"OFFIZIELLE DEUTSCHE CHARTS" (Gfk Entertainment)
Charts-Analyse: 21. KW 2016 (20.05. – 26.05) – – Andreas Martin schafft beste Charts-Platzierung seiner Karriere!

Stephan Immings Charts-Besprechung zu den GfK-Charts per 27.05.2016! 

Maximilian Diehn hat es tatsächlich geschafft. Unter seinem Rapper-Namen „Kontra K“ eroberte er die Spitze der deutschen Album-Charts und löste damit Udo Lindenberg ab, der diese Position über drei Wochen belegte. Der Berliner Rapper, dessen letztes Album „Aus dem Schatten ins Licht“ auch schon die Position 2 knackte, ist damit der erste Rap-Musiker, der für sein Album „Labyrinth“ die neue Auszeichnung „#1-Award“ der Offiziellen Deutschen Charts erhalten hatte – vor ihm gelang das bislang Andrea Berg und Udo Lindenberg, die Spitzenposition bleibt damit weiter fest in deutschsprachiger Hand.

Altrocker Udo Lindenberg hält sich mit seinem bärenstarken Album „Stärker als die Zeit“ sehr gut auf Platz 2. Gleich drei weitere (ältere) Alben von ihm finden sich in der aktuellen Hitliste. (Zum Vergleich: Der 2. Platz der Vorwoche, „Karate Andi“, findet sich in der 2. Platzierungswoche auf Platz 22 wieder).

Wie erwartet, hat DSDS-Sieger Prince Damien es auf den Bronze-Platz geschafft. Ob der Bohlen-Schützling eine ähnlich fulminante Karriere mit vielen „Glücksmomenten“ (so der Name seines Albums) erleben wird wie das z. B. bei Beatrice Egli der Fall ist, darf dennoch bezweifelt werden.

Sehr gut platziert ist mit Position 4 noch immer Xavier Naidoos  „Sing meinen Song – das Tauschkonzert Vol. 3“, der sein Solo-Album „Nicht von dieser Welt 2“ auch noch in die Top-10 hieven konnte (Platz 9). Auch Andrea Berg (Platz 8) und Reinhard Mey (Platz 10) haben es erneut unter die besten 10 geschafft.

Nicht ganz gelungen ist das Andreas Martin – nur ganz knapp schrammte der an den Top-20 vorbei und schaffte es mit seinem Album „Tänzer, Träumer, Spinner“ auf Platz 21 der Top-100.  Das ist dennoch die beste Charts-Platzierung, die der Sänger und Produzent jemals in seiner Karriere erreicht hatte. Die beste bisherige Notiz gelang mit der Single „Amore mio“ – im Jahr 1982 gelang damit ein 25. Platz, das bislang bestplatzierte Album war 2012 „Kein Problem“ (33.) – insofern ist auch der 21. Rang ein großer Erfolg für den beliebten Schlagersänger.

Auch Rapper Milonair hat es nicht ganz geschafft, die Top-20 zu entern, Platz 28 dürfte aber dennoch als guter Erfolg gewertet werden. Mit „BRKN“ konnte wie erwartet ein weiterer Rapper die Top-100 entern (Platz 78: „Kauft meine Liebe“).

Bemerkenswert: Sarah Connors Album „Muttersprache“ ist nun genau ein Jahr in den Charts und wurde inzwischen mit Dreifachplatin ausgezeichnet – auch aktuell ist ihr Album noch sehr gefragt (Position 15).

Bei den Singles ist nach wie vor der „wahre Gewinner des Eurovision Song Contests“ Justin Timberlake mit „Can’t Stop the Feeling“. Wie angesichts der Qualität der Siegertitel zu erwarten war, ist offensichtlich in diesem Jahr in Deutschland der Siegertitel, an den sich schon jetzt wohl kaum noch jemand erinnert, nicht mal in die Top-100 gekommen – die extrem gute Einschaltquote konnte insofern leider nicht in kommerziellen Erfolg umgesetzt werden – zumindest nicht, wenn man die Wettbewerbslieder als Maßstab nimmt.

Etwas enttäuschend ist, dass sich Prince Damien nur zwei Wochen nach dem fulminanten Spitzenreiter-Start nun mit seiner Single „Glücksmomente“ mit Platz 15 zufrieden geben muss.

Erfreulich: Der höchste Neueinsteiger in der Single-Hitparade ist Philipp Dittberner, der kürzlich mit „Wolke 4“ einen Top-10-Hit hatte. Sein aktueller Titel „In Deiner kleinen Welt“ schaffte es immerhin auf Platz 69.

Der aktuelle Album-Spitzenreiter Kontra K hat auch in der Single-Liste zwei Titel etablieren können, nämlich „Ikarus“ (81.; nicht zu verwechseln mit dem Costa Cordalis-Schlager) und „Atme tief ein“ (88.; nicht zu verwechseln mit „Wieder hier“ von Westernhagen).

 

Vorschau: Heißer Anwärter für die kommende Nummer 1 ist sicher der Gangsta-Rapper Farid Bang, der mit neuem Album („Blut“) an den Start geht. Die letzten drei Alben schafften es jeweils, Spitzenreiter zu werden.

Ebenfalls dem Rap-Genre zugehörig sind „Gzuz und Bonez MC“, deren Album „High und Hungrig 2“ sicher auch auf vorderen Rängen der Hitlisten zu finden sein wird – schließlich ist in einer Rezension zu lesen: „Überkrass – das Album ist so krass – es rasiert alles!“. Auch diese „Kollaboration“ könnte eine Nummer 1 werden.

Viel „härter als Gangsta-Rap“ ist das, was der Niederländer Henk van Daam macht. Seine CD „Sag einfach ja“ steht in den Startlöchern und beinhaltet eine Textzeile, die selbst Farid Bang wohl zu heftig wäre (kleiner Scherz): Der 32-jährige singt „Du bist die beste Mama auf der Welt“ … – ob es für den Hitparaden-Einstieg reichen wird, ist eher zweifelhaft.

Echte Rap-Fans werden vermutlich zucken, aber mit so etwas wie „Rap-Schlager“ hat einst Oli P. die Massen begeistert. Zwölf Jahre nach seinem letzten Album legt er nun ein neues Werk vor: „Wie früher“. Ob die fachkundige Unterstützung von Größen wie Sido und Lukas Hilbert zur Hitparaden-Notiz führen wird, werden wir in den kommenden Woche wissen.

Bessere Aussichten hat da wohl der Produzent Günther Behrle mit der seit 1993 bestehenden Formation „Captain Cook und seine singenden Saxophone“, die wieder eine neue CD auf den Markt gebracht hat. Diesmal steht das Fernweh im Mittelpunkt – in „Komm ein bisschen mit nach Italien“ werden südländische Evergreens im neuen Gewand vorgestellt. Gaaanz wichtig – im „neuen Gewand“ präsentiert sich auch der neue „Captain Cook“-Saxofonist namens Konstantin ein weißes Hemd und eine weiße Kapitänsmütze. Das dürfte (richtige Zählung vorausgesetzt) der siebte „Captain Cook“ in der Geschichte der Formation sein. Wenn das nicht zum Einstieg in die Top-100 reicht, wäre das schon verblüffend…

Der bei Carmen Nebel gewählte „Newcomer des Jahres“ Jonathan Zelter, der zuvor auch schon mit dem smago!-Award dekoriert wurde, präsentiert sein Debutalbum. Man darf gespannt sein, ob der Wahl-Mannheimer mit „Sei immer Du selbst“ eine gute Platzierung in der CD-Hitparade erreichen kann.

Stephan Imming, 27.05.2016 (für www.deutschesmusikradio.de)
http://www.gfk-entertainment.com/
http://www.officialcharts.de

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