HELENE FISCHER
"Helene Fischer" schon jetzt Nummer 1 der Jahresbestseller bei Amazon!
Während GfK und Media Control mit unterschiedlichen Herangehensweisen unterschiedliche Spitzenreiter ermitteln, gibt es bei Amazon eine klare Anführerin der Charts …:
Am 3. März 2017 erschien die CD des Superstars Ed Sheeran und setzte sich recht bald an die Spitze der Amazon-Bestseller des Jahres 2017. HELENE FISCHERs neues Album erschien am 12. Mai, also mehr als zwei Monate später. Da schien es schwierig zu sein, zahlenmäßig den britischen Superstar zu überholen – das ist aber schon jetzt gelungen – mit der Standardversion ihres Albums steht Helene inzwischen auf Platz 1 der Amazon-Jahresbestenliste, darüber hinaus(!) hat sie aktuell den 6. Platz mit ihrer Deluxe-Version inne. Nach abgesetzten Tonträgern ist Helene im Jahresvergleich also „meilenweit“ vorne – selbst im Vergleich zu absoluten Topgrößen wie eben Ed Sheeran, ihren „speziellen Freunden“ von den Toten Hosen und Depeche Mode.
Bei Amazon (und fast allen anderen Verkaufshitparaden) ist es recht einfach – relevant ist die Zahl der verkauften Einheiten. Und da ist Helene seit vielen Wochen sehr weit vorne, meistens sogar auf Platz 1. Die offizielle Verkaufshitparade wird aber von der GfK (Gesellschaft für Konsumforschung) ermittelt. Und die ermittelt die Charts nicht etwa nach Stückzahl, sondern nach dem preislichen Umsatz der verkauften Alben. Überspitzt gesagt bedeutet das, wenn man eine Box mit einer CD, fünf T-Shirts und fünf Kaffeebechern für 100 EUR verkauft, ist man selbst dann auf Platz 1 der Charts, wenn der Kontrahent neun mal sein aktuelles Album für 10 EUR verkauft. (Der Fairness halber muss allerdings erwähnt werden, dass dieses Phänomen auch Helene und ihrem Management nicht unbekannt ist und auch sie ja verschiedene Konfigurationen auf den Markt gebracht hat – allerdings mit klarem Fokus auf die Tonträger).
In der vergangenen Chartwoche kam es daher erneut zu dem Phänomen, dass Helene bei der „offiziellen“ GfK-Liste „nur“ den 2. Platz erreichte (an der Spitze stehen dort Kraftklub), während sie bei Media Control klar auf Platz 1 steht. Warum die GfK vorgeht wie sie vorgeht, verstehen viele Fans nicht, weil das das Bild doch sehr verdreht, aber wenn man sich darauf geeinigt hat, ist das System nun mal so. Ob man mit dem über viele Jahrzehnte von Media Control etablierten System nicht besser gefahren ist, darüber lässt sich trefflich streiten.
Irritierend ist aber nun folgende Aussage der GfK: Sowohl nach Umsatz als auch nach Menge stehen Kraftklub mit ihrem Werk "Keine Nacht für Niemand" in der Ermittlungswoche 23.2017 (02.-08.06.2017) auf Platz eins der Offiziellen Deutschen Charts. Das bedeutet, dass laut Aussage der GfK Kraftklub in der Woche vom 02. bis zum 08. Juni mehr Alben verkauft haben als Helene Fischer – selbst dann, wenn man den „Umsatz“-Aspekt außen vorlässt.
Media Control hingegen behauptet, dass Kraftklub nur knapp 91 Prozent des Mengenumsatzes von Helene Fischer erreicht habe – das heißt, dass in der zur Diskussion stehenden Woche laut Media Control auf 10 Helene-Alben 9 Kraftklub-Alben verkauft wurden, was übrigens auch schon ein sensationell guter Wert ist.
Eins ist damit klar: Eine der beiden Erhebungen ist falsch. Die Amazon-Charts sind sicher nicht das Maß aller Dinge – aber wenn ich mich dort umsehe, habe ich mir meine Meinung gebildet, welche der beiden Ermittlungssysteme korrekter ist.
Meines Erachtens hat der Bundesverband Musikindustrie mit den neuen ECHO-Regelungen, die sonnenklar gegen Helene Fischer zielten und die die tatsächlichen Erfolge des vergangenen Jahres nachweislich „auf den Kopf stellten“, zumindest bei mir stark an Vertrauen verloren – auch vor diesem Hintergrund tue ich mich schwer mit diesen „Umsatz“-Hitlisten und dem ellenlangen „transparenten“ Regelwerk. Vielleicht sollte man für eine Weile zwei Hitlisten veröffentlichen – eine nach Umsatz, eine nach verkaufter Stückzahl und beobachten, welche der beiden von den Musikinteressenten mehr Akzeptanz erfährt ….
Wie dem auch sei, kann man Helene dazu gratulieren, schon jetzt, in der 1. Jahreshälfte, die Spitzenposition der Jahrescharts bei Amazon eingenommen zu haben – ob sie sich bis zum Jahresende dort hält, bleibt sicher abzuwarten, man muss aber kein Prophet sein, um genau das zu erwarten. Ob das dann auch für den ECHO reichen würde, steht freilich wieder auf einem ganz anderen Blatt…
Stephan Imming, 13.06.2017 (Textvorlage)
http://www.universal-music.de/company/umg/polydorisland
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