr oder weniger unter Ausschluss der Öffentlichkeit – aber die dort stattfindenden Sendungen haben eine Lobby. Die Schlager-Top-17, für regionale und auch sonstige Sänger existenziell wichtig, wird mal eben einfach so abgeschafft.. – ähnlich erging es Mal Sondock Ende 1984 und Anfang der 90er Wolfgang Roth mit der Schlagerrallye – da passte das einigen Sesselfurzern nicht ins Konzept und wurde mit "Basta!"-Gesinnung abgestellt.

Nun kommt das "Aaaaber" – hat das der deutschen Musikszene geschadet? Ich würde das fast verneinen. Im Gegenteil – durch diese latente Bevormundung gerade von Schlagerfans hat sich eine Szene gebildet, die enorm gewachsen sind. Neben den Superstars erzielen auch alt eingesessene, zwischenzeitlich aber erfolglose, Leute respektable bis gigantische Verkaufszahlen – nehmen wir z. B. Matthias Reim, der nach einer Durststrecke wieder richtig "oben auf" ist. Vielleicht lautet das Motto der Fans "Wir lassen uns das Singen nicht verbieten"?

Im Internet-Zeitalter ist man auf teilweise komplett demotivierte oder unfähige Radio-Redakteure nicht angewiesen (- wobei es auch Ausnahmen gibt: Andreas Herkendell macht z. B. als Schallplatten-Bar-Redakteur erstklassige Arbeit – solche Leute würde man sich mehr wünschen -).

Das Thema an sich ist aber ein Dauerbrenner. Es wurde schon in den 70ern diskutiert…

Liebe Grüße

Stephan

Stephan Imming (Textvorlage)

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