DANIELA LORENZ
Die CD "Himmelweit" im (Kurz-)Test von Holger Stürenburg!

Für Stürenburgsche Verhältnisse kann man durchaus fast schon von einem “Kurz-Text” sprechen…: 

Die junge, blonde Sängerin DANIELA LORENZ ist noch ein verhältnismäßig unbeschriebenes Blatt in den breitgefächerten Welten des neuen deutschen Popschlagers. Ihre Homepage ist noch nicht freigeschaltet; die Informationen auf Facebook bleiben spärlich. Fest steht nur, dass die junge Dame, die dieser Tage bei SPECTRE MEDIA ihre Debüt-CD „HIMMELWEIT“ veröffentlicht hat, von ihren zunehmend mehr und mehr werdenden Fans als eine der „schönsten Stimmen des deutschen Schlagers“ bezeichnet wird, ihr Gesangstalent bereits in ihrer Kindheit erkannt wurde, sie aber erst ab dem Teenageralter dieses v.a. durch kleinere Liveauftritte mit schlagerhaften Coversongs öffentlich unter Beweis stellte.

Bald darauf erzählte ihr ein Freund von einem Produzenten, der stets und ständig auf der Suche nach neuen, unverbrauchten Musiktalenten sei. Dieser – der einstige Techno-DJ und Dancefloor-Producer Fait Albrecht aus Norddeutschland – war von Danielas kraftvollem, gleichsam glasklaren Gesangsorgan derart begeistert, dass er sie zu Probeaufnahmen in sein Studio einlud. Doch dabei sollte es keineswegs bleiben. Fait schrieb seiner Entdeckung eine Vielzahl von eingängigen, poppigen Schlagern auf ihren schlanken Leib… und heraus kam dabei nun ein äußerst ansprechendes, fetzig-modernes Schlageralbum voller Leidenschaft und Emotionen, das nicht nur von den einwandfrei kompakten, perfekt strukturierten Kompositionen von Fait Albrecht lebt, sondern eben auch und insbesondere von dieser eindringlichen und energiegeladenen Stimme, über die Daniela Lorenz zweifelsfrei verfügt.

Natürlich klingt „HIMMELWEIT“ zünftig modisch, offen und zeitnah, aber eine sonst zuletzt immer häufiger im Schlagerspektrum überrepräsentierte Überrhythmisierung mit zig unnötigen Dance-Beats und allen möglichen dümmlichen technischen Effektchen und Sperenzchen, findet gottlob zu keinem Zeitpunkt statt. Auch oft nur zur Auffüllung der CD-Spielzeit, nicht selten lieblos aufgemotzte Club-, Dance- oder sonst wie diskothekengerecht bumsende Remixe der per se munteren, zumeist sehr durchdacht poppig-rockig arrangierten Melodien bleiben uns erspart.

Bereits als Vorab-Auskoppelungen aus „Himmelweit“ dienten der hymnisch-lodernde Ohrwurm „Halt‘ mich fest“, der pop-rockige, sacht ruppige Gefühlsausbruch „Die Sehnsucht brennt“ und die rasende, fox-angehauchte Urlaubsphantasie „Ein Haus am Strand“, die sämtlich gute Resultate in den Hörer-Hitparaden zu erzielen vermochten. Zeitgleich zur Albumveröffentlichung, sendet SPECTRE MEDIA schlussendlich den träumerischen Tanzschlager „Schenk mir die Sterne“ als weitere Rundfunksingle ins Rennen.

Es überwiegen auf „Himmelweit“ knackige Up-Tempo-Nummern, mal explosiv-treibend („Bitte geh doch weiter“, „Und wenn deine Hand mich berührt“), mal rockend-aufwirbelnd („Ein Wahnsinnsgefühl“, „Gib mir Dein Herz noch nicht zurück“), straight, rasant und gitarrenbetont („Das mit Dir könnte geh’n“), oder gar einwenig im Disco-Fox-Kontext gehalten („Ich bin in Gefahr“) und dabei ein ums andere Mal hochmelodisch und zum sofortigen Mitsingen geeignet – was gleichbedeutend damit ist, dass beim Hörgenuss von „Himmelweit“ ein Sitzenbleiben, gar Langeweile oder Ödnis, letztlich unmöglich sind.

Zwei tolle, sehr intensive Balladen hat Daniela Lorenz jedoch gleichermaßen in das wohlschmeckende Programm ihres Erstlingswerks integriert: „Wohin wir noch geh’n“ versprüht sanft und (gekonnt!) schleppend feurige Verliebtheit und Innigkeit inmitten einer dunklen Nacht, während „Ein Wort nur von Dir“ in einem romantischen, perlenden, fast akustischen Piano-plus-Konzertgitarre-Gewand knisternd durch die Boxen schleicht und auf diese nachdenklich-besonnene Art und Weise hier vorgestelltes Album trefflich und korrekt abschließt.

Mein Favorit aus „Himmelweit“ ist der überaus propere, so dichte, wie solide Pop/Rock/Schlager-Überflieger „Wenn der Himmel brennt“, dessen Betitelung – in Anbetracht derer der einigermaßen Informierte vermutlich umgehend an Wolle P. denkt (und der vollkommene Insider ggf. sogar an Konstantin Wecker!) – zwar kreativer hätte ausfallen können, der aber in sich geschlossen und voller Power und Druck rüberkommt, dass gerade dieses intelligente und stark interpretierte Pop-Kleinod außerordentlich gute Chancen als weitere Radiosingle haben könnte. Ebenfalls zu den tönenden Höhepunkten auf vorliegender CD zählt der opulente, wehende Gitarrenpop-Schlager „Wenn Du gehst“ – dessen Überschrift jedoch wiederum an Wolle („Wenn ich geh“) oder an Christian Franke („…stürzt nicht der Himmel ein“) gemahnt und somit das einzige tatsächliche Manko von „Himmelweit“ erneut aufzeigt: Denn allgemein ist bei der Titelgebung der einzelnen Beiträge der davon abgesehen nachgerade überzeugenden und mitreißenden Silberscheibe nicht unbedingt auf Abwechslung, Neuartigkeit und Unverwechselbarkeit geachtet worden. Zwei Mal „brennt“ es, dreimal wird „gegangen“ – viele Betitelungen erinnern an bereits bekannte Schlager; dies wirkt uninspiriert, und ein Liedtitel, der da belanglos heißt z.B. „Halt mich fest“ oder „Hier bei Dir“, hat rein gar nichts Markantes, Bleibendes an sich, mag das dahintersteckende Lied als solches noch so schön, zukunftsträchtig und erinnerungswürdig sein.

„Himmelweit“ ist keine epochale, aber fraglos eine über weite Strecken sehr aufregende, spannungsreiche, angenehme und kurzweilig Liedsammlung, und stellt somit ein konsequentes und ordentliches Debüt einer jungen Sängerin dar, die nicht nur sehr hübsch ausschaut, sondern darüber hinaus – und dies sollte noch als weitaus bedeutsamer erachtet werden – eine wahrlich frische, lebhafte, kraftgeladene Stimme mit hohem Wiedererkennungswert ihr Eigen nennt. Letzteres gilt durchaus für die einzelnen 16 Lieder auf „Himmelweit“, wobei, wie beschrieben, jedoch künftig mehr Wert auf eine treffsicherere, prägnantere Überschreibung derer gelegt werden sollte, um vielleicht aus manchen Liedern der Daniela Lorenz Schlagerhits für die Ewigkeit zu gestalten, deren Titel man bloß erwähnen muss, jeder Kundige daraufhin sogleich Bescheid weiß und am besten sofort beginnt, laut los zu singen!

Holger Stürenburg, 05./06. April 2015
http://www.spectre-media.com/
https://www.facebook.com/pages/Daniela-Lorenz/129750940512701

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